Beilage;a Nr. 33 desEiythälcr."

Dienstag, den 17. März 1874.

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Stand am 31. Dez. 1873. Versicherte: 22,091 mit Mark 80,463,000.

Eingekommcn im Januar und Febr. Anträge: 556 2,576,300.

DerZugang ist Heuer bis jetzt ein wesenttich größerer, als in allen vorangegangenen Jahren.

Alle Prämien, somit auch die während der ersten 5 Jahren zu entrichtenden haben Anspruch auf Dividende.

Die tarifmäßige Prämie für eine Versicherung auf Lebenszeit mit fl. 1000. ermäßigt sich durch die dermalen zur Vertheilung kommende Dividende von 36 Prozent der Jahresprämie

z. B. für eine 25- 30- 35- 40- 45- 50-jähr. Person

auf 'Il.14'/H fl. 15'/«. fl. 17^ fl. 20'/-. st. 25.fl. 31.

Dadurch, daß der Versicherte die Dividende vom 6. Jahre ab voll erhält, ist er in der Lage, seine Versicherungssumme um etwa V, zu erhöhen, ohne weiter als vorher zahlen zu müssen. Der Versicherte (Banktheilhaber) kann seine Dividenden aber auch bei der Bank gegen Verzinsung stehen lassen; bei Erreichung eines höheren Alters kann sich hiedurch die Versicherungs-Summe verdoppeln. Die stehengclassene Dividende kann weiter beliebig erhoben oder im späteren Lebensalter theilweise zur Prämienzahlung verwendet werden, so daß der Versicherte sich prämienfrei macht.

Statuten, Prospekte rc. sind unentgeldlich zu haben bei den Agenten:

4aeod Reek in Neuenbürg. kerll. Pfeifer in Nagold.

Stadtschultheiß Wttler in Wildbad. pmii Orei'88 in Calw.

IVi'id.Iink, Oberamtswerkmstr.in Vaihingen.

kranr liiOIer in Wildberg. 4aeob verkram in Pforzheim. Lehrer IVeker in Dürrmenz.

Amtliches.

K. Oberamtsgericht, Neuenbürg.

Steckbrief

gegen AugustGuttenberger, Zigeuner von Markgröningen, und Anna Walde nberger, Schauspielerin, angeblich von Krickenbach wegen Beleidigung Sr. Majestät des Deut­schen Kaisers u. a. V.

Guttenberger ist ungefähr 33 Jahre alt, korpulent, hat schwarze Haare und ebensolchenSchnurrbartund schielt aufbeiden Augen. Die Waldenberger ist 46 Jahre alt, von großer Statur, hat schwarze Haare und graue Augen.

Den 16. März 1874.

Der Untersuchungsrichter. Lempp.

Primtnachrichten.

Calmbach.

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4ak. Reell.

Uachruf an Kmalie Kappl'er.

Wenn in der Jugend schönen Tagen Der bleiche Tod dem Menschen naht Und grausam gegen alle Klagen Verkürzet seines Lebens Pfad,

Dann ist es doppelt schwer zu scheiden, Denn ach! so früh stirbt man nicht gern; Es hat das Leben doch der Freuden So manche, die dem Tode fern!

Im Stillen hosfeten wir immer Die Jugendkraft sie siege nach;

Und jeder leise Hoffnungsschimmer Wie schwellt' er meine Brust so hoch.

' Da kam der Tod als wir's nicht dachten. Schloß Dich in seine Arme ein,

Die Schwestern die Dich wohl bewachten, Sie mußten stumme Zeugen sein.

Ihr Eltern, lasset Eure Klagen!

Auch ich will stillen herben Schmerz! Mit Zuversicht dürfen wir doch sagen: Sie ruht an Ihres Jesu Herz."

Du aber schlaf im süßen Frieden Von allen Erdensorgen los.

Ein glänzend Glück war Dir beschieden. Du ruhst in Deines Heilands Schooß. Stuttgart.

