253
7
>
4>
G r ä f e n h a u s e n.
ss<» fl
werden bei der Kirchenpflege gegen gesetzl. Sicherheit sogleich auSgelieben
Stiftnngspsteger Schumacher.
Kleine Plakate
mit Abgangszelt der Bahnzüge auf Station Neuenbürg in große» Ziffern, für Gasthäuser, Comptoire, Kaufläden und Bedienstete besonders geeignet, in handlichem Format, bei
Sk««?/«.
Ouifi, Kopf- unä '/ifiorrscstuen I., II uucl III. Biueil summt ^utiüsunFön bei
.l-tk Need
s«IIi8-iUIS8
über alle Dstsilo äer Lrcke kür
8elmle unck flau.8,
doi I.ik. Aeeb.
Das allbckainltc Handbuch der rationellen Landwirthschaft für praktische Land- wirthe und Oekonomievcrwalter von vr. W. Lobe ist in 5. Auflage mit vielen Abbildungen der neuesten Maschinen und Geräthe im Berlage van Schmidt und Günther in Leipzig erschienen und empfehlen wir dieses praktische Werk auf das Beste allen intelligenten Landwirthen. Die Anschaffung desselben in 12 monatlichen Lieferungen ist auf solche Weise Jedermann leickt möglich.
Kronik.
Württemberg.
Stuttgart ist um eine sehr inte ressante Sehenswürdigkeit reicher geworden Seit dem 12. d. ist das an den Nill'ichen Thiergarten angrenzende Museum der Vorwelt bis zur Gegenwart eröffnet, auf das wir alle Freunde der Naturgeschichte aufmerksam machen. Unter der geschickten Leitung des Herrn Präparators Martin aus Stuttgart hergestellt, überrascht dasselbe den Eintretenden durch einen großartigen Reichthum von theils vorweltlichen, theils noch existirendeu Thier- gestalten und belehrenden Darstellungen aus den Hauptiormatiouen unseres Erd theils rc. Durch eine künstliche Felshöhle gelangen wir in dieses Wunderreich, dessen Mittelpunkt das hochragende Mammuth mit seinen gewaltigen Sloßzähncn bildet. Das längst nicht mehr auf unserer Erde existirende Thier ist nach seinen vielfach aufgefundenen Ueberresten naturhistorisch genau und korrekt nachgebildet. Links vom Eingang finden wir auf drei Bildern die Hauptformation der Umgebung Stuttgarts (bunter Sandstein, Muschelkalk und Keuper) dargestellt, woran sich dann in einem vierten Bild der schwarze Jura (Gegend von Holzmaden) anschließt. Die Bilder rechts stellen dar: einen nordischen Vogelberg mit zahlreichen Müven, Enten, Schwänen rc., einen deutschen Wald, einen amerikanischen
Urwald und die lybischc Wüste mit den Pyramiden. Seltene Versteinerungen, Knochen, Eier rc., Thiergestalten aus der Vergangenheit und Gegenwart, wie z. B. das Neckarkrokodill, Jchtiosaurus, Hirscharten »ns der tertiären Periode rc. befriedigen nicht blos die Neugierde der Besucher in hohem Grade, sondern bereichern auch feine Anschauung mit einem wahrhait instruktiven Inhalte. Wir konnten hier nur auf Einiges aufmerksam machen; das Museum der Vor- welt bis zur Gegenwart soll noch wesent liehe Eweiternngen und Bereicherungen erfahren; es sei dem Publikum hiemii bestens empfohlen. (St.-Anz.)
Oberndorf, 21. Mai. Die Trink Wasserleitung aus hölzernen Deicheln wird gegenwärtig durch eiserne Röhren aus der Fabrik von Joos Söhne in Landau (Pfalz) mit einem Kostenaufwand von 16,000 M. ersetzt, theils um dem erhöhten Bedarf zu entsprechen, theils die oft sich wiederholenden lästigen Reparaturen zu beseitigen, nicht zu vergessen, eines reinlicheren gesünd-ren Wassers.
Gmünd, 21. Mai. Der Zustand unserer Bijoulercemaarengeschäite ist, wie anderwärts, fortwährend als der des Hangens und Bangens zu bezeichnen, nur daß neuerdings eine weitere Abschwächung des Betriebs accentuirler hervorlritt, was in verschiedenen Fabriken wieder eins Reduktion der Arbeitszeit zur Folge hatte. Es ist eine schöne Eigeu'.hümlichkeit dieser Geschäftsbräuche, daß neben den großen Fabriken eine namhafte Anzahl kleinerer und mittlerer Geschäfte entstanden ist, deren Unternehmer sich aus tüchtigen Arbeitern zum selbständigen Geschäftsbetrieb empor- geschwuugen haben. Da hier auf dem Gebiete der Uebcrspekulalion weniger gesündigt worden iu als andern Orts, und da der hiesige Platz eine solide Kundschaft hat,, ist anzunehme», daß bei nicht allzu langer Dauer des aus Handel und Wandel drückenden Alps, auch die kleineren Geschäfte sich werden über Wasser halten können.
