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Garten ins Haus führte und an einer kleinen Schelle endigte alles sah sich erstaunt an, denn das konnte ja blos die famose Hasenschelle sein also jetzt Ge­duld, vielleicht fangen wir den Fuchs. Der Wärter kam zurück, mochte vielleicht aus den verblüfften Gesichtern der Jäger und der Unruhe, die sein Erscheinen hervorries, gemerkt haben, daß Etwas nicht sauber war, blieb aber freundlich und höflich wie vorher. Die Jäger packten inzwischen ihre Mundvorräthe aus, luden um länger ver­weilen zu können, den Bahnwart ein, mit­zuessen plötzlich ertönte die Schelle.

Der Bahnwart aber, ohne eine Spur von Verlegenheit zu zeigen, sagte:Meine Herren, das trifft sich wunderschön, jetzt kann,ich ihnen Etwas zeigen, was Sie sicher noch nicht gesehen haben," sprachs, nahm ein spanisches Rohr und führte die Herren ni seinen Garten, wo in der Schlinge richtig Freund Lampe hing und sich ängst­lich abstrampelte und akzappelte. Er löste den Hasen aus, faßte ihn bei den Löffeln strafte ihn mit dem Rohr derb ab und warf ihn dann mit den WortenSehen Sie, so mach' ich es Allen; der kommt nicht mehr an meinen Kohl" über de» Gartenzaun.

Die Herren Jäger aber zogen, wie nian bei uns sagt, mitabgesägten Holen" nach Hause. (I. Jgdz.)

bereiteten, der ihn ihrer nichts weniger als wohlklingenden Sprache EaeakoL gna- duitlKakaobaum hieß. Die Eroberer fanden die Chokolade so sehr nach ihrem Geschmack, daß sie i ngesäumt ihre Freunde in Europa damit bekannt machten, wo das aromatische Getränk mit gleichem Beifall ausgenommen wurde und gewiß ebenso viele Verehrer als der Kaffee und Thee finden würde, wenn es nicht theurer wäre.

Das Eldorado des Sensen­mannes ist die Stadt des heiligen Nepomuk in Böhmen. Unter den größeren Städten hat man nachgewiesen, daß in Prag die meisten Menschen sterbe». Wahrend von IOOO Menschen in London 23, in Paris 25, in Hamburg 27, in Berlin 28, in Wien 31, in München 32, sterben, kommen in Prag auf 1000 Menschen 46 Todesfälle jährlich.

Baucis und Philemon. In Ofen wird demnächst ein Pärchen ge­traut werden, welches seit 35 Jahren im Brautstande lebte. Die Braut ist bereits 55 und der Bräutigam, ein Tischler, ist bereits 60 Jahre alt. Beide haben sich das Versprechen gegeben, dann zu heirathen, wenn sie zusammen 10,000 fl. erspart haben würden. Dieser Tage legte der Bräutigam die letzten 16 fl., welche zu dieser Summe noch fehlten, in die Spar­kasse ein. Während der 35 Jahre hat der Bräutigam abwechselnd mehrere Jahre i» der Fremde zugebracht; die Braut hat gedient, und zwar während der ganzen Zeit nur in zwei Häusern.

Seit wann und woher haben wir die Chokolade? Als die Spanier am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts zum Erstenmal in Mexiko landeten, mach­ten sie unter andern angenehmen Bekannt­schaften auch die eines dort seit undenk­lichen Zeiten gebräuchlichen Getränkes, wel-

Ein praktischer Arzt erläßt im Berliner Fremdbl." folgenden, für Mütter wichtigen und beherzigenswerlhen Mahn­ruf:Die gegenwärtig einlreteude warme Jahreszeit wird auch in diesem Jahre wie in allen vorangehenden, durch Brechrubr unter den Säuglingen in schreckenerregender Weise ausräumen. Man hat allenthalben nach Ursachen gesucht, diese Sterblichkeit zu erklären, man hat auch Vorsichtsmaß­regeln vorgeschlagrn, meines Wissens aber ist eins der ärgsten Uebel bisher noch gar nicht zur Sprache gekommen. In zahl­reichen Schaufenstern der Stadt sieht man eine Sorte von Saugflaschen ausgestellt, die von unwissenden Wickelsrauen rc. als sehr praktisch empfohlen werden und sich leider auch einer großen Verbreitung er­freuen. Diese Flaschen zeichnen sich dadurch aus, daß der Kork derselben von einem Kautschukrohr durchbohrt ist, an dessen unterem Ende eine Glasröhre befindlich ist, die bis auf den Boden der Flasche reicht. An dem oberen Ende ist ein Gummimund­stück mittelst eines Porzellanzwischenstücks befestigt. Der angebliche Lortheil dieser Flaschen soll darin liege», daß man die­selben neben dem Säugling ins Bett legen kann, während man andere Flaschen de- tändig halten muß. Welche gewissenhafte Mutter oder Pflegerin wird aber das Kind mit der Flasche ohne Aussicht lassen! Die Gefahr dieser Flaschen liegt nun oarin, daß dieselben sich absolut nicht reiiiigen lassen. Besonders in dem Kautschukrohr und in den Fugen des Korkes setzen sich bei jedem Saugen Milchtheile an, welche gerinnen und nach kurzer Zeit sauer werden. Bringt man etwas von diesem Ansatz unter das Mikroskop, so bemerkt man zahllose Bak­terie», organische Wesen, welche auf einen Z-rsetzungs- und Faulungspro» bindeuten. Das Kind schluckt bei jeder Mahlzeit Tau­sende dieser Keime mit herunter, die Zer­setzung findet im Mund, in der Speise­röhre und im Magen reiches Material und die Brechruhr ist da. Ich will hier ausdrücklich bemerken, daß das gebräuchliche Einlegen des Saugapparates in Wasser oder das blose Ausspülen desselben mit einem Wasserstrahl in keiner Weise genügt. Einzelne Handlungen verkaufen zwar mit diesen Flaschen auch dazu passende Draht­bürsten, aber selbst diese genügen ihrem Zweck nicht, da der Apparat durch ein mehrmaliges Durchziehen der Bürste noch lange oicht gereinigt ist. Wem könnte man auch zumuthen, binnen 24 Stunden acht­es zehnmal den Apparat gründlich zu reinigen. Welche Zeit würde dazu erfor-