Gewidmet von der Freundin

P. B . . . ch.

DieNorddeutsche Allg. Ztg." schreibt: Berlin, 26. Februar. Das Hervorragende industrieller Leistungen jeden Gebietes er­regt immer das Gefühl der Hochachtung und mau ist gerne bereit, den Fortschritt in solchen Erzeugnissen nicht alle!» anzuer- keunen, sondern auch zur Verbreitung ver­dienter Anerkennung beizutrageu. Nachdem die Jury der Wiener Weltausstellung den Dampf Chokoladen uno Desserts des Hau­ses Gebrüder Stockwerk in Köln a. Nh. den ersten Preis zuerkannte, würben dem­selben die Lieferungen für die Festlichkei­ten im Kaiserpavillou der Ausstellung zu Theil und seitdem haben diese vorzüglichen Erzeugnisse fast au allen deutschen und vie­len fremden Höfen Eingang gefunden. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich, der König von Italien, Ihre köuigl. Hoheiten die Großherzoge von Baden, Hessen, Mecklenburg und Sachsen, der Kronprinz Humbert, der Fürst Carl von Rumänien haben dem Haufe die Hof­lieferanten Patente zustellen lassen, und jüngst ist ihm durch Se. kaiserliche Maje­stät den Sultan, laut Cabinetschreiben ck. ck. Konstantinopel 22. Januar, die gleiche hohe Auszeichnung geworden. Auch die französischen Nachbarn haben den Gebrü­dern Stockwerk ihre Anerkennung nicht ver­sagt, die Akademie für Handel und Indu­strie in Paris ernannte sie zu Ehrenmit­gliedern und erlheilte ihnen die goldene Medaille. Unstreitig können die Erzeugnisse der Firma als die gesuchtesten ihrer Art in Deutschland bezeichnet werden; ohne theuercr zu sein als jedes andere relle Fa­brikat , stehen dieselben in ihrer Güte un­erreicht da! Wir nehmen um so lieber Akt hiervon, als cs eine Branche betrifft, in welcher seither die französischen Produkte eine gewisse Priorität in Deutschland be­haupteten.

K r o n i k.

Deutschland.

Deutscherseits darf nicht unbemerkt ge­lassen werden, daß dttz Engländer und Franzosen, wie sich neuerdings wieder in der gänzlichen Verbrennung der vom Feinde geräumten Stadt Cumajsie und in den Erklärungen Palikao's über die Plün­derung und Verbrennung des chinesischen Sommerpalastes bei Pecking zeigt, in keiner Weise sich scheuen, mit barbarischen Mitteln sogar da varzugehen, wo kein Feind sich mehr zeigt. Was wurde 1870 und 1871 über die während des Kam­pfes geschehene Einäscherung einiger Häu­ser in Bazeillc und über das Bombarde­ment befestigter, vom Feinde besetzter Städte Geschrei erhoben!

Nach einer im Reichskanzleramte zu- sammengestellteu Nachweisung der Einnah­men an Zöllen und gemeinschaftlichen Steu­ern, sowie anderer Einnahmen des Deut­schen Reiches stellen sich dieselben im Mo­nat Januar des laufenden Jahres folgen­dermaßen : Weniger als in demselben Zeit­räume des Vorjahrs ergaben: Eingangs­zoll, Rübenzucker, Salz, Branntweinsteuer, Wechselstempel, Telegraphenverwaltung. Mehr: Tabakssteuer, Uebergangsabgabe von Branntwein, Brausteuer, Ilebergangs- abgabe von Bier, Post-, Zcitungs- und Reichseisenbahn-Verwaltung. Demnach ist ein erhebliches Mehr nur bei der Brau­steuer und bei der Post aufgekomme», eben­so verdient das Mehr der Eisenbabnver- waltung hervorgehoben zu werden.

Es ist die Rede davon, und man hat von berufener Seite dem nicht widersprochen, daß in nächster Zeit eine Berufung der Bischöfe nach Rom erfolgen soll, um über die Veräußerung sämmtlicher