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Fahrplane

der Enz- und Nagold-Bahn empfiehlt

Reell

Ncduklions-Tabclle

zur Umwandlung der Gulden und Kreuzer in Mark und Pfennige und umgekehrt.

Von

G. Heid, Oderamtsgeometer.

Preis 12 kr.

Die Tabelle ist in Medianformat klar und übersichtlich gedruckt. Das Unheil eines der Herren Lehrer an der kaufmän­nischen Reutlinger Fortbildungsschule lautet:

Ich habe die Tabelle genau geprüft und gefunden, daß dieselbe ihrem Zwecke vollständig entspricht. Sie ist recht leicht zu verstehen, und bietet in ihrem Arran­gement alles, was von einem derartigen Werke verlangt werde» kann.

Bei der Umwandlung unteres Münz- shstems wird diese Tabelle wohl in keinem Hause sehlen dürfen und glaube ich nicht, daß leicht ein übersichtliches Werk geschaffen werden wird."

Zu haben bei

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Das Frühjahr LNL7.

Wesen, insbesondere aber von den im Winter geplagten Leidenden willkommen geheißen, weil sie mit Recht hoffen, daß es auch auf ihren erkrankren Körper von wohlthätigem Einfluß sein wird. Die­jenigen nun, welche während dieser gün­stigen Jahreszeit mit dem größtmöglich­ste» und dauernden Erfolg eine Kur unternehmen wollen, machen wir hiemit auf das berühmte mit vielen Illustra­tionen versehene Werkvr. Airy's

Watnrheitmethsde" aufmerksam. Dieses elegant ausgestattete, 25 Bogen starke Buch kostet nur I Mark und sind wir sicher, daß kein Leidender dasselbe unbe­friedigt aus der Hand legen wird, die erzielten glänzenden Erfolge bürgen dafür. Dies ausgezeichnete Buch ist in fast allen Buchhandlungen vorräthig, man nehme indeß nur 1)r. Airy's Ua- turkeilmethode, Hriginakansgabe von Richters R erlags-Anstalt in Leipzig, denn alle andern unter ähnlichem Titel erschienene» Bücher sind mehr oder we- - Niger entstellter Aachdrnckt ^

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Kronik.

Deutschland.

Berlin, 28. Jnni. Nach Annahme der Ausführungsbestimmungen znm C iv il- chegesetz Seitens des Bundesrathes beginnen nun in den verschiedenen Einzel- staaren die Arbeiten zur Einführung dieses Gesetzes. In Hessen halte man namentlich dringend verlangt, die Einführung alsbald vornehmen zu können. In Württemberg soll noch ein besonderes Gesetz mit der Landesvertretung vereinbart werden. Bayern wird das Gesetz ganz so einsühren, wie es der Bundesrath beschlossen bat. Auch in Preußen wird die Ausführung des Civil- ehegesetzes durch die Bundesralhsbeschlüsse einige Modifikationen erfahren.

TerGörlitzer Anzeiger" bring! nach einer Privat - Korrespondenz aus Thüringen die überraschende Mitlheilung, oaß der Socialistensührer Hasenclever einen Agenten in Thüringen beauftragt hat, ihm ein Tuscnlum in Gestalt eines ansehnlichen Landguts z» kaufen, mit dem Bemerke», daß er 40,000 Tbaler Anzah­lung zu wache» bereit sei. TaS Blatt ist neugierig, zu erfahren, ob Herr Hasen­clever auf seinem Landgute den Rormal- arbeitstag einsühren wird oder nicht, ob er dem faulen und ungeschickten Knechte eben so viel Lohn gehe» wird wie einem fleißigen Verwalter, ob er der Großmagd eben so viel zu Weihnachten bescheere» wird wie der Haushälterin rc. rc. Alle diese wichtigen Fragen, meint es, werden jetzt die allgemeine deutsche Arbeiterpartei beschäftigen; vielleicht kommt es zu einer Resolution des Inhalts, daß man Herrn Hasenclever in Anbetracht seiner gegen­wärtigen Verniögensverhältnisse für un­würdig hält, dem Bunde der vereinigten LassaUeaner und Eisenacher noch fernerhin anzuhören. Sicherlich aber werden sich die Socialdemokraten auch eingehend mit der Hauptfrage beschäftigen: Wo sind die oierzigiausend Thaler hergekommen und wo waren dieselben früher, bevor sie ein­geheimst wurden. In socialdemokralischen Kreisen dürste diese Nachricht einiges Er­staunen, vielleicht auch einiges Nachdenken Hervorrufen, da die Socialisteu Mühe haben werde», die überraschend günfligen Vermögensverhältnisse ihres Parteiführers mit den in ihren Köpfen herumspnkcnden Begriffen von Freiheit und Gleichheit in Einklang zu bringen. Herr Hasenclever, der in der glücklichen Lage in, vierzig- lauseno Thaler Anzablung leisten zu können, wird sich wahrscheinlich um das Urtheil der Socialisteu wenig kümmern, so wenig, als vr. von Schweizer, der nach der Auf gäbe der Parteisührerschaft als Lustspiel- dicyter iu sein richtiges Fahrwasser gekom­men zu sei» scheint.