wenn sie »eben den Särgling gelegt uud nrcht hoch gehallen wird, ist der, daß, da keine Lust in die Flasche an Stelle der ausgesogenen Milch dringen kann, allmäh­lich ein lustverdünnter Raum über der Milch entsteht, der mit jedem Augenblick das Saugen erschwert und bald das Kind derart ermüdet, daß es die Flasche fahren läßt, ehe sein Hunger gestillt ist. Deshalb, ihr- Eltern, die ihr eure Kinder mit der Flasche z» ernähren gezwungen seid, werft diese Apparate, die nur verderbenbringend auf eure Kinder wirken können, fort und wählt entweder Flaschen mit gläsernem Mundstück, welche von unten gefüllt werden, oder nehmt große Kautschuk-Mundstücke, die mit einem feinem Loch durchbohrt sind und direct über den Hals der Glasflasche gezogen werden. Diese großen Mundstücke kann man mit Leichtigkeit umdrehen und einer gründli ben Reinigung (am besten ist das trockene Abreiben mit Salz) unter­ziehen."

Personen-Tarif der Eisenbahn.

Von Aeuenöürg nach

I. Cl.

II.

Cl.

III. Cl.

!fl.

fl.

kr.

fl

k77

Wildbad.

37

25

16

Calmbach ....

28

20

13

Höfen.

2l

14

9

Rothenbach ....

13

S

5

Brkenseld ....

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13

9

Brözingen ....

23

16

11

Psorzheim ....

32

21

14

Weißenstein . . .

32

21

14

Unterreichenbach . .

49

34

21

Liebenzell ....

l

9

46

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Hirsau.

t

19

53

35

Calw..

1

3t

I

-

39

Nagold.

2

24

I

37

2

Horb.

3

29

2

19

I

30

Weil die Stadt . .

2

34

1

44

I

7

Stuttgart über Calw

4

5

2

43

1

45

Zuschl-

Schnellzüge.

Billet-

Wildbad.

4S

30

5

Pforzheim ....

37

27

5

Calmbach ....

Höfen.

4

ches die Eingeborenen Chokollatl, nannten und aus dem Samen eines Baumes j dert ? En anderer Nachtheil dieser Flasche,

Die Gültigkeitsdauer für Äetourbikkete ist nach Rothenbach und Birkenfeld je I Tag, nach Stuttgart über Calw 3 Tage, nach den übrigen oben genannten Stationen ie 2 Tage.

Ueber die Ausgabe von Billeten zur Hin- und Rückfahrt im inneren Verkehr, insbesondere die Verlängerung der Gültigkeitsdauer für 2 - und 3tägige Retourbillete durch Sonn- und Fest­tage enthält das auf den Stationen ausge­hängte bezügl. Plakat die näheren Bestimmungen.

Soweit eigentliche Schnellzugsbillete nicht aufgelegt find, wird zur Fahrt in Schnell- Kurier- oder Eilzügen ein gewögnkiches Mlket der betr. Claffe «eSA einem Schnekkzugszn- schtagsSillet verabfolgt.

CorresponLrn).

Hrn. I. A. M. in B. Zugegeben. Ihre Mittheilung sei richtig, dürfte die Beweisführung doch etwas schwierig, jedenfalls weitläufig sein; würde also in dieser Abfassung zu Unannehmlichkeiten führen, die wir bei Sachen, die nicht von allgemeinem Interesse sind, lieber ver­meiden.

Hr». I. G. Sch. in N. Wir müssen uns erst Zeit nehmen, Ihre Erzählung zu lese« und werden Ihnen dann in thunlicher Bälde Nachricht geben.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meehin Neuenbürg.