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der, wie jede Halbheit im Leben, sich bitter rächen müßte.

Nicht nur, daß trotz erheblicher Kosten an der vorhandenen großen Steigung, oa. 15°/°, innerhalb der Stadt nur ganz wenig, ca. 1'/», verbessert und so der doch bei jedem Straßenbau in erster Linie be­absichtigte Zweck, eine ohne Vorspann fahrbare Straße von durchweg mäßigen und normalen Steigungen zu erhalten, nicht erreicht würde, sondern es steht auch nach den wiederholten Erklärungen der Vertreter der K. Straßenbauverwaltung absolult fest, daß zu einem solchen, den Normativbestimmungen über Ab­gabe von Staatsbeiträgen zu Straßenbauten an Gemeinden nicht entsprechenden Zwitterbau auch nicht 1 Pfennig Staatsbeitrag geleistet würde, und wir bezweifeln sehr, ob die hiesigen Gemeinde-Kollegien Lust hätten, den vom Verfasser des fraglichen Artikels gewünschten Versuch zu machen,die Regierung zu erweichen, auch bei dem Bau an dem Löwen vorbei, den versprochenen Beitrag zu geben", da ein solcher Versuch den Consequenzen wegen gänzlich aussichtslos sein würde.

Darin müssen wir dem Einsender völlig recht geben, daß es der Regierungschließlich gleichgiltig sein kann, wie wir Calwer unsere Straßen inner­halb Etters behandeln", nur dürfen wir bei Festhaltung dieses Standpunktes dann auch nicht so naiv sein, zu solch vorschriftswidrigen Straßen­bauten Staats beitrüge zu erwarten.

Die neue Straßeunter dem Gimpelstein herum (wodurch dieser schöne Aussichtspunkt bedeutend notleiden würde) hoch über der Stadt durch dis Aich- Halde dis zum Zigeunerberg hinaus und dann erst wieder nach Calw zurück zu führen", dies will dem

Verfasser offenbar nicht paffen. Darin nun sind wir, und wie wir ohne Uebertreibung versichern können noch mehr als °/- der hiesigen Bürgerschaft, mit ihm ganz gleicher Meinung und es freut uns, daß auch er anerkennt, daß mit dieser Straßeder Ver­kehr von der obern und untern Stadt bis zum Ledereck abgeleitet und die dortige Einwohnerschaft schwer geschädigt würde."

Diese letztere, nicht wegzuleugnende Thatsach« allein denken wir, sollte alle Rechtlich und Billig- denkenden von dem Badgassen-Projekt abwenden, das ohne die Verquickung mit dem von einigen Seiten so eifrig betriebenen Brückenbauprojekt überhaupt wohl nie ernstlich in Betracht gekommen wäre, denn es wäre eine Ungerechtigkeit und ein Schwaben­streich obendrein, einem ganzen großen Stadtteil den seit Jahrhunderten bestehenden natürlichen Verkehr durch einen verkehrten Straßenbau künstlich zu unter­binden und viele kleine Geschäftsleute aufs Trockene zu setzen.

Dem Interesse der Bewohner der obern und untern Stadt und der Mehrzahl der hiesigen Ge­schäftsleute sowohl, als auch dem der Einwohner der nächst gelegenen Gemeinden Alzenberg, Altburg, Speß- hardt, Weltenschwann, Würzbach, die ihre Produkte hauptsächlich in der hiesigen Stadt absetzen, kann einzig und allein eine durch die Stadt führende Straße von Aliburg her dienen und diese Straß; muß, da eine andere Lösung nicht gefunden werden kann, um den Schloßberg herum geführt werden, soll sie anders ihren Zweck, den Verkehr zu fördern und nicht zu erschweren, erfüllen.

Nach dem Ergebnis der Probelöcher und nach dem Urteil Sachverständiger kann sie aber auch so

geführt werden, und wenn, was wir nicht verkennen, die Strecke um den Schloßberg herum auch verhältnis­mäßig teuer zu stehen kommt, so ist sie als eine glückliche, wenn auch vielleicht etwas teurere Lösung der schwierigen Frage, doch weit vorzuziehen der Ausführung des weite Kreise der Einwohnerschaft schädigenden, Fuhrleuten und sonstigen Interessenten unerwünschten und nicht einmal seine eigenen Verfechter befriedigenden Badgassen-Projekts.

So sihr wir hienach auch gewünscht hätten, daß ohne weiteren Verzug die Vorarbeiten zur Durch­führung der Straße um den Schloßberg herum in die Hand genommen und detailirter Plan und Kosten­voranschlag ausgearbeitet würde, so verkennen wir doch keineswegs, daß eine vorsichtige Stadtverwaltung darauf sehen muß, vor definitiver Beschlußfassung über die in Rede stehenden Projekte wenigstens gene­relle Pläne und Voranschläge zur Hand zu haben, wir wären aber dankbar, wenn diese Arbeiten nach Möglichkeit beschleunigt und die Bürgerschaft durch die Presse vom Stand der Angelegenheit von Zeit zu Zeit in Kenntnis gesetzt werden könnte.

Kandrv. Kezirksvereirr.

Am Montag, den 1. Mai d. I , Nachm. 2 Uhr, findet im Lamm in Neuweiler eine landw. Vereins-Versammlung statt, wobei Hr. Professor vr. Tieglin von Hohenheim einen Vortrag über Schweine­zucht halten wird.

Jedermann ist hiezu freundlichst eingeladen. Calw. 22. April 1899.

Der Vereinsvorstand: Oberamlmann Voelter.

Calw.

Brennholz-Verkauf

am Donnerstag, den 27. ds. Mts-, ll^s-vorm. '/-IO Uhr, in jder Bierbrauerei von G. Rau hier, aus K verschiedenen Abtei­lungen der Distrikte Altweg, Mristers- berg, Scheerwäldle, Mädig und Hardt­wald:

2 Rm. Accazien, Anbruch, 91 Rm. Nadelholz, Scheiter, Prügel und Anbruch, 250 Nadelholz-Wellen und 3 Flächrnloose Reisig.

Gemeinderat.

Liebenzell.

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Derpachtung.

^ Die hiesige

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Martini bis 15. März dauert, und ca. 200 Stück er­nähren kann, wird am Montag, de« 1. Mai -s. Fs., mittags LS Uhr,

auf dem Rathaus hier verliehen, wozu man Liebhaber einladet.

Den 18. April 1899.

Gemeinderat. Vorstand Mäulen.

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Nähere Auskunft erteilt die Red. d». Blatte».

Danksagung.

Allen denjenigen, welche während der Krankheit unseres l. Vaters

Konrad Kahler

ihre Lieb« zu ihm kund thaten, sowie für die trostreichen Worte des Herrn Dekan, für die vielen Blumenspenden und der zahlreichen Begleitung zu seiner letzten Ruhe­stätte sagen den innigsten Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

Hirsau, den 23. April 1899.

Todesanzeige.

Verwandten und Bekannten teilen wir tiefbetrübt I mit, daß unsere liebe Mutter

R Katharine Duäl, Schullehrers Witwe,

H heute morgen noch schweren Leiden im Alter von beinahe! ! 78 Jahren sanft verschieden ist.

Die trauernden Kinder:

Ernst und Pauline.

Beerdigung Dienstag mittag '/,3 Uhr.

Gewerbliche Fortbildungsschule.

Der Unterricht im Freihandzeichnen und technische« Zeichnen be­ginnt am Donnerstag, den 27. April, abends 8 Uhr.

Der Vorstand.

Zavelstein.

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