297

-,»

>

^00 n lli'sl"' gesetzliche Sicherheit

Lange nbrand sind gegen gesetzliche 6 ansznleihen bei der Stistungs-

pflege.

Stiftnngspfleger Rcntschler. Conweiler.

Einen rmei'pönnigen und einspännigen

W n q e n

sammt Zngehör verkaujl

Christian Holl.

Mehrfachen Wünschen entsprechend, ist yon dem

Mtfermmgs-HerzeichnU

noch Kilometern

über sämmtliche Gemeinden und dazu ge­hörigen Parzellen des O.Amts-Bezirks Neuenbürg, eine weitere Anmbl iür amllichen oder Privatgebrauch gedruckt und zu hoben bei

Zoll Neeb

Kronik.

Deutschland.

lieber den E i » f n h r u n g s t e r- min der Markrechnnna in Preu­ßen schweben noch immer Unterhandlungen zwischen den verschiedenen Ministerialres-: sorts, die noch nicht abgeschlossen sind.! Wahrscheinlich wird der ermahnte Einsvrnch des landwirthscbastlichen Ressorts dahin führen, dost es noch nicht zur Einnihruna des Marksystems mit dem 1. Januar 1875. kommt. In diesem Falle dürfte die Ein-! führung so lange auSgesetzt bleiben, bis sie in ganz Deutschland erf-ckgt, und der Zeitpunkt hieiür ist bekanntlich von der Bedingung abhängig, daß die erforderliche Menge von neuen Münzen vorhanden ist, an deren Herstellung emsig gearbeitet w'rd.

Voni Schill'schen Corpsder! Letzten einer. Einer der wenigen! übrig gebliebenen Freiheitskämpfer aus den' Jahren 1813 bis 1815 ist heimgegange». Der pensiouirle Hegemeister Gelch aus Stolpe in Hinterpommern kam mit seiner Frau nach Berlin, um seine Kinder, einen Schwager und eine Schwägerin, noch ein­mal zu sehen und dem Kaiser womöglich Dank zu sagen für ein Gnadengeschenk zu seiner goldenen Hochzeit und eine persönliche Zulage. Die beiden alten Leute warteten bei der Parade am 29. Mai in der Nähe des Schlosses aut den Kaiser, denn man hatte dem alten Veteranen gesagt, derselbe sehe einen alten Schill'schen Jäger gern nnd würde ihn nach beendeter Parade geru anhören. Zitternd vor innerer Aufregung und Sehnsucht, den König zu sehen, brach der alte Mann zusammen, als der Nus er­tönte: Hurrah, der Kaiser! Er wurde in eines der Schloßporlale gebracht und mehrere Umstehende nahmen sich des Ohn-, mächtigen thellnehmend an. Nachdem er sich wieder erholt balle, wurde er vermit­telst Droschke in die Wohnung seines Soh­nes gebracht, wo er am Dienstag sanft ent­schlafen ist. Er war der Sohn eines Ober­försters ' und brannte seinen Eltern, 15 Jahre alt, in jener großen Zeit durch, um mit Schill für. des Vaterlandes Rettung zU kämpfen: Er ist 84 Jahre alt geworden.

Eine Anzahl Berliner Handwerker und Industrieller ist, wie dieVoss Ztg." meldet, vor einigen Tagen zur Besprechung der Frage znsammengekreten, ob und wie eS möglich ist, chinesische Arbeitskraft noch Eurova nnd speziell nach Deutschland ber- überznziehen. Man verhehlte sich zwar die großen Schwierigkeiten nickt, welche: mit einem solchen Anwerben in Masse ver-! Hunden sind, erkannte auch sehr richtig an,! daß für den Augenblick und ans Monate! binaus Mangel an Arbeitskraft nickt vor-! honden sei. Ans der andern Seite zweifelte! man aber auch nicht, daß dei einer Bes-! seruna der KeschästSverbältnisse auch sofort! die Streik-Epidemie in voller Stärke wie­der ausl'recheu würde. Dem vorzubenaen! hielt mau es für wünschenswerth. ernstlich! die vorliegende Franc zu erwägen. ESj wurde eine Commission mit dem Aufträge einer genauen Prüfung der etwaigen Schritte eingesetzt um nach Erlediaung der Vorbe- ratbung mit dem ferliaen Plan vor ein größeres Publikum zu treten.

Ein zu glänzender Licht­stärke sich entwickelnder Komet, wie er seit dem Spätherbst 1857 nicht ge­sehen worden ist, wird in Kurzem mit blo­ßem Auge beobachtet werden können. Frei­lich wird der Mondschein und besonders der Vollmond am 29. Juni seinen Glanz beeinträchtigen, aber in der ersten Halste des Juli wird er eine prächtige Erscheinung sein und bis zum 15. Julicircumpolar", d. h. die ganze Nacht sichtbar bleiben.

Karlsruhe, 15. Juni. Die zweite Kammer aeuehmigte heute die Staatsver- träae betreffs Eisenbahnverbindungen mit Elsaß-Lothringen, Württemberg und Hessen.

Württemberg.

