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rmd KNMZMM ffr den Bezirk Calw. 74. Ishrsuns.

«qchervi »teni«»»«, Donnerriaz» und Sametagr. Dl- MWi-knngkg-bst-r S-trSgt i-n Kezirk und i» nächster » L-s. di, vriin Emm !» Pjg.

Samstag» den 22. April 1899.

Lirrieliähriichrr Abonnnnenirpre!» in d«r Sladt Mk. 1.1» in« Hau, s,brach,, Mi. r. lb durch dt« Post bezogen iw Bezirk, «ußer Lqirk Rk. r. Sb.

Amtliche Nekauutmachuuges.

Die Ortsbehorden

werden beauftragt, dafür Sorge zu tragen, daß in diesem Frühjahr die Nummer« an den Gebäude« emeuert werden.

Calw, den 21. April 18SS.

K. Oberamt. Voelter.

Calw. (Eingesdt.) Letzten Montag fand hier wieder eine Besprechung des Festkomites statt zu wei­terer Vorbereitung des am 4. und 5. Juli hier statt- stndenden Gustav-Adolf-Feste«. Es wurde beschlossen, Hrn. Prälat v. W eitbrecht um lieber- nähme der Festpredigt zu bitten. Derselbe hat auch bereits eine Zusage in dieser Richtung gegeben. Die Sammlung der Gaben für das Fest wird in der Weise erfolgen, daß sich sämtliche Mitglieder des FestkomiteS und des Gustav-Adolf-Frauenvereins zur Empfang­nahm« von Gaben bereit erklären und daß von ein­zelnen Gemeindegliedsrn in den Häusern gesammelt wird, nicht so dis Einwohner der Stadt zu doppelten Gaben genötigt werden, sondern daß es jedem so be­quem und leicht als möglich gemacht wird, sich an dem schönen Liebeswerk, daS dsr Gustav-Adolf-Verein treibt, zu beteiligen. Es soll dabei aller Drang und Zwang ferne bleiben, vielmehr nach dem Grundsatz gehandelt werden: Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Dsr Zeitpunkt dsr Sammlungen wird später bekannt gemacht werden. Wer sich getrieben fühlt, heilige Geräte, Kirchenbücher, Altarbibeln, Kruzifixe, Altar- oder Taufsteindscken oder AehnlicheS für Dia- sporagemsindrn zu stiften, möge dies dem Vorsitzenden des Festkomites, Dekan RooS, Mitteilen.

fAmtlichesauS dem Staatsanzeiger.s Ss. Majestät der König haben allergnädigst zu ver­fügen geruht:

Geßler, karakrerisirtsr Oberstleutnant z. D. und Kommandeur des LandwrhrbezirkS Calw, in gleicher Eigenschaft unter Verleihung eines Patents seines Dienstgrades und des Ranges einer Regiments-Kommandeurs zum Landwehr­bezirk Stuttgart versetzt,

Freiherr v. Ziegesar, Major und Bataillons- Kommandeur im Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen Nr. 120, mit Pension zur Disposition gestellt und zum Kommandeur deS Landwehrbezirks Calw ernannt. Stuttgart, 19. April. Mit dem deut­schen Kaiser wird auch besten Gemahlin die Kaiserin während der Tage der Kaisermanöver vom 5. bis 9. September in Stuttgart verweilen. Zum Ehrendienst bei der Kaiserin ist bereits Hofmarschall Graf Leutrum bestimmt.

