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B i r k e n f e l d.
Schuhmacher-Gesuch.
Ein Schuhmacher findet sofort dauernde Beschäftigung bei
Andreas Dittus,
Schuhmacher.
?rLm!ell-OoHevte
znr Restauration der St. Johanniskirche
Die Ziehung der Loose findet unwiderruflich am Montag den 22. Mai 1876 statt.
Das Comite.
Dobel.
208 « Mark
werden gegen gute Sicherheit ausgeliehen bei
Joh. Andr. Bäuerle.
Neuenbürg.
Eine größere
Werkstätte
für einen Holz- oder Feuerarbeiter ist zu vermiethen. Wo? sagt die Redaktion.
2 Capitalisten-Verrinsschrine
L 1000 fl. k 100 N.
s °/o. werden auf 1. Juli oder 1. August gegen Baar umzutauschen gesucht. Von wem? sagt die Redaktion.
in grösserer ^U8rvabl, darunter für Mederverküuker besonders ewxkeblensvertbe Lorten bei Ink. Reel«.
Neuenbürg. Feurrwehrsache. Mil dem Artikel in Nr. 51 ds. Bl. in der Hauptsache vollkommen einverstanden, sehen wir uns veranlaßt, Mißverständnissen und irrigen Folgerungen, die aus dem Schlußsatz desselben gezogen wurden, zu begegnen. — Nicht w i r find die Motoren „der destruktive» Tendenz auf anderem Gebiet der Gemeinde." Dies dürfte auf solche Herren zu beziehen sein, welche in einer Anwandlung von Sport, in einer ihre ganze Vergangenheit verleugnenden Verbindung am 21. Dezember 1875 bekannten destructiven Tendenzen auf's Neue das Leben fristen und verstärken halfen.
Wir fragten uns: sollen Männer, die seit 12—16 Jahren dem Institute angehören, weitere Opfer bringen, während sie sehen müssen, wie so manche junge Bürger und Einwohner, statt eingedenk des Spruch's: „Einer für Alle und Alle für Einen" entweder vornehm sich ferne halten, oder mit einigen herablassenden Worten abfiuden zu können vermeinen; wieder andere, allen Bürgersinnes baar, in Gemeindeangelegenheiten nur der starren Verneinung huldigend, recht gerne die Nutzungen theilen, dafür aber von andern die Kastanien sich aus dem Feuer holen lassen. Es mag eben auch gar nobel und bequem erscheinen, sein Hab und Gut durch Andere hübsch beschützt zu sehen.
Wir halten zu einem gedeihlichen Bestand der Feuerwehr für unerläßlich: eine lebhaftere Befolgung der Statuten und eine
strammere Unterordnung unter das Com- mando; und, damit der Nutzen der übrigen nun vervollständigten guten Einrichtungen und der raschen Sammlungen nicht werth- los verloren gehe, schließlich für höchst dringend eine beschleunigtere Beschaffung der Transportmittel, ermöglicht durch erhöhte Entschädigung und Prämien an die Pferdebesitzer, wie sie unser Terrain und die Raschheit des Erscheinens auf den Brand Plätzen bedingen.
Nach unserem Dafürhalten ist unter vorliegenden Verhältnissen zu unserm Bedauern vorerst wenig Ersprießliches in dieser Richtung zu hoffen; insbesondere aber die Freiwilligkeit des Instituts in Frage gestellt. Dies allein ist der Grund unseres Austritts.
Wir wünschten eine der Amtsstadt würdig gehandhabte Organisation der „freiwilligen Feuerwehr".
Den I. Mai 1876.
Einige der 22 Feuerwehrmänner.
Kronik.
Deutschland.
Bingen, 30. April. Heute Nachm, ist der Kessel des Trajektbootes zwischen Bingen und Rüdesheim geplatzt. Etliche 30 Tobte.
Rüdesheim, 30. April. Heute Nachmittag platzte, der Dampfkessel des an der hiesigen Landungsbrücke liegenden Trajektbootes Louise. Bis zum Abend wurden 4 Leichen ausgesischt. 2 hiesige Frauen werden vermißt.
Bingen, 1. Mai. Ueber das durch Kesselexplosion hervorgerufene Unglück schreibt die „N. Fr. Pr.": Gestern Nachmittag 2'/, Uhr fand, als gerade das den Verkehr zwischen Bingen uud Rüdesheim vermittelnde Trajektschiff „Luise" in letzterem Orte abfahren wollte, eine schreckliche Keffelex- plosion statt. Bis jetzt sind 10 Leichen gefunden, etwa 20 Menschen sind gerettet, viele schwer verletzt. Die obern Theile des Schiffes wurden in Atome zerschmettert, eine Feuerungsbüchse von 80 Centnern ward auf's User geworfen; ei» Kessel ward 250 Schritte weit in einen Weingarten geschleudert. Die Ursache ist bis jetzt unbekannt. Das Fahrzeug war alt und schlecht und schon längst als untauglich anerkannt.
