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Neusatz.
660 Mark
Pstegschaflsgeld liegen zum Ausleihen gegen gesetzliche Sicherheit parat bei
Carl Ludwig Kn oller.
Neuenbürg.
Metzelsuppe.
Heute S a m st a q.
<L. Lustnauer,
2 8s«ire.
Heule Abend 8 Uhr
Ttt rsisg
im Lokal.
Kiomk.
Deutschland.
Den Bemühungen des auswärtigen Amtes und des Generalpostmeisters Dr. Stephan ist es gelungen, daß vom 1. Februar ds. Jahres an zwischen Deutschland und der Schweiz durch die Post Gepäckstücke bis zehn Pfund gegen eine Gebühr von einem Franken befördert werden können. Weitere Verhandlungen bezwecken, nun eine gleiche Packetbeförderung mit Belgien, Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen zu erreichen. Die dänische Negierung bat bereits ihre Geneigtheit erklärt, in Verhandlungen zu dem genannten Zweck einzutreten. Obwohl Oesterreich- Ungarn mit dem Deutschen Reiche aus derselben Grundlage des Briesporlo's verbunden ist, so hat sich für das Gepäckporto eine gleiche Einheit noch nicht erreichen lassen, jedoch darf man die Erwartung hegen, daß fernere Bemühungen nach dieser Richtung nicht erfolglos bleiben werden.
Falsche Reichskassenscheine zu 50 Mark sind in letzter Zeit im Verkehr aufgetauckt. Dieselben sind durch Lithographie hergestellt, während bei den echten Scheinen die Schauseite in Kupferstich, die Rückseite in Buchdruck ausgeführt ist. Ais hauptsächliche Unterscheidungsmerkmale werden aufgesührt: 1) die Zeichnung ist kleiner, als bei den echten Scheinen, und zwar beträgt der Unterschied in der Höhe etwa 1 Millimeter, in der Breite etwa 1,5 Millimeter; 2) der Adler in der rechten untern Ecke der Schauseite hat einen dunkeln Unterkiefer, während derselbe bei den echten Scheinen hell erscheint; 3) die Form des Herzschildes bei den 4 Adlern ist spitzer und schmaler, als bei den echten, welche sich mehr der Kreisform nähern; 4) die Ausführung der schwebenden Figuren unterscheidet sich hauptsächlich darin, daß bei den echten Scheinen die Linien und Punkte, welche mit dem Stichel hergestellt sind, anschwellen und spitz auslaufen, während bei den nachgemachten die radirten
Linien gleich stark erscheinen; 5) die Flu-.die engere Wahl, gel beider Figuren sind bei den falschen I Scheinen gleichmäßig schatürt, wahrend s
bei dcn echten Schemen die einzelnen Federn scharfe Kontouren haben; 6) der Gesichtsausdruck der rechien Figur ist von dem der echien Scheine abweichend; 7) die
Schrift der Zeilen erscheint dicker,
als bei de» echten Scheinen; 8) der Hintergrund der Strafandrohung ist bei den echten Scheinen durch s.nkrechie Schrasftrung, bei den »achgemachten durch einen glatte» Ton gebildet; 9) die Schrift der Strafandrohung ist ungleich und enthält viele fehlerhafte Buchstaben; U» die bei den echten Scheinen mittest mechanischer Vorrichtungen hergestellten guiltochuten und pan- lographirten Muster sind bei den falschen mit der Hand gezeichnet, dieselben geben daher nur im Allgemeinen eine ähnliche Wirkung, während bei genauer Betrachtung vollständig abweichende Figuren erscheinen.
Resultat der Volkszählung vom 1. Dez. 187». Nach einer Zusammenstellung beim kaiserlichen statistischen Amt. Danach ergibt sich das definitive Ergebniß dec Volkszählung wie folgt:
Provinz Preußen zahlt 3,l99,17l Einw.
„ Branvendurg
3,126,411
„ Pommern
1,462,290
„ Posen
1,606,084
,,
„ Schlesien
3,843,699
„ Sachsen
2,168,988
„ Schleswig - Hol-
stem mit Lauen
bürg
1,073,926
,/
„ Hannover
2,017,393
„ Westfalen
1,905,687
„ Hessen-Nassau
1,467,898
„ Rheinland
3,804,381
Dazu Hohenzollern
66,466
Pr. Staat mit Lauenb.
