469
Neuenbürg.
Nächsten Mittwoch oder Donnerstag kommt ein Waggon gute
hier an.
Bestellungen hieraus nimmt bis Montag entgegen
W. Rock, Bäcker. Neue n b ü r g.
Welschkorn
ganz und gemahlen, sowie auch andere Sorten Futtermehl und Kleie ist forlwäh re»d zu haben, bei
W. Nöck, Bäcker.
Neuenbürg.
Freiwillige Feuerwehr.
Nächsten Sonntag Nachmittag 3 Uhr rückt bei aünstiger Witterung das ganze Corps in voller Ausrüstung zu einer
Hebung
aus.
Dabei hat sämmtliche zu den Spritzen eingetheilte Ersatzmann schüft mitzuwirken.
Das Commando.
Neuenbürg.
Hurnverein.
Morgen Sonntag Nachmittag bei günstiger Witterung
8kI>I»88liiriie»
Die Mitglieder haben sich morgens 7'/r Uhr auf dem Turnplatz und Nachmittags I Uhr im Lokal zum Abmarsch auf den Turnplatz vollzählig einzufinden.
Der Turnrath.
K Neuenburg. K
LUg.1Movk2uoL6r, Nülsboudous A
R offen und in Paquet, sowie die be- A A liebten
M empfiehlt für Brust- und Husten- A K leidende
Karl Vüx«ll8teill
Alle» Kmikm,
ein tausendfach bewährtes, rationelles Heilverfahren von ihren Leiden befreit sein möchten, kann die Lektüre des berühmten, bereits in KV. Auflage erschienenen, 50» Seiten starken Buches: „Ar. Liry's Maturheitmethode" nicht dringend genug empfohlen werden. Preis l zu beziehen durch jede Buchhandlung oder gegen Einsendung von 10 Briefmarken L io auch direct von Richter'- Werlags- Kustakt in Leipzig. Die in dem Buche
abgedruckten zahlreichen glänzenden Atteste bürgen dafür, daß Niemand dies illustrirte Werk unbefriedigt aus der Hand legen wird. Thatsachen beweisen.
Kronilr.
Deutschland.
Frankfurt, 2l. Sept. Der Kaiser traf pünktlich 9'/i Uhr hier ein. Die Spitzen der Militär- und Civilbehörden empfingen ibn am Bahnhof. Ein zahl reiches Publikum begrüßte denselben aus der Fahrt nach dem Frankfurter Hof mit vielfachen Hochrufen; auch der Kronprinz und Moltkr wurden lebhaft begrüßt. D>e Straßen sind festlich beflaggt. Der Kaiser betrat den Balkon des Frankfurter Hots und wurde von der großen, auf dem Kaiserplatze versammelten Menschenmenge mit stürmischem Hochrufen empfangen.
Angerburg. Am 2. d. Mis. starb auf seinem im hiesigen Kreise belegenen Gute Gansenstei» im 87. Lebensjahre der Rittmeister a. D. Ferdinand Werner. Derselbe gehörte zu den Freiheitskämpfern von I8I3/I5. Er hat auch den Felozug im Jahre 1812 mit dem von Preußen Na polcon gestellten Hülsscorps unter dem General von Aork gegen Rußland mitgemacht und ist der Ueberbringer der zwischen Jork und dem russischen Generalmajor von Die- bitsch am 30. Dezember 1812 auf der Porcherau'schen Mühle bei Tauroggen abgeschlossenen denkwürdigen Convention an König Friedrich Wilhelm 111. gewesen. In Banerntracht gekleidet, das wichtige Schriftstück in der Sohle seines Stiefels geborgen, legte er den weiten Weg von Tauroggen bis Breslau, auf welchem ihm von allen Seite» die größten Gefahren dral len, durch Ostpreußen und Polen in erstaunlich kurzer Zeit zu Pierde zurück. Der dahingeschiedene Veteran bat durch seinen kübiie» Ritt und die dabei bewiesene Umsicht und Thatkrast in jener schweren Zeit unserm Vaterlands einen wichtigen Dienst erwiesen.
Pforzheim. 17. Septbr. Unsere Handelskammer hat eine sehr anerkennenswertst- That vollzogen. Dieselbe regt nämlich, anläßlich der Mittheilung über eine hier in einigen Wochen stattfiudende Ausstellung von auS der Münchener Ausstellung und den Sammlungen der LandeSgewerbe- halle in Karlsruhe entnommenen, dem Fache der Kunstindnstrie ungehörigen Me- tallwaaren den Gedanken zur Gründung eines Kunstgewerbevereins an. Dieser soll im Vereine mit der hier bald in's Leben tretenden Kunstgewerbeschule die Hebung der hiesigen Industrie in allen Beziehungen bezwecken, und zwar speziell durch Veranlassung von geeigneten Vorträgen, schriftlichen Ausarbeitungen, Ausstellungen u. s. w. Es ist zu wünschen, daß der gethane Schritt den entsprchenden Erfolg hat. (S M.)