(Sch. M.)
N euen b ü r g. A n 17. d. M. fand eine Plenarversammlung des laudwirth- schaftlichc» Bczirksvcrrincs dahier Statt.
Nachdem non dem Vorstand der Rechenschaftsbericht gegeben, sodann über den in diesem Jahre gegründeten Bezirks- Verein für Bienenzucht Miltheilung gemacht, auch die letzte Vereinsrechnung abgehört worden war, wurde der Jahresbeitrag für den Verein in Folge der Einführung der neuen Reichswährung auf 1 Mark festgesetzt. Hierauf kam die schwierige Frage zur Verhandlung, ob wie früher von dem Verein ausgezeichnetes Rindvieh auswärts aufgekauft und im Bezirk wieder verkaun werden soll. Tatort machten sich nach den verschiedenen Bedürfnissen der einzelnen Gegenden des Bezirks verschiedene Ansichten über die für einen solchen Ankauf zu wählende Nace (Allgäuer, Montafuner oder Limpurger) geltend; gegen den Vorschlag , Vieh sowohl von Allgäuer als Limpurger Race kommen zu lassen, wurde das Bedenken erhoben, daß das Nisico dos Vereins bei der Theilnahmlofigkeit der
Fortschritt überhaupt zu groß würde und nachdem auch noch daraus aufmerksam gemacht worden war, daß nach den früher gemachten Erfahrungen von einem solchen Viehankauf deßhalb kein erheblicher Nutzen zu erwarten sei, weil die Leute das schönste Vieh nach kurzer Zeit doch wieder verkaufen, so nahm die Plenarversammlung von dem beantragten Viehanfkanf Abstand.
Nach Erledigung einiger weiteren programmmäßigen Gegenstände von geringerem allgemeinen Interesse, hielt der Vorstand der landw. Winterschnle in Heilbroun, Herr Landwirthsschasislehrer Leeman n, welchen die Köingl. Ceulralstelle Hiesnr abznsendeii die Güte hatte, einen Vorirag über die ihm gestellte Frage: Welche A e n v e r u u g e u haben in dem bäuerlichen Betrieb der Gegend in Folge der W a l d st r e u a b l v - suiig e i u z u t r e l e ii 's
Herr Leemaini, welcher mehrere Tage laug zuvor mit Vereinsmiigliedern den Bezirk bereist hatte, um die landwirihsch. Verhältnisse, welche für diese Frage hauptsächlich in Betracht kommen, kennen zu lernen, theilte als Ergebniß dieser Untersuchungen vor Allem mit, daß er die lanvwirlhsch. Verhältnisse im Bezirk viel ungünstiger gesunden habe, als er sich zuvor gedacht habe, sofern der landw. Besitz beinabe ausnahmslos.ein zu geringer sei. Für die Beantwortung der ihm gestellten Frage müsse er daher unterscheiden zwischen Leuten mit solchem landwirthsch. Besitz, daß sie mit ihren Familien von demselben leben können und den Leuten mit kleinerem Besitz, welche leider weitaus vie Mehrzahl bilden.
Für die letzteren, z. B. für eine Gemeinde des Bezirks, in welcher auf 170 Bürger nur 500 Morgen landw. Boden komme, fei diese Frage gar nicht zu beantworten, denn der bäuerliche Betrieb dieser Leute sei gar nicht zu and er»; andere Früchte, als sie schon bauen, können sie nicht bauen und eine Verminderung der Viehzahl sei auch nicht mehr möglich, weil diese beinahe überall aus dem Minimum angekommeu sei. Daher werde Niemand, der etwas von Landwirth- schast verstehe, behaupten können, Paß diese Leute durch Aenderungen ihres Betriebs den bedenklichen Forgen des Wegfalles eines W rldstren - Bezugs sich entziehen können. Es müsse für eine wicthschaftlichc Unmöglichkeit erklärt werden, daß diese kleinen Leute sich mirthschastlich vom Walde frei machen. Allein» wenn sie in Zukunft auch keine Bodenstreu mehr erhalte», so könne ja die ReiSstreu wie in andere» Gegenden des Landes verwendet werden. Ueber das Maß, in welchem oiese zu bekommen sei, habe er sehr verschiedene Ansichten gehört, so daß ec sich hierüber ein sicheres Urtheil nicht habe bilden können, allein in so . weit als etwa die Reisftreu, welche natürlich weder in Folge von orispolizeilicheii Anordnungen noch in Folge von Gleichgültigkeit der Leute zu lange im Wild liegen bleiben dürfe, nicht ausreiche, lassen sich vielleicht andere Surrogate beschaffen; er möchte namentlich ralhen, daß mit den Zia-
Bezirksangehörigen für laiidwirthschaitlichenIsen der Ablösungs - Capitalien nicht die