25,742,404
/,
Bayern
5.022,290
2,760,586
Sachsen
„
Württemberg
1,881,505
Bode»
1,507,179
Hessen
884,218
Mecklenburg-Schwerin
553,785
Sachsen-Weimar
292,933
//
Mecklenburg-Strelitz
95,673
Oldenburg
319,314
Braunschweig
327,493
Sachsen-Meiningen
194,494
Sachsen-Ailenburg
145,814
Sachsen-Koburg-Gotha
182,599
Anhalt
213,565
Schwarzburg-Nudolstadt
76.676
Schwarzburg-Sonders-
Hausen
67,480
Waldeck
54,743
Reuß ältere Linie
46,985
V
Neuß jüngere Linie
92,375
//
Schaumburg-Lippe
33,133
//
Lippe
112,452
,,
Lübeck
56,912
„
Bremen
142,200
Hamburg
'.388,618
Elsaß-Lothringen
1,531,804
V
Das Deutsche Reich
42,727,260
//
Berlin, ll. Jan. Große Ueber- raschung durch unerwartetes Ergebniß hiesiger Wahlen. Im I. Bezirk kommt Forke n b e ck mit dem Fortschrittskandidalen in
In mehreren Bezirken veranlassen die Erfolge der Sozialisten engere Wahlen.
F l e n s b u r g, 11.Jan. In der Stadt Flensburg siegten glänzend die Deutschen über die Dänen und Sozialisten. Ebenso wurden in Stadt Apenrade die Dänen besiegt.
Nürnberg, 11. Jan. Prof. Mar- quardsen (nat. lib.) unterlag in Fürth, siegle dagegen in Erlangen. Seine Wiederwahl ist zweifellos.
München, 10. Jan. Im Wahlkreise München I ist Staufstnberg gewählt.
Jmmenstadt, II. Jan. Völk ist gewählt.
Hannover, 9. Jan. Der Wahlkamps ist ziemlich spät in Fluß geraiben, in den letzten 8 Tagen aber um so mehr und „wie wenn Feuer mit Wasser sich mengt", zischt die Bewegung durch die ganze Provinz, in welcher Partikularisten, Welfen, protestaniische und katholische Ultra- montane und Sozialdemokraten gegen die liberale Partei losgestürzt sind. In keiner Provinz hat die naiionalliberale Partei eine so erbitterte „gemischte Gesellschaft" von Feinden.
Karlsruhe, 11. Jan. Im 10,, 11. Wahlkreis siegten nationale Bewerber Eisenlohr und Scipio.
Nach dem Pf. Beob. hat in der Stadt Pforzheim Stimmen erhalten Jolly (n.lib.) 1571, Katz (deutschkons.) 207, Bebel (Soc.Dem,) 633 , Brentano 840; zersplittert 8. Unter Hinzurechnung des Ergebnisses von 37 weiteren Wahlbezirken hat Jolly 5106, Katz 2590, Bebel 930, Brentano 1233 , ersterer hat somit die Mehrheit gegen die Stimmen seiner 3 Gegner zusammen (mit Hinzurechnung der zersplitterten Summen 5t06 gegen 4761).
Die Wasserfluten in den überschwemmten Nogatniederungen sind jetzt in fortwährendem Wachsen. Seit 7. Jan. ist das Wasser wieder um mehr als l Fuß gestiegen.
Die vollendeten Tbürme des Kölner Domes werden die höchsten Gebäude dec Welt, und zwar 151 Meter hoch sein. Bis jetzt hat diesen Ruhm der St. Niko- laithurm in Hamburg gehabt. Derselbe mißt, laut Angabe der D. Bauzeitung in Berlin, 144,20 Meter. Die St. Peterskuppel in Rom hat eine Höhe von 143,50 Moser. Dann folgt der Thurm des Straßburger Münsters mit 142,10; die Cheopspyramide bei Gizeh in Aegypten mit 137, der Stephanslhurm in Wien mit 136,70 und der Martinsthurm in Landshut mir 132,50.
St. Johann (gegenüber'Saarbrücken) 5. Jan. In dem benachbarten Heuswciler wurde in der Neujahrsnacht von ruchloser Hand eine Dynamikpatrone an das Fundament des protestantischen Gotteshauses gelegt und zur Explosion gebracht, wodurch die Außenwände beschädigt, ein großes Fenster des Gotteshauses, sowie die eines benachbarten Wohnhauses, in welchem ein Mann krank lag, zertrümmert wurden. Welche Motive dieser ruchlosen That, durch welche nicht allein Gebäulichkeiten, sondern Men schenleden gefährdet und bedroht wurden, zu Grunde liegen, ist unbekannt.