Württemberg.
Stuttgart, 21. Sept. Nachm. 4 Uhr. Soeben ist der Kaiser mit Gefolge hier eingetroffen und mit ungeheurem Jubel begrüßt worden.
Die Reibenfolge der Wagen bei der kaiserlichen Rundfahrt ist folgende:
1 Wagen, S. M. der Kaiser und König. 2. Wagen, der Kronprinz, der Großherzog von Baden, Adjutant v. Bal- dinger. 3. Wagen, der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Prinz Carl von Preußen, Adjutant v. Gronsfeld. 4. Wa
gen, Prinz August von Württemberg, Erbprinz von Hohenzollern, Herzog Wilhelm von Württemberg. 5. Wagen, General- seldmarschall v. Moltke, General v. Schöler. 6. Wagen, General Podbrelski, Kriegsminister Kameke, Oberstlieutenant o. Fassoug, Rittmeister Uskar. Folgen noch 11 Wägen.
Stuttgart. Gedenktafel für Schiller. An dem Hanse Nr. 63 der Eberhardsstraße, in dem Schiller nach seinem Austritt aus der Karlss hule bis zu seiner Flucht aus Stuttgart gewohnt hat, läßt Herr Uhrmacher Krauß-Hettenbach demnächst eine Gedenktafel anbringen mit einem Relief- Porträt Schiller's (von Pelargus in Erz gegossen) und der Inschrift: „Schiller's Wohnstätte in den Jahren 1780—1782."
Murrhardt, 17. Septbr. Wenn in unseren Waldungen einmal auch wieder ein Hirsch gesehen oder gar geschossen wird, so kann es als ein Ereigniß bezeichnet werden. Vorgestern hatte nun ein glücklicher Schütze von Bartenbach, wo die Jagd etwas ergiebiger zu sein scheint, einen recht stattlichen Hirsch geschaffen und hierher geliefert, wo er ausgehauen und das Fleisch im Gewicht von 210 Psd. zu 70 L per Psd. rasch verkauft wurde. Das Thier scheint schon manchen Schuß erha'ten zu haben, denn es fanden sich in ihm mehrere vernarbte Kugeln vor.
Ausland.
Die über Rußland gekommene Bewegung erinnert in gewissem Maße an diejenige, welche Deutschland vor sechs Jahren an sich selbst erfahren hat. Die Zeitungen sind voll von rührenden Erzählungen, wie arme Leute auL dem Volke ihren letzten Kopeken geopfert haben, um ihre unglücklichen und unterdrückten Staatsbrüder zu unterstützen; auch melden sich alte und junge Leute, um unter serbischer Flagge ihr Leben in die Schanze zu schlagen. In vielen Fällen mußten sich die Behörden inS Mittel legen und den Eifer der Opferwilligen zu dämpfen. Alle Tage sind zahlreiche Berichte über den Abgang von Freiwilligen - abtheilungen in den Blätteru zu finden, und eben so oft kann man ganze Reihen von Namen Derer lesen, welche in dem Kampfe gegen die Türken ihr Leben einbüßten. Diese Todtenlisten sind aber weit davon entfernt, das Feuer zu dämpfen, im Gegentheil spornen sie neue Massen zu gleichen Thaten an. Die Regierung hat diesem Treibe» gegenüber einen schweren Stand: sie ist offiziell verpflichtet, Neutralität zu wahren, und vermag es doch nicht, selbst wenn sie tvollte. (B. Tr.)
Athen, 10. Sept. Nach der anhaltenden Trockenheit versiegten mancheQuellen- zuflüsse der Wasserleitung Athens, so daß der Wassermangel nicht nur behufs der Straßenbesprengung, sondern auch behufs der Versorgung der Stadt mit Trinkwasser sehr fühlbar geworden war. Mit Freuden begrübt man also die Auffindung des Hauptarmes der Wasserleitung des Kaiser Hadrian, die das Wasser aus dem Parnes- Gebirge herbeischafft. Sämmtliche Wasserleitungen Athens und des Piräus haben jetzt eiserne Röhrenleitungen und liefern Wasser unter bedeutendem Drucke.