Heidelberg, 29. April. Morgen eröffnet der neu gegründete Fröbel-Verein den von ihm hergestellten Kindergarten. Zwei geräumige Säle im Gebäude der Harmoniegesellschaft sind von dem Vereine gemiethet und mit beträchtlichem Aufwands für ihren Zweck hergerichtet worden, während der anstoßende Gesellschaktsgartsn zu den Spielen der Kleinen im Freien benützt werden kann. Zunächst sind zwei Kindergärtnerinnen angestellt.
Pforzheim, 1. Mai. Gestern früh fand ein Bahnwart beim wttrtt. Güterbahnhof den Körper eines jungen Mannes mit vollständig abgetrenntem Kopfe auf der Bahn liegen. Derselbe wurde von den zunächst beigerufenen Personen als der eines Buchhalters aus einem hiesigen Geschäfte erkannt und scheint offenbar ein Selbstmord ! vorzuliegen. (Pf. B.)
Sigmaringen, 28. April. Die fürstliche Verwaltung hat im Laufe dieses Frühjahrs hier eine Fischzuchtanflalt begründet, welche mit den neuesten Apparaten ausgestattet als Musteranstalt sehensiverth ist. Leider befindet sich aber das Fischwasser in der Donau in zu vielen Händen, so daß der nothwendige einheitliche Betrieb nicht durchgeführt werden kann, was den Erfolg natürlich beeinträchtigt. Weiter aber im Donauthal bei Hausen in der Näbe von Beuron trat schon früher mit Unterstützung der grotzh. badischen Regierung eine ähnliche Anstalt in's Leben.
Württemberg.
Die Abgeordneten-Kammer hat am 271 April mit großer Mehrheit für die Feier des 400jährigen Jubiläums der Universität Tübingen, welche am d.—11. Augnst 1877 stattfinden soll, 50,000 bewilligt.
Stuttgart, 30. April. Aus Anlaß des allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Kaisers von Rußland wurde gestern Vormittag feierlicher Gottesdienst in der Griechischen Kapelle des K. Residenzschlosses abgehalten. Abends fand große Hoftafel statt, an welcher Ihre Majestäten der König und die Königin, der Prinz Wilhelm, der Herzog und die Frau Herzogin Eugen von Württemberg, sowie der Prinz und die Frau Prinzessin von Sachsen-Weimar Theil »ahmen und zu der auch die Angehörigen der Kaiser!. Russischen Gesandtschaft Einladungen erhalten hatten.
Stuttgart, 29. April. Die heute abgehaltene jährliche Generalversammlung der württembergischen Prioat-Feuerversiche- rungsgelellschaft hatte sehr befriedigende Ergebnisse der Verwaltung des Jahres 1875 zu verzeichne». Zwar beliefen sich die Brandentschädigungen, welche bei 151 Brandfällen in 123 Orten des Landes zu leiste» waren, auf die beträchtliche Summe von 400,762 Dieser steht aber eine Prämieneinnahme von 832,253 ^ gegenüber, so daß zuzüglich der Zinsen aus dem Reservefond sich eine Vermögenszunahme von 684,357 ergibt.
Calw, 27. April. Der Naturforscher Dr. Emil Schüz ist zum Mitglieds der Kaiser!. Leopold. Karolinischen Akademie der Naturforscher erwählt worden, eine Ehre, die um so höheranzuschlagen ist, als dieser älteste naturwissenschaftliche Verein Deutschlands mit seinen Diplomen nicht freigiebig zu sein pflegt.
Tübingen, 28. April. Gestern versammelte sich hier eine Anzahl von Aerzten, aus den Oberämtern Calw, Herrenbetg, Nagold, Neuenbürg, Nürtingen, Reutlingen, Rottenburg, Tübingen und Urach, um den dritten ärztlichen Bezirksverein zu konsti- tniren. Zum Vorstand des BezirksvereinK und zum Delcgirten znm Ausschuß des ärztlichen Laudesoereins wurde Dr. Oester- len in Tübingen, zu dessen Stellvertreter Dr. Zeller in Reutlingen gewählt.
F r e u d e n st a d t, 30. April. Kaum ist die eine unbesonnene That, welche das Tagesgespräch bildete, vergessen, so wird sie durch eine ähnliche neu in Erinnerung gerufen. Ein Tuchmacher, dessen Frau nicht verstand, ihrem Gemahl das häusliche Leben so angenehm zu machen, als er von ihr