Württemberg.

Stuttgart, 30. Juni. Die Stände- ver'ammlung wurde heute Mittag »ach Beendigung ihrer Arbeiten vertagt.

Stuttgart, 28. Juni. Nach sta­tistischem Ausweis der Kgl. Brandversiche- rungsanstait sowie der Cenlralkasse ,ur Förderung des Feuerlöschwesens erreichte im Jahre 1874 die Gesammtzahl der Schadenfälle die Summe von 365, wodurch 45 l Gebäude abgebrannt, 656 beschädig! wurden: .s wurden davon betroffen 1072 Gebäudebesitzer. Als Ursache des Feuers ist in 78 Fällen Brandstiftung und in 49 sage 46 Fällen Spielen von Kindern mit feuergefährlichen Gegenstände« nachgewiesen. Das größie Brandunglück hat Wangen mit 27 abgebrannten und 19 beschädigten Gebäuden auszuweisen; ihm zunächst stehen Vaihingen mit 27 resp. 14 und Merklingen mit 25 resp. 9 Gebäuden. An Vergütun­gen wurden ausgezahlt 932,422 fl. 30'/, kr.

Stuttgart, 29. Juni. Ans dem Festplatze näbern sich die Bauten ihrer

terial für die am Festp-atz zu er'chtcnbs Haltstelle bereits vorbereitci. lieber alle Erwartung zahlreich sind die ange­meldeten Wohnungen für Schützengästc: bis Samstag Abend betrug dieselbe 4700 Betten. Um den von den Kugeln be­strichenen Raum in den Schießbahnen zu sichern, war ein lausender Wall nöthig, zu dessen Herstellung 5000 Rm. Forchen­holz erforderlich waren.

Stuttgart, 29. Juni. Die Di­visionsmanöver unseres Armeekorps finden am 8., 9. und 10. September bei Horb und Reutlingen statt. Das Corpsmanöver wird am 16., 17. und 18. September zwischen Rottenburg, Herrenberg und Na­gold abgchalten.

Wildbad. Ein vicljähriger, gern- gsehener Badegast Se. Kais. Hoh. Prinz Peter von Ol d e n b u r g , hatte voriue Woche das Unglück, sich durch einen Sturz erheblich zu beschädigen und ist ernstlich leiden und der Gegenstand allgemeiner Theilnahme. Die hiesigen Menschenfreund lichen Anstalten verdanken dem Prinzen sehr viel.

O e st r e i ch.

Wien, 29. Juni. DaS Elementar- nnglück, das am Samstag über B n do­pest hereingebrochen, ist ein furchtbares und gibt der Katastrophe iu Lüdsrankreich wenig nach. Die Details, die jetzt bekannt werden, und wahrhaft haarsträubender Natur. Mehrere Straßen in Ofen wurden durch das Wasser geradezu in Ruinen verwandelt. Viele Häuser find gäi-.zlick eingestürzt, über Hundert mußten nach­träglich delogirt werden, da man d.ren Einsturz stündlich zu erwarten hak. Die Opfer an Menschenleben sino ungeheuer. 112 Leichen wurden bereits aiisgefun- den, mehr denn 200 Personen werden noch vermißt, die Weinberge um Pest-Ofen, der Stolz der Stadt, sind radikal vernichtet, die Straßen der Stadt, die Promenade», die Bahnkörper sind mit fußhohem Schlamm, mit Geröll und mäch­tigen Steindlöcken bedeckt. Die Südbahn ist gänzlich unfahrbar, ebenso die Pferde bahn und die Bergbahn. Das Unglück ist entsetzlich, die Noth und das Elena Tausender unaussprechlich. Es bilden sich bereits Hilfsvereine und in den trans» wie cisleithanischen Blättern wird ein Aus­ruf zu freiwilligen Beisteuern für die Ver­unglückten alsbald erscheinen. Die Noth ist groß, rasche Hilfe thut noth.

Prag, 29. Juni. Der Kaiser Fer­dinand ist beute Nachmittags 3"/« Uhr au Lungenlähmung verschiede». Der Ver­ewigte war am 19. April 1793 geboren; succedirte seinem Vater, Franz I. Joseph Karl, am 2. März 1835 unü entsagte dem österreichischen Kaiserthrone zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph durch Manifest vom 2. Dezember 1848.

Ausland.

Paris, 28. Juni. Nack den letzten Nachrichten aus Toulouse werden die Ar­

beiten in St. Cyprien und den übrigen Vollendung. Die große Bierhalle ist längst Stadttheilen, welche die Wasser hcimsuchten, fertig; die Fontänen sind zum Theil schon mit größtem Eifer fortgesetzt. Ueberall cementirt. Die Pferdebahn hält das Ma- j stößt man aus Leichen. Ganze Familie»