Ergebnisse der württembergischen Volks­zählung vom 1. Dezember 1875.

(Fortsetzung.)

In jenen 25 Städten war die Zu­nahme zwischen 1871 und 75 durch­schnittlich 12,38 Prozent, in sämmtsichen eben bezeichneten 82 Orten betrug sie 11 ,,« Prozent (Landeszahl 3,«s) oder 84,«g Pr. der Gesammtzunahme. Diese 82 Ortschaften sind:

Einw. 1875 Zunahme Abnahme

Stuttgart 107,273

17.«

Ulm . .

30,222

14,i

Heilbronn

21,208

11 ,-

Eßlingen

19,602

9,s

Reutlingen

15,246

7,i

Cannstatt

15,065

27,s

Ludwigsburg 14,709

24,»

Gmünd

12,838

19,s

Tübingen

10,471

12 ,i

Ravensburg

10,031

18,9

(Die beiden letzten erst 1875 in die 10,000 eingerückt.)

Göppingen

9,532

lO.r

Hall

8,430

8,9

Tuttlingen

7,515

4,7

Biberach

7,376

4,o

Rottenburg

6,416

6,197

4.«

Kirchheim

5,7

Aalen

6,087

9,8

Backnang

5,680

27.»

Heidenheim

5,677

9,9

Ebingen

5,605

12,9

Nottweil

5,547

8 ,o

(Baiersbrvnn

5,395

0 ,s)

Freuden stadt

5,325

3,s

Weingarten

5,262

27.«

Nürtingen

5,078

5,8

Mezingen

5,003

6 ,s

(Backnang, Weingarten,

Nürtingen, Me-

zingen erst 1875 in die

5000

eingerückt.)

Calw

4,642

16,8

(Aufhören des Eisenbahnbaues.)

Pfullingen

4,528

5,8

Schwenningen 4,498

4,3

Crailsheim

4,482

21,5

Ellwangen

4,451

17,°

Murrhard

4,349

0,8

Laupheim

4,322

5,8

Feuerbach

4,246

14,i

Waiblingen

4,128

16,9

Böblingen

4,098

7,i

Mergentheim

4,021

8,3

Schramberg

3,884

12 ,s

Schorndorf

3,875

7,°

Langenau

3,785

5,s

Ehingen

3,743

5,s

Bietigheim

3,737

8 ,i

Sindelfingen

3,718

0 ,.

Geislingen

3,671

10,1

Wössingen

3,659

2 ,»

Urach

3,650

7,9

Winnenden

3,572

12,8

Oehringen

3,538

3.7

Saulgau

3,525

6,9

Fellbach

3,447

8 ,«

Lauffen

3,418

2 ,«

Balingen

3,413

6 ,s

Eningen

3,395

1 ,°

Wasseralfingen 3,392

5,4

Wildbad

3,236

6,1

Vaihingen

3,146

3,»

Zuffenhausen

3.029

20 ,g

Oberamtsstädte unter

3000 Einw.

Nagold

2,972

0,5

Leutkirch

2,797

0,8

Welzheim

2,715

1,7

Neckarsulm

2,640

2,5

Künzelsau

2,611

12,8

Wangen

2,604

10,4

Oberndorf

2,544

37,L

Waldsee

2,543

0,8

Besigheim

2,441

3,3

Spaichingen

2,388

2,9

Blaubeuren

2,375

7,9

Marbach

2,313

1,3

Herrenberg

2,263

6,t

Leonberg

2,231

8 ,,

Weinsberg

2,186

3,r

Riedlingen

2,144

1,3

Neuenbürg

2,048

6,7

Horb

2,043

1,.

Sulz

1,917

1,4

Münsingen

1,699

5,5

Tettnang

1,652

0,9

Brackenheim

1,644

3,8

Gaildorf

1,594

9,8

Neresheim

1,077

0,5

Maulbronn

972

16,°

Gerabronn

932

3,i

(Schluß

folgt.)

O

e st r

e i ch.

Das Elend in Wien ist groß. So meldet diePresse", daß ein Damenschnei­der in Folge Mangels an Nahrung gestor­ben ist. Der Mann war vier Monate er­werbslos, sammt seinem Weibe und zwei kranken kleinen Kindern dem größten Elende preisgegebeu.

Schweiz.

Bern, 27. April. Heute Vormittag wurde der zwischen der Schweiz und dem deutschen Reiche abgeschlossene Niederlas­sungsvertrag unterzeichnet.

Ausland.