Stuttgart, 20. April. (Württ. Land­tag). Präsident Payer eröffnet dieselbe 9'/« Uhr. Fortsetzung der Beratung des Justiz etats. Mayser (V.-P.) bringt eine Klage der Amtsgerichts, schreiber vor, derzufolge Leute mit guten Exam ens- noten das ganze Leben hindurch bevorzugt werden. ES sei aber doch zuzugeben, daß di« Exam enSnote noch kein« maßgebende Qualifikation für die Be­

fähigung in dsr Praxis bedeutet. Minister v. Breit­ling glaubt, daß das Disnstalterssystem die Un­gleichheiten nivelliere. Domkap. Stiegele beschwert sich, daß der evang. Leh rer am LudwigSburger Zucht­haus sich Angriffe auf die kath. Konfession erlaubte. Man möge auch einen kath. Lehrer dort anstellen. F. Haußmann warnt davor, die Konfessionalität soweit zu treiben, wie einst die Augsburger, die einen evang. und kath. Scharfrichter anstellten. Gröber (Z) findet diesen Vergleich für die Lehrer wenig schmeichelhaft. Minister v. Breitling betont, daß in den Strafanstalten eine streng konfessionelle Trennung nicht durchzuführen sei. Rembold (3 ) fragt, wie sich dis Beschäftigung der Amts- gerichrsgefangenen bewähre. Minister v. Breitling erwidert, man empfindet dieselbe als wahr» Wohl- that. Der JahreSgehalt des NachrichterS mit 400 Mark wird ebenso wie der ganze Rest des Justiz­etats bewilligt. Lll bloo angenommen werden die Etatskapitel: Geh.-Rat und Verwaltungsge­richtshof, sowie AuSw. Amt (in dem letzter« sind die Gehälter der Gesandten in Berlin und München 30 900 und 18900 ^ enthalten). Kap. 110. Matrikularbeiträge an das Deutsche Reich 19693218 (mehr 2705005 genehmigt. Kap. 111. Bei den Kameralämtern 508 988 (weniger gegen 100 000 da die gerichtlichen Strafen jetzt durch das Justizministerium eingezogen werden). Angenommen, wie das vorige Kap. ohne Diskussion. Kap. 112. Aus Forsten. Finanzminister v. Zeyer erklärt, daß er sich wegen Arbeitsüberlastung noch kein endgiltigcs Urteil über die neue Forstorganisation gebildet habe. v. Geh (D. P.) vertritt den Kom­missions-Antrag: für die Jahresnutzung von 940000 Fm. einen Preis von 14 ^ pro Fm. festzulegsn, sonach eine jährliche Einnahme von 13 600000 einzustellen (mehr 1160000 -^l). Finanzministsr v. Zeyer bittet aus finanzwirtschaftlichen und eiats- tschnifchen Gründen um Ablehnung dieses Antrags und den Preis auf 13 50 aZ zu belasten. Für

den KommissionS-Antrag sprechen: Frh. v. Wöll- warth, Bueble (Z), Lang (V. P), Com- mereil (D. P ), ebenso Hähnle, der Vorstand der Finanzkomm., welcher bemerkt, dieselbe sei sich ihrer Verantwortlichkeit voll bewußt. Da die Holz­verkäufe bereits stattgefunden haben, so wisse man, daß der Satz von 14 ^ pro Fm. sogar überschritten wurde. Der KommissionS-Antrag wird an­genommen. Sodan n erhebt sich die obligate Streu- laubdebatte an welcher tcilnahmen: Haffner (D. P), Rathgeb (Z.), Beurlen und Henning (V.P.), Schrempf (Kons), Schmidt und W eidls (V. P.), Krug (Z). Alle Redner verlangen mehr Ent­gegenkommen der Forstverwaltung bei der Abgabe von Gras und Laub aus den Staatswaldungen. Frh. v. Wöllwarth legt dagegen der Verwaltung größere Sparsamkeit nahe. Di« Bauern sollen mehr Torfmull benützen. Egger (Z.) Torfmull kostet Geld! Sogar im Notstandsjahr sei man mit den Bauern hart verfahren. Diese waren der arme LazaruS und der Wald der reiche Prasser. (Heiterkeit). Präs. v. Dorrer meint, die Bauern seien mit der Forstverwaltung unzufrieden, ob sie «in gutes oder schlechtes Futterjahr gehabt. Fiaanzminister v. Zeyer verspricht, nach der Sache zu sehen. Um

10/< Uhr wird die Sitzung mitten in Kap. H2 ab­gebrochen.

