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betr. die Entschädigung der Geschworenen nno Schöffe» für Reisekosteii und die Ge bühre» der Gericht-Beugen. Köu. Verord iiuug helreffeud einige Abänderungen der König!. Velorounug vom 29 Januar!869

über die Gebühren kur Rechtsanwälte in lheilung lein, flerichtlicheu Angelegenheiten. König!. Ler- s Wildbad da-; vrouung betr. d:e Festsetzung der Geldstrafen nach der Reichsiilarkrechuuiig. Verfügung des Justizministeriums, betr. A.-nderungen der Vorschriften für Pfleger ans Anlaß der Einführung der Marlrechnung. Bei­fügung der Ministerien der Justiz und des Innern in Lelresf der Gebühren der Güterhnchs-Beamten für die Laschung von Gefall- und Zchiit-Ablösuiigs Schuldigkeiten in den Gemeinde Güierbückeru, sowie für die in Vollziehung des G sctzes vom 19.

April 1665, beir. die Ablösungen von Leistungen für öffentliche Zwecke, zu machen­den Einträge.

Stuttgart, 25. Juni. In der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde ein Gesetz, die Ausbesserung von Milllärpeusioueu und Friedeusiiivaliden- gehältern, einstimmig angenommen. Das ganze Fiiianzgesetz pro 75/76 wird mit 75 gegen 2 Stimmen genehmigt.

Gmünd, 25. Juni. Am Montag auf dem Diehmarkt hat e n Bauer aus der Gegend von Gschweud sein: Kuh um 6 Karolin verlaust und dafür 6 nagel­neue gelbe Pfenluge erhalten. Ein theures Münzstudinm!

Calw, 25. Juni. Der landwirth- schaflliche Bezirksverein hielt gestern unter dem Vorsitz des OberamtmamiS die zweite

Gegend der zu ihrer Bekämpfung ange- ordneteu Maßregeln spotten zu wollen, und ist daher die Vcrsolgung dieses lästigen Gegners mit neuem Ester wieder aufzu- nehme». Von Interesse dürste die Mit

da

o man zwischen hier und

seiner diesjährigen Wanderversammlnngeu in Liebelsderg ab, einer Gemeinde, welche sich schon längere Zeit durch rationelle Bewirlhschai'lung des Bodens vortheilhast auszeichnet und eben detzhalb auch für die Mustereinschätzung zur Grundsteuer von der K. Katasterkommisston bestimmt worden zu sein scheint. Die gewandten, durch Form und Inhalt gleich ansprechenden Vorträge bewährter Ausschußmitglieder hatten den Samcnmechsel, die Bodenbearbeitung und interessante Mittheilmigen aus dem Ge­biete der Bienenzucht zum Thema und fesselten die sehr zahlreich besuchte Ver­sammlung stundenlange. Gutsbesitzer Hor- lacher, der über Samenwechsel sprach, hielt daiür, daß bei uns neue Saatfrüchte am zweckmäßigsten in der Regel ans solchen Gegenden zu beziehen sind, welche weder zu sehr nördlich, noch zu sehr südlich ge­legen sind. sondern im Ganzen ähnliche Bedingungen wie die Heimath darbietcn, wobei er die Grenzen Deutschlands als den geeigneten Nabmen bezeichnet«,'. Auch sonst fehlte es nicht an praktischen Winken und Belehrungen, wie denn nebenbei die zeitgemäße Ermahnung zu hören war, mit der Heuernte künftig nicht, wie dies Heuer zum großen Nachtheil der Produzenten geschah, ohne Rücksicht auf die mehr oder weniger vorgeschrittene Jahreswitlerung bis zu dem Kalenderteriniu Johanni zuzuwarten, Häusern nichts sondern das Heu immer dann zu nehmen, - bittersten Noth

Infekt in ziemlicher Menge au den Wurzelstöcken abgängiger Vogel- beerbäume gefunden haben soll.

(Lt.-Anz.)

DasWochenblatt für Land- und Forflwirlhschafl", hernusgegeben von der K. Württ. Eentralstelle für die Laudwirlh- schasl, enlhäll in seiner Nr. 24 eine Mit- fheilung überFütleruugsverfuche mit Fleisch­mehl bei Schweinen und einen Bericht über den am II. Mai abgehallenen Wein­markt zu Heilbronn.

O e st r e i ch.

Pesth den 29. Juni. In Folge eines letzte» Samstag staltgehable» Äolkenbruchs werden 200 Personen vermißt. I l 2 Leichen sind bis jetzt ausgesuiiden. 100 Häuser mußten geräumt werden, viele drohen eiiizuslürzen. Allseitig große Hilfsleistungen sind in Aussicht gestellt.

A u s l a n d.

