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P f o r z h e i m.

Ein junger Mensch, der die

Däckrrei

zu erlernen wünscht, findet nnentgeldlich eine passende Lehrstelle mit, ein kräftiger Junge erhält Bezahlung bei

Bäcker LSiiLvI, bei der Germania.

Württemberg.

DerStaatsanzeiger" meldet: Nach einer Mittbeilnng des Reichskanzleramles tritt am 22. April in Berlin eine Kam Mission Sachverständiger zur Bercttbnng über die Ausführung des Reblausgesetzes, wozu drei Wnrttemberger eingeladcn sind, zusammen.

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' D-S Frühjahr L.7L.r: "

Wesen, insbesondere aber von den im Winter geplagten Leidenden willkommen geheißen, weil sie mit Recht hoffen, daß es auch auf ihren erkrankten Körper von wohlthätigem Einfluß sein wird. Die­jenigen nun, welche während dieser gün­stigen Jahreszeit mit dem größtmöglich­ste« und danernden Erfolg eine Kur unternehmen wollen, machen wir hiemit aus das gerühmt« mit viele« Illustra­tionen versehene Werkl>r. Ayri's Matrrrheit Methode" aufmerksam. Dieses elegant ansgestattete, SS Bogen starke Buch kostet nur 1 Mark und find wir sicher, daß kein Leidender dasselbe unbe­friedigt aus der Hand legen wird» die erzielen glänzende« Erfolge bürgen dafür. Dies ansge eichncte Buch ist in fast allen Buchhandlungen vorräthig, man nehme indeß «ur 0r. A ry's Ma- turheilmethode, HrigiiialausgaS« van Itichters ^ erlags-Anstalt in -Leipzig, denn alle andern unter ähnlichem Titel erschienenen Bücher sind mehr oder we- ^ Niger entstellter Aachdr««ük ^

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2 ur Umvundlung dor dulden und Lreurer in Kark und Ut'enmZeund nlNAekeürt. Von 0. Heid, Oderamtsgeoineter. Uiei8 12 kr., bei

dsk. stleek

Kronik.

Deutschland.

Co b lenz, 17. April. Der zur Kaiser­glocke gehörige Klöppel gelaugte gestern Morgen auf einem Gütcrzuge der Rheinischen Bahn hier an und wurde gleich daraus weiter nach Köln, seinem Bestimmungsorte geschafft. Derselbe hat das schöne Gewicht von 14 Centneru.

DieKölnische Zeitung" schreibt. er­lasse sich nicht längnen, daß der vorläufige Verzicht des deutschen Kaisers ans die italienische Reise keinen guten Eindruck gemacht habe und dag die Unterhandlungen über eine Stellvertretung des Kaisers durch den Kronprinzen sich zerschlagen haben. Der Reichskanzler sei nicht sehr zufrieden mit Italien, da dieses sich nicht geneigt zeige, ans internationale Maßregeln gegen Ausschreitungen der römischen Kurie einzu gehen; umgekehrt sei es sicher, daß in Venedig keine Annäherung Italiens und Oesterreichs an den Vatikan stattgesnnden hat.

Sigmaringcu, 21. April. Se. Maj. der deutsche Kaiser haben sicherem Vernehmen nach unterm 25. v. M. die Fortsetzung der Eisenbahnlinie Balingen- Ebingen-Sigmaringcn bezüglich des in das preußische Staatsgebiet entfall »den Bahn- thciles genehmigt.

Der Sitz des Kameralamts Dornstctten ist nach Freudenstadt verlegt worden und wird das Komeralamt Frendenstadt daselbst seine Funktionen in den ersten Tagen des Monats Mai d. I. beginnen.

Murr Hardt, 20. April. Der gest­rige Holzmarkt war mit Rcbpsählen stark befahren, welche sämmtlich zu dem Preis von 1 fl. 54 kr. bis 2 fl. per 100 rasch verkauft wurden. Am heutigen Viehmarkte war ein Zurückhalten von Käufern und Verkäufern bemerkbar; daher euch wenig gehandelt wurde.

Schwann , 23. April. Einen trairrigen Unglncksfall, der eine große Familie jäb betroffen, haben wir zu berichten. Herr Adlerwirth Kappler, der gestern Abend 4 Uhr vor seinem Hanse mit Abladen von Bierfässern beschäftigt war, fiel rück­wärts vom Wagen, während ein Faß nachrollle und ihm den Kops zerschmetterte, was den augenblicklichen Tod zur Folge batte. Die Bestürzung der schwergeprüften Familie und deren Angehörigen läßt sich denken.

Miszellen.

Zur Geschichte des Papstthums.