Stuttgart, 21. April. (Korresp.) Der Eintritt der Gemeinde Gaisburg in dm Stuttgarter Verband erfolgt, sobald der Landtag die Veränderung in der Oberamtsbezirkseinteilung genehmigt hat. Nach der Einverleibung Gaisburgs werden dessen Bürger ohne Zahlung einer Aufnahmsgebüh; Bürger der Haupt- und Residenzstadt. Unter Wahrung ihres derzeitigen Diensteinkommens übernimmt die Stadtgemeinde den Schultheiß, Feld- und Wildschützen, 2 Polizeidiener und 2 Hebammen, den Todtengräber und last not least den Gerichtsvollzieher. Es wird vielfach als ein Schwabenstreich betrachtet, daß in unmittelbarer Nähe der südlichen Stadt ein neuer Friedhof angelegt werden soll. Dadurch würde der Stadt ein Bau­quartier von etwa 300 Wohnhäusern entzogen, waS bei dem Mangel an verfügbarem Raum in Stuttgart schon immerhin etwas heißen will. Der Bürgeraus­schuß bringt demgemäß di- folgenden 2 Plätze für eine Friedhofsanlage in Vorschlag: a. den alten Exerzierplatz bei Degerloch, dessen feuchter Untergrund kanalisirt werden soll; d. die sogenannte Sandebene auf dem Hasenberg.

Stuttgart. Zum sozialdemokrati­schen Festzug am 1. Mai in Stuttgart ist seitens der Polizei die Genehmigung erteilt. Der Zug soll durch Linden-, Stifts-, Dorotheenstraße, Charlottenplatz, Eßlingerstraße, Leonhardsplatz, Haupt- stätter- und Fangelsbachstraße gehen.

Horb, 19. April. Der König hat dem Gesuch des Bauern Rudolf Leins in Vollmaringen um Ueber- nahme der Patenstelle bei dem Hm am 14. März d. I. geborenen siebenten lebenden Knaben entsprochen und dem Patcnkind durch Vermittelung der Kgl. Oberhof­kaffe ein Geschenk von 20 ^ überreichen lassen.

Pforzheim, 19. April. Wie in so vielen anderen Orten, so endete auch gestern in Dill- Wsißenstein die Musterung mit einem traurigen Schluß. Abends, als die Burschen mehr wie genug gezecht hatten, kam eS zu Streitigkeiten, in deren weiterem Verlauf ein Goldarbeit» feinen Kameraden durch Messerstiche lebensgefährlich verletzte.

Triberg, 19. April. Usber den Mordanfall auf den Abgeordneten Löffler in Rohrbach wird noch folgendes berichtet: L. stand Montag mittag gegen 1 Uhr mit dem Schneider Josef Keller im Hof seines Anwesens, als der 33 Jahre alte Bauernsohn Leopold auf ihn zukam und Herrn Löffler mitteilte, er habe ihm wegen desWahrsagenS" etwas mitzuteilen. Löffler erkannte ihn nicht und wußte nicht, was der Mann eigentlich wolle. Dieser zog plötzlich einen Revolver und gab auf Löffler einige Schüsse ab. Der erste derselben streifte den Kopf desselben. Löffler eilte hinweg, stolperte, kam zu Fall und erhielt in dieser Situation einen Schuß in das Becken. Auf seinen Ruf eilte seine Frau herbei, auf welche Dold ebenfalls sofort schoß und dieselbe in die Achsel traf. Der Attentäter wurde verhaftet. Er scheint mit der Welt und den Seinigen wegen der Urbergabe d«S Bauernhofes zerfallen zu sein und die Eheleute Löffler im Verdacht zu haben, als ob sie gegen ihn mtriguiert hätten. Er gab an, sie hätten eine Wahrsagerin von