Paris, 25. Juni, lieber die Ueber- schwcmiiiungen im Süden liegen folgende Nachrichten vor: DemJudep. des Basses Ppr." schreibt man aus Luchou, daß der Schnee die Hügel aus der Hohe der Cas­cade von Moutaubaii bedeckt. Seit Menscheugedenkeu ist um diese Jahreszeit uoch kei» Schnee gefallen. In Toulouse halte die Garouue eine Höhe von !) Metern über den Normalwasserstaud erreicht. Die Vorstadt St. Eypiieu befand sich zwölf Stunden laug ohne Hülse, da die Heftig­keit des Stromes jede Verbindung unmög­lich machte. Die Anzabl der zusammen­gestürzten Häuser scheint 300 zu übersteigen. Bis jetzt sind 120 Leichen aufgefunden worden, doch fürchtet man, es seien be­deutend wehr Opfer erlegen. So versichert man, der Marquis d'Hautpoul sei beim Rettungswerk umgekommen, ebenso wie mehrere Artilleristen. In Folge der lleberichwemmung befinden sich mehr als 20,000 Personen ohne Obdach. Die Munizipalität votirte eine Summe von 100,000 Frcs., um den Verunglückten zu Hülfe zu kommen. Außerhalb Toulouse ist der Verkehr «och immer gehemmt. Vo» mehreren bedeutenden lluglückssüllen wird aber schon berichtet; so wurden drei Dörfer fast gänzlich weggeichwemmt, in einem der­selben blieben von ungefähr 400 Häuicru nur 10 stehen. Im Thal von Anege werden große Verluste signalisirl. In Verdun find 50 Häuser eingestürzt und 80 Personen verschwunden oder noch unter den Trümmern. Gestern wurden 3 l Leich­name ausgesuiiden. Aus Montauliau meldet man; Die Gewässer des Tarn und der Garonne hätten in ihrem Lause Alles ver­wüstet. Die von den Gewässern über­raschten Landbewohner konnten aus ihre» retten und sind in der In Moissac erreichte das

erreichte nur neben Meter. Der Adour erreichte bei Aire 3 Mettr 60. Tie Ge­meinden Aire, CasöreS und Caröres sind unter Wasser. Der Schaben ist bedeutend. Bei Tarbes hat der Adour sein Bett verändert.

Miszellen.

Weibliche Koijeit.

(Bon W. Salzniann.)

(Schluß.)

Mit oft geringen äußeren Mitteln wußte große Hülfe zu leisten; überall, wobin

wenn es in der besten Kraft stehe, d. h. Wasser vorgeüern eine Höhe von acht Metern in der Zeit seiner Blütbe. Von der und der Tarn bildete mit-der Garonne Blutlaus sind unsere Bäume leider noch eine einzige Wassermasse. Die größte . . .

nicht befreit; dieselbe scheint auch in unsererj Ueberschmemmung des Jahrhunderts (!835)j nicht besonderer Versicherung.

ich im Laufe der Jahre versetzt wurde, ward sie die Seele aller Wohlthütigkeiis- bestrebungen des betreffenden Orts und die liebreiche Fürsprecherin mir untergebener leider oft im bitter» Mangel lebender Beamten.

Der alte Steuerraih wischte, wie un­willig über ein Paar leglemeutswidrig in die Augenwinkel getretene Thräueu, mit einem Ruck diese hinweg, und fuhr daun fort: Sie schläft nun schon zehn Jahr in Friede», aber es gewährt mir uoch heut eine süße Geiiugthuung, von ihr theil- iiahmsvollen Freunden erzählen zu können; hören Sie:

Ein in meiner Nabe wohnender Ober­förster war mir befreundet. Eines Tages lud er scherzweise eine fröhliche Gesellschaft, zu der auch ich gebörte, zur bevorstehenden Kindslausfeier des uuebelicheu Kindes einer einer fleißigsten und treuesten Dieustmägbe, bereu Bräutigam, seinen Verpflichtungen zu entgehen, das Weile gesucht Halle, rin. Wir sagten zu uub ich hielt es für eine Ehrensache, der Zusage Folge zu geben. Meiner Fron gegenüber, deren sittliches Zarkgesühl ich durch eine offene Mitlhei- iung hiervon zu verwunde» glaubte, schützte ich am bestimmten Tage eine kleine Ge­schäftsreise vor und genügte meiner Palhen- pslicht in gehöriger Form, zur Verwun­derung und Freude meines Freundes Ober­förster, der seine Einladung ebenso, wie dies bei den meisten der Eingeladenen der Fall war, schon längst wieder vergessen halte. Ich kehrte zu meinem Weibchen, von, Gewissensbissen über meine Uuehrlich- keit gegen sie gepeinigt zurück und machte ihr sofort die Mitlheiluug, daß ich eine Einladung zur Uedernahme einer Pathen- stelle bei einem unehelichen Kinde erhalten hätte, aber aus moralischen Bedenken ge­sonnen sei, dieselbe abzulehuen. Wie, rief meine Frau, Du mein lieber, guter Mann wolltest Dich wirklich weigern, bei einem durch die Verhältnisse an sich schon un­glücklichen Kinde Palhenstelle und Pathen- pflichten zu übernehmen? Bedenke doch deine eigenen Kinder, Hcrzensmami, ihret- und meinetwegen laß doch das unschuldige Kindchen nicht den Fehltritt der Mutter entgelten! Und als ich ihr nun, was ge­schehen war, mitiheilte, da war ihre Freude groß, sie hing sich an meinen Hals und ries: Ja, ja! wie konntest Du auch anders handeln; Du wärst ja sonst auch nicht uicin hcrzlieber Mann gewesen. Daß sie sich des Kindes fürsorglich aunahm, bedarf wohl