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Deutschland.

Frankfurt, 14. Mai. Aus Süd­deutschland wird das Vorkommen falscher Fünf-Markstücke berichtet, welche einen Kern von Eisen und einen dünnen Silber- Überzug haben. Die Nachahmung soll ziemlich getreu sein und das Falsifikat sich eigentlich nur durch eine größere Dicke von dem richtigen Fünsmarkstück unterscheiden.

Der Betrug wird um so leichter gelingen, als die Füm'markstücke überhaupt noch so gut wie fast unbekannt im allgemeinen Verkehr sind.

Offenburg; 3. Mai. Die Nanb- mordgeschichle von Gremmelsbach, Amls Triberg, wegen welcher die Italiener Pan- nozzo Giovanni Maria von Tresche Conco unv MagnoboSco Pietro von Neana, sowie Pannozzo Giovanni Mistro von Tresche Conca vom hiesigen Schwurgerichtshoi am 6. Oktober v. I. verurrheilt wurden, und zwar die beiden elfteren zum Tode und letzterer zu 10 Jahren Zuchthaus, findet am 26. d. M. vor dem Schwurgericht zu Vicenza in Oberilalien ihren Abschluß, indem an diesem Tage die Anklage gegen den vierten der Raubmörder, Fortunata Pan- »ozzo, genannt Roy, welchem es feiner Zeit gelungen ist, den würltembergischen Landjägern zu entwischen und dessen Aufent­halt in Italien lauge nicht ermittelt werden tonnte, zur Verhandlung kommt. Zu dieser Verhandlung sind die drei bereits Verur- iheilten als Zeuge» geladen und werden mittelst Transports dahin verbracht werden, ebenso sind auch die verschiedenen Zeugen von GremmclSbach re. nach Vicenza vor- gelaben.

Das amtliche Blatt des Fürsienthums Lippe-Detmold bringt folgende Milthei­lung : Wir sind in der Lage mittheilen zu können, daß außer von Sr. Majestät dem Kaiser auch von seiner Darchlaucht dem Fürsten Bismarck die bestimmte Zu­sage eingegangen ist, der feierlichen Ueber- gabe des Hermannsdenkmals an das deutsche Volk beiwohnen zu wollen.

D--r Neichsanreiger enthält folgende Bekanntmachung, betr. den Untergang des Postdampfschiffs Schiller. Das am 27. April von Newyork abgeganqcne Hamburger Postdampsschiff Schiller ist in der Nacht vom 7. zum 8. d. Mts. an den Klippen beim Bishop Rock (Scillyiuseln) gescheitert. Dasselbe hatte die sür Deutschland, Eng­land und Frankreich bestimmte Post von im Ganzen 253 Säcken an Boro welchen bis jetzt nur 56 Säcke geborgen sind. Von der sür Deutschland bestimm­ten Post sind bis jetzt nur 101 Einschreib­briefe und etwa 700 frankirte Briefe ein­gegangen, die sämmtlich durchnäßt waren und verspätet ihren Bestimmungsort er­reichen. Berlin *W., den 13. Mai 1875, Kaiser!. General-Postamt.

Trier, 8. Mai. Eine junge Dame von hier hatte sich mit einem Kaufmann verlobt; die Hochzeit sollte in den nächsten Tagen stattfinden. „Unglücklicher Weise" ist aber der Bräutigam Altkatholik, und als ein Pfarrer, der die Trauung vollziehen sollte, dieses erfuhr, begab er sich in das elterliche Haus der Braut und setzte der Mutter, sowie der Braut selbst so zu, daß ihnen angst und bange wurde. Der Pfarrer weigerte sich nicht nur entschieden, die Trauung vorzunehmen, wobei er sich auf ein schriftliche Anweisung des General­vikariats berief, sondern er drohte, der Mutter die Kommunion vorzuenthalten. „Was Millionen glauben", ries er, „kann auch dieser glauben; die Altkatholiken sind die ärgsten Feinde der Kirche" u. s. w.