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W i l d b a d.

Sonntag den 23. Juli 1876

Nachmittags 35 Nhr

in den FeeHtAk. mit gütiger Genehmigung der königl. Bad-Behörde

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zum Besten der LrLnL6n-IIiit6l'8tüt2iiliA8^ü83S äö8 LlusLör-Vsrkius

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Bei ungünstiger Witterung findet dieses Concert im Convcrsationssaalc statt. Das Pro g r a m m desagt das Nähere.

I.kl>e»8ver8iklierii»x8- L Kr8prui>l88-V»iili Kiillüml.

VersibcrnngSstand: 29,319 Policen mit.-IL 198,725,000.

Zugang vom I. Januar dis Ende Juni d. Js.: 1806 Anträge mit cM 9,559,000

Fonds der Versicherungs-Branche pr Ende 1875 . v/ä 19,416,485.

Dividendcn-Vertheilnng im Jahre 1876 . 719,879.

derzeit 38 Brozent der Prämie.

Zu weiterem Beitritt laden ein:

Die Agenten:

Nenendürg: kr. virer.

Aiteustalg: Stadtschultheiß kledter. Calw: Linil Vrei88.

Dürrmenz: Wundarzt vsid. Egenhausen: Schulmeister llnxerer. Nagold: kerä. ?1eiser.

Psorrhcim: Ineud Ilerlram. Vaihingen: WM,. 1>iuk,OA.Werkm. Wildbad: Stadtschultheiß Niltier.

tr. Itonie<8«h Wildberg: kraur lütiier.

Neuenbürg. Ein größeres Quantum

a»S dem Aabergän

habe zu verkaufen, und kann denselben zu dem nieder« Preis von

78 Mark pr. 300 Mer

abgeben. Muster sind bei Hrn. Küfer Bauer und bei mir zu haben.

vorm. Schiffwirth.

Gefällig zu beachten!

Nachdem der Pacht des Fischwafiers der großen Enz von Dieterswiese bis zur Etzach und der Seitenbäche Rennbach, Rollwaffer, GüterSbach und Mühlbach auf uns übergegangen, bitten wir, uns alle diejenigen, welche ohne Berechtigung in diesen! Distrikt fischen, vorkommcnden Falles namhaft zu machen und setzen für jede zur Vollziehung der Strafe verbürgte Anzeige eine Prämie von Sech» Reichs­mark aus.

Wildbad, im Mai 1876.

W. Klumpp. R. Wetzet, j. St»iki«-er.

Xur 1 Mrk

kostet die durch die Debatten im Preußischen Abgeordnetenhause so berühmt gewordene Meyer'sche Be­arbeitung des

abenteuerlichen

MslieillS Si«ptieifflMS.

Ein Lebensbild aus dem dreißig­jährigen Kriege.

zweite llkuitrirte Do^sauzgll^e 200 Zeiten. Zu haben in allen Buchhandlungen. Bremen.

Nordwestdeutscher Volksschriftcn-Verlag. A. G.

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Heute ^.benä am runäen lisedle.

Der Abschluß der Leben sversi- cherungs- und Ersparniß-Bank zu Stuttgart für das erste Halbjahr 1876 documentirt auf's Neue die gesunde Entwicklung dieser größten Anstalt des süd­lichen Deutschlands. Vom 1. Januar bis Ende Juni 1876 gingen ein 1806 Anträge über 9,559,000. wodurch sich der Ver­sicherungsstand auf c-IL 108,725,000. hob, die sich auf 29,319 Policen vertheilen. Dieses fortschreitend günstige Ergebniß ist wohl hauptsächlich dem Umstande zuzuschrei­ben, daß die Bank in der Lage war, stets gute Rechnungsabschlüsse norlegen zu können, die es ermöglichten, für das Jahr 1876/77 z. B. eine Dividende von 38°/o der Prä­mien znrnckzuvergüten, wodurch sich natürlich die Letztere bedeutend vermindert. Seit dem Bestehen der Gesellschaft, also seit 22 Jahren, ist diese Vertheilung fast die gleiche geblieben, indem die jährliche Durchschnitts- Dividende für diesen Zeitraum 37,?o/, be­

trägt. Jede bezahlte Jahresprämie hat Anspruch auf Dividende, und würden z. B., wenn die Dividenden bis zum 60. Jahre angesammelt werden, je nach der Höhe des Eintrittsalters die Versicherten aus den Zinsen die fortlaufende Prämie bezahlen können.

Monik.

Deutschland.

Berlin, 17. Juli. Kaiser Wilhelm wird nach den darüber getroffenen Bestim­mungen am 19. Juli von der Insel Mainau nach Salzburg abreisen u»d am Abend desselben Tages, 9^'r Uhr, daselbst eintresfen. In Salzburg findet das Zusammentreffen mit dem Kaiser Franz Josef statt. Beide Kaiser bleiben am 20. Juli beisammen, worauf Kaiser Wilhelm am 21. Juli Nach­mittags die Reise nach Gastcin sortsetzt, wo derselbe bis zum 12. August bleiben wird.

Der Psorch. Bcob. vom II. Juli schreibt: Solange der Staat noch gestaltet, daß, wie es nach dem Bericht des gestrigen Beobachter" in der Rede eines Sozial­demokraten über die Schule der Gegenwart geschchen, die ersten und heiligsten Einrich­tungen unseres staatlichen Gesellschastslebens frech als V e r d u m m u n g s a n st a l t en charakterisier werden; so lange der Staat seine einflußreichsten Diener und sind das nicht die Lehrer? durch Phrasen­helden ohne reifes Unheil in der Weise öffentlich beleidigen läßt, wie der Redner geihan hat, ist es eine um so größere Pflicht der Presse, ein derartiges Gebühren in die gebührenden Schranken zurückzu­weisen. Es grenzt doch wohl an Aberwitz, wenn ein noch sehr junger Mann, der erst an der Schwelle des Lernens und der Erfahrung steht, eine der höchsten und ruhmwürdigsten Errungenschaften deutscher Geschichte, die deutsche Volksschule der Gegenwart, diese Blüthe unseres Kultur­lebens, diese Besiegerin Frankreichs in den Koth zu ziehen und damit zugleich Tausende der achlungswerthesten Erzieher unseres Volks zu schmähen wagt. Nicht minder entspringt es einem wahnwitzigen Fanatis­mus der Irreligiosität, wenn über einen der wichtigsten Theile des Volksunterrichts, über den Religionsunterricht, dem nicht nur die ersten Pädagogen die sorgfältigste Pflege znwendeu, sondern auch unsere her­vorragendsten und freiesten Staatsmänner, wie Kultusminister Falk und StaalSmiuister Jolly, die höchste Bedeutung wiederholt zuerkannt haben, kurzer Hand der Stab gebrochen und die Nothwendigkeit seiner Abschaffung behauptet wird. Mit Menschen, die sich an dem heiligsten Leben einer Nation vergreifen und das Herz ihres Daseins antastcn, sollte nach unserer Em­pfindung der Staat, der ja vor Allem Kulturstaat, nicht bloS Rechtsstaat sein will, gleichfalls kurzen Prozeß machen. Stehen jedoch juristische Bedenken diesem jedem gesunden sittlichen Gefühl allein entsprechenden Verfahren entgegen, so wird die Gemeinschaft aller aut und klar Den­kenden einstweilen um so fester auf der Wacht stehen, müssen, um der Ausbreitung solcher auflösenden Tendenzen entschieden zu begegnen.