Der Seinepräfekt machte dem Pariser Gemeinderath eine Vorlage betreffend eine Anleihe von 120 Will. Franken behufs Ausführung öffentlicher Arbeiten in Paris.

Nom, 26. April. Bei der gestern er­folgten Abreise des Feldmarschalls Moltke nach Neapel stieg fast gleichzeitig mit ihm, während er sich noch von Baron Keudell und mehren anderen Herren, die ihn bis zum Bahnhof begleitet hatten, verabschiedete, ein älterer Herr, dem man den Soldaten auf den ersten Blick ansah, mit einer Dame von seltener Schönheit in denselben Wagen, in dem auch Graf Moltke mit seinem Ad­jutanten Platz nahm. Es war der Mar­schall Bazaine mit seiner jungen muthigen Frau, die den spanischen Typus nicht ver­leugnen kann.

Miszellen.

Wie eine gute Milchkuh Möschen soll!

* Eine gute Milchkuh läßt sich schon an ihrer äußeren Gestalt unschwer erkennen. Sie verräth sich durch ein besonders weib­liches Gepräge, das sich in leichtem Kopfe mit leichten auf der Stirn flachgedrückten Hörnern, kleinen Grübchen auf dem Rücken, feinen Untergliedmaßei:, breiten Schienbei­

nen, dünnem Schwanz, ferner in rundlichen Fleischformen, zarterveweglicherfeinhaariger Haut und gut gebildeten Milchwerkzengen ausspricht. Letztere sind von besonderer > Wichtigkeit. Das Euter soll breit angesetzt, weit geviert sein und die Striche sollen auseinander stehen. Je weiter das Euter ist, um so ausgcbildeter sind die milchab- sondernden Drüse». Die sogenannte Milch- adcr d. h. die aus den Milchdrüsen zu­rückführenden Blutadern müssen dick, reich verzweigt und kurz geschlängelt sein und in ihren Zwischenräumen gehörige Grüb­chen bilden.

Besonderer Werth wird auf den sog. Milchspiegel d. h. die Fläche am hintern Euter zwischen den Hinterschenkeln, auf welcher die Haare aufwärts gerichtet sind, beigelegt, weil die Erfahrung gezeigt hat, daß dieser Haarspiegel meist um so größer ist, je milchreicher die Kuh ist und umge­kehrt.

Kühe mit stierenartigem Ansehen, gro­bem Knochenbau, wildem Blick, dicker grob­haariger Haut sind fast immer schlechte Milchthiere.

Das furchtbarste Zerstörungs­werk, welches bisher wohl überhaupt angefertigt worden ist, besitzen die Italiener. ^ In der italienischen Artillerie sind nämlich für die Positionsgeschütze schwersten Kali­bers sogenannte Zranata torpeäini, das sind mit Dyamnit gefüllte Gußstahl- Granaten, eingesührt, welche eine Länge von fast drei Fuß, eine zuckerhutähnliche . Form uud eine Sprengladung von 2 bis 2Vr Centner Dyamnit haben. Das voll­ständige Geschoß wiegt mit Sprengladung circa 22 Centner und die damit im Poly­gon der Z'onäeria. reuls" angestellten Ver­suche sollen eine fast unglaubliche Wirkung gezeigt haben. Die Scheibe, eine mehrzöllige Panzerplatte, wurde durch die explodirende Granate in unzählige Stücke zerrissen. Wahrscheinlich wird man aber trotzdem das Geschoß nur ausnahmsweise anmenden, weil es für verschwenderischen Gebrauch zu thener ist; ein einziges Stück davon kostet nämlich, vollständig adjustirt gegen 10,000 Lire.

(Aus der Geschichtsstunde.) Lehrer: Hans, wann wurde Nom erbaut? Hans:In der Nacht." Lehrer; Junge, wie kommst Du auf einen so när­rischen Einsall?" Hans:Der Herr Lehrer sagte doch gestern: Rom ist nicht an einem Tage erbaut worden."

Geographische Nälhsel für die Jugend.

1 .

Welcher berühmte Herrscher gab der von ihm gegründeten Stadt die erste Silbe seines Namens zum Namen?

2 .

Zweisilbig. In der ersten Bedeutung ein Bewohner des russischen Reiches in der zweiten ein hoher Berggipfel in der Rheingegend.

s>

O»

Welches Produkt des Mineralreichs benennt mit seinen 5 letzten Buchstaben eine Blume?

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. M eeh in Neuenbürg. (Markt- und Thalstr.)