Die erste christliche Gemeinde, deren Anhänger sich Christianer nannten, war frei von allen weltlichen Borurtheile», streng sittlich und religiös. Diese wahren Christen kannten unter sich keine Rangverschiedenheil sondern waren alle gleich in ihrer Liebe und ihrem Glaube». Sie hatten weder Kirche noch angcstcllte Priester, jeder, welcher sich dazu befähigt fühlte, verkündete Gottes Wort. So gieng es bis ins 4. Jahrhundert. Den Diakonen (Presbytern) welche bisher ans reiner Nächstenliebe gepredigt, genügte dies bald nicht mehr. Ais die befähigteren Personen, wollten sie auch die Macht und den Vorrang vor den übrigen haben, verlieht» sich Titel, und strebten nach weltlichen Gütern. Als unter Kaiser Constantin die christliche Religion zur Staatsreligio» ernannt wurde, mar es Bischof Sylvester, welcher durch Eine führung der Schenkungen an die Kirch die höchste Gewalt erwarb, und hierdurch die hierarchische Macht der Kirche begrün­dete. Juden: man durch List und Täuschungen in die Gewissen der Sterbenden drang, brachte man Willwen und Waisen um ihre Erbschaft. Gregor II. war der erste welcher das Recht des weltlichen Ober­hauptes in Anspruch nahm, und sich zuerst den TitelVapst", von suntu pupa. her­rührend, beilegte. Während oie Päpste sich die Knechte des Herrn nannten, waren sie 'die hochmüthigsten Herrscher und scheuten

kein Verdre hen, um ihre Machi hoch zu erhalten.

Nur wenige sind unter den 268 Päpsten welche ans dem Stuhl Petri saßen, von denen ein sittlicher religiöser Lebenswande, bekannt 'st. Die Meiste» rangen nur nach Macht, führten ein verschwenderisches Leben und verübten, unter dem Deckmantel der Religio» die größten Gransamkeilen. Wahr­haft .erschreckend war die Periode des Weiberregiments (10. Jahrhundert), wo lüderliche Dirnen den Papst Johannes beherrschten, und die schrecklichsten Unsitten gepflegt und angepriesen wurden.

Unter allen Päpsten sind 2 der bedeutendsten besonders zu erwähnen: Gregor VII. und Jnnocenz III. Ersterer der Sohn eines Grobtchmiedes, mit außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten ansgeslattet, ist der Begründer des CölibatS, sowie noch anderer wichtiger Organisationen, wie Aufhebung der Schenkung gerichtlicher Aemter rc. Gesetze, welche von ganz bedeutender Trag­weite waren. Derselbe Papst brachle es, wie bekannt, dahin, daß ein deutscher Kaiser Heinrich der IV. zu ihm nach Canossa kam um die Aufhebung des Bannfluches zu erbitten.

Als Begründer der Bettelordcn, (Do­minikaner, Franziskaner, Kapuziner) sowie der Obrenbeichie ist der Papst Jnnocenz, welch.r ebenso streng wie rein sittlich war, zu nennen. Die Bettelmönche, von denen es bald über eine Million gab, waren die Werkzeuge der welilichen Macht des Papsl- Ihnms, d e Solbaten des Papstes. Hier ist das Papstthum ans den höchsten Gipfel der Macht «»gekommen. (N.D.N.)

Das Pariser Bulletin des Halles empfiehlt znr Ersparung von Hafer bei der Fütterung : den Haler verlier einige Zeit im Wasser aufweichen zu lassen. Nach gemachten Erfahrungen könne man die Ration für ein Pferd auf ein Drittel ver­mindern. Pferde, deren Gebiß mehr oder weniger abgenntzt fei, kauen den Hafer sehr unvollkommen, andere fressen denselben zu gierig, wodurch er ungekaut der Ver­dauung verloren ,gebe. Diese Uebel stände würden durch das Einweichen vermieden.

Naß gewordenen alten Krepp wieder steif und schwarz zu machen. Regentropfen oder Wasser pflegeil aus schwarzem Krepp meistens weiße sichtbare Flecken zurnckzu- lafsen. Um dieselben zu vertilgen, legt man ein Stück altes schwarzes Seide,izeug unter den Flecken, breitet dann den Krepp ans einen Tisch aus und beschwert densel­ben um ihn straff zu erhalten, an beiden Enden mittelst eines BretteS, Briefbeschwe­rer oder dcrgl. Nun überstreichi man die Flecken mit einem weichen Haarpinsel mit gewöhnlicher schwarzer Dinte, betupft da­rauf die Stelle so lange mit einem weichen schwarzen Seidenläppchen, bis sie trocken geworden, löst einige Löffel Kochsatz in ein nein Topfe kochenden Wassers aus nnd- breitet den Krepp darüber, worauf alle Flecken ans demselben verschwinden und der Krepp wieder wie neu erscheint.

(Mittel gegen Schwaben und Russen.) Wo sich dieses znm Küfergeschlecht gehörige Ungeziefer einmal in den Häusern eilige-