Das Regierungsblatt vorn 16. Juni entbält eine Bekanntmachung der Ministe­rien der auswärt. Angelegenheiten nnd der Finanzen, bctr. die König Karl-Stiftung für Angehörige der württem -. Postverwal­tung, eine Verfügung des Sleuerkollegiums, detr. eine Abänderung der Instruktion zu Vollziehung des Einkommenssteucrgesetzes vom 19. Sept. 1852 und eine Verfügung des Steuerkollegiums, betr. die Umlage der Grund-, Gefäll-, Gebäude- und Ge­werbesteuer für das Etatsjahr 1874/75.

Heilbronn, 15. Juni. Wie die NekarUg." von zuverläßigrr Seite erfährt, ist zu Abhaltung der Mannöver des württ. Armeekorps nunmehr definitiv die Umge­bung Heilbronns bestimmt worden. Das Hauptquartier kommt nach Heilbronn. Die Tbeilnahme des Deutschen Kronprinzen ist wahrscheinlich.

Ulm, 13. Juni. Die heute in Ulm taacude L andes - Ve r s a m m l u u g der Wirlhc sprach die Hoffnung ans, die Ab­geordnetenkammer möge in Anbetracht der ' nicht mehr zeitgemäßen Erhebung der Wirth- schnftsabaabeu, und in weiterer Erwägung, § daß unsere Wirthe noch die einzigen im, deutschen Reiche sind, bei welchen noch die! lästige Koutrole ihres Gewerbes staktsindet,' beschließen., die Negierung aufzufordern, ein Gesetz, einzubrinaen, welches die Wein­steuer in anderer Weise regelt nnd jetzt schon die dermalige Kontrole unter der Bestimmung aufhebt, daß die Abgaben bis

zur Erlassung eines Gesetzes im Sinne der Eingaben des Landesausschusses erhoben werden. (N. T.s

Tübingen, 14. Juni. An mehre­ren Kammerzen werden hier blühende Trauben aeinnden. Ueberbanpt haben sich die Anssil'ten ans einen auch quan­titativ ordentlichen Herbst wesentlich aebes- sert. D e Obstbäume, namentlich die Apfel­bäume. versprechen besonders ans den Hö­ben, aber auch im Tbale einen guten, «heil­weise reichlichen Ertrag. Seit einigen Taaen ist eine ausfallende Abnahme der hohen Temperatur wahrznnehmen.

Calw, 13. J>mi. Seit Eröffnung unterer Naaoldbabn b b-n wir uns reichlicher Besuche seitens unserer Vsarz« beimer Nachbarn zu erfreuen. Letzten Sonn- tag waren 2 dartme Gesellschaften, jede mit Musik, hier nnd in Teinack. nnd ans moraen sind wieder etwa 700 Elaste von da angeiaat, welche ibeils die oewöhnkichen Züac benützen, tbeils mit einem Ertrarnae bieber reisen. Aber auch die Woche über bringt jeder Zna Fremde, welche sich bic- her, noch Teinack und Lwbenzell tbeilen. Das Bad Liebenzell hat durch die Bahn sehr gewonnen, nicht nur in Berug aus Badegäste, sondern auch aus Touristen.

sN. T.)

O e st e r r e i ch.

Ein entsetzlicher UnalückSfall ereignete sich am 2. d. M. im Gußwerke zu Föhr- au in Steiermark. In dem Gußwerke waren die meisten Arbeiter und Schmelzer damit beschäftigt, ans Keinen Rollwagen in den Hochofen alte Eisenklumpen znm Schmelzen -u überführen. Die Schienen führen über einen ziemlich abschüssigen Eisensteg gerade zu dem sogenanntenEin- lealoch", wo das geschmolzen? Ecken abge- schöpft und immer wieder frische Ecken- klnmpen znm Schmelzen nacbgelegt werden. Als nun mehrere Arbeiter trotz der War­nung des Schichtmeisters Wolf, nicht schnell mit den schwerbelasteten Rollwagen aufein­einander zu folgen, dennoch zwei der letz­teren, von acht Arbeitern geschoben, gleich hintereinander fuhren, wurde der Schienen­steg durch die schwere Last aus den Angeln gedrückt, die Wagen sprangen aus den Schiene» heraus und rissen nebst drei Ar­beitern den Schichtmeister Wolf sammt den am Rande stehenden zwei Mischern mit sich fort in den mit geschmolzenem Eisen an­gefüllten Hochofen ! Wer könnte Worte fin­den, um das Entsetzen zu schildern, welche? Diejenigen ergriff, welche die unbeschreib­liche Kathastrophe mitansehen mußten! Die Verunglückten hinterlassen 6 Witiwen und 15 Waisen!

Ausland. -

Versailles, 15. Juni: 'Die' Na­tionalversammlung genehmigte mit "345 gegen 311 Stimmen die Dringlichkeit für die Berathung des von C. Perier einge- brachten Antrages des linken Zentrums, welcher dis definitive Proklamation"',)» Republik mit der 7jährigen Präsidentschaft Mac Mahons verlangt und hak den An­trag zunächst dem Dreißiger Ausschuß über­wiesen. Von Larochefoucauld Bckaccia (äuß­erste Rechte) wurde. ein Antrag auf Wie-