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* ZurKartoffel-undNüben- sntterung. Es kann nicht bezweifelt werden, daß die Kartoffeln nnd Rüben als Produklionsfutter insofern dabei an Milch- und Futtererzeugung gedacht wird, sehr merthvoll sind und in diesem Falle in ziemlich beträchtlicher Quantität verabreicht werden können. Eben so gewiß ist es, daß man Arbeitsthieren nur in geringen Mengen damit kommen darf, daß man ih­nen vielmehr Kraftfutter (Kleie, Schrot, He« rc.) verabreichen muß. Das Alles sind bekannte Punkte, die auch im Allgemeinen gewürdigt werden; dagegen wird mit den Kartoffeln und Rüben insofern Mißbrauch getrieben, als man sie, namentlich in den kleineren Wirthschaften, in zu großen Men­gen dem Jungvieh verabreicht. Am nach- theiligsten sind sie für Fohlen. Wegen ih­rem geringen Gehalte an Mineralsubstanzen vermögen sie das Knochensystem der jungen Thiere nicht vollkommen auszubilden; da­her denn stark mit Knollen- und Wurzel- wcrk ernährte Fohlen schwammige, poröse Knochen bekommen, später zum Zuge we­nig taugen und frühzeitig unbrauchbar wer­den. Ebenso nachtheilig wirken diese Fut­terstoffe, in zu reichem Maße gegeben, auf Kälber. Die geringe Menge von Geweben bildenden Stoffen macht es nothwendig, daß die jungen Thiere den Magen immer allzusehr anfüllsn ; in Folge dessen werden sie frühzeitig waiistig, verlieren also ihre schöne Form und erlangen so einen wesentlich ge­ringeren Verkaufspreis, als wenn man ih­nen in der Jugend mehr Kraftfutter und weniger Knollen- und Wurzelwcrk verab­reicht.

Der Wernmifchcr. Wenn unsere Wirthe beim WeinproducirenAuf allzu großen Profit spekuliren, Dem lieben Herrgott ins Handwerk pfuschen Und glauben, sie konnten mit Mischmasch vertuschen Den Jahrgang, in welchem der Wein nicht gerathen, Dan» gönnen wir ihnen von Herzen den Schaden. So hat jüngst ein Wirth mit weitem Gewissen Des Wei­nes Verfälschung schwer büßen müssen. Demselben dünkte mit leichtem Schauer Das heurige Herbsterträgniß zu sauer.

Was thun? Er schrieb an verschiedene Droguisten, Ob sie ihm vielleicht ein Mittel wüßten, Den heurigen Most da­mit zu behandeln, Um ihn in süffigen Wein zu verwandeln. Dem Gasiwirth wurde alsbald geschrieben, Es stünde gänzlich in seinem Belieben, Den Wein zu versüßen für heikle Schlucker Je nach Bedürfniß mit Traubenzucker. Die Sache war gut. Auf der Eisenbahn Kommen plötzlich drei Füßchen an, Die werden vom Wirthe vor Einbruch der Nacht

Alsbald geholt und nach Hause gebracht,

Und sehen wir, wenn wir uns d'rum intressiren, Denselben im Keller herum hantiren, Von einem Weinständer zum andern laufen, Hier mischen, dort rüh­ren und jenseits taufen. Als andern Morgens der kluge Mann Aufwachte und seinen Profit übersann, Schlendert er langsam die Kellerstufen Hinab und sah nach das Weines Kufen, Ob wohl über Nacht auch der Saft gegohren,

Und inwiefern er die Säure verloren. Da plötzlich ein Aufschrei, ein kreischend Heller, Uno todesbleich steht der Wirih im Keller,- Ihm gingen vor Schrecken die Augen über, So oft er nun schaute hinein in die Züber, In denen noch Abends der Wein geflossenNachdem er mit jenem den Zucker begossen. Und jetzt, wie oft er auch darnach fasse, Es war halt und blieb auch der Wein eine Masse,Die ungefähr in's Graugelbliche spielte Und sich wie ein Steinbock, nicht anders aufühlte. Der Wirth bekreuzt sich und flieht aus dem Keller, In wel­chem soeben der rothe Zeller, Welchen er Abends so schmählich behandelt,Vor seinen Augen in Stein sich verwandelt. Und also geschah es in diesem Jahrhundert. Damit nun nicht etwa der Leser sich wundert, So wollen wir ihm noch in Kürze sagen,Wie sich's mit dem Weine hat zugelragen. Der Wirth hatte durch Schicksals Tücke Beim Holen verwech­selt die Frachtgutstücke, Nahm jene drei Füßchen als Ladung ein,Schüttelt den Inhalt des Nachts in den Wein Und setzte ihm zu damit 20 Prozent Nicht Traubenzucker", sondern Cement.

Gegen Frostbeule». Wir haben nun auch nach dem Kalender denWinteran­fang" passirt, und gewiß leiden manche Leser oder Leserinnen dieser Blätter schon geraume Zeit wieder an Frostbeulen. Wir wollen daher nicht versäumen, ein von ei­nem Sachverständigen mitgetheiltes Heilmittel hiegegen, das kein uroavum ist, inwohlgemein- ter Weise hier mitzutheilen. Man lasse in der Apotheke 30 Grm. Taniu in 200 Cu- bikcentimeter Master, und andererseits 3 Grm. Jod in 50 Grm. Weingeist auflösen, beide Lösungen vermischen und das Ganze mit Vs Liter Wasser verdünnen. Die An­wendung dieses Mittels geschieht täglich einmal vor Schlafengehen in nachbezcich- ncter Weise: Man gieße die jodirte Tannin- lösung in eine Porzellanschale oder in ei­nen irdenen Topf (ja nicht in ein Metall­gefäß), stelle Schale oder Topf auf ein ganz gelindes Kohlenfeuer, tauche bei noch kalter Flüssigkeit den leidenden Theil hinein bis die Wärme unleidlich wird. Hierauf entferne man das Gefäß vom Feuer und lasse die kranken Theile über demselben ohne Handtuchgebrauch, trocknen. (Bei of­fenen Wunden vermeide man die Ueber- schreitung des Jodgehalts, welche an der Veränderung der Hautfarbe nach dem Ba­den des leidenden Körpertheils sich kund­gibt.) Nach einmaligem Gebrauch tritt laut gemachter Erfahrung bedeutende Erleich­terung, nach 45maliger Anwendung einer nnd derselben (nicht jedesmal neu zu be­reitenden) Flüssigkeit Heilung ein.

(N. T.)

(Mittel gegen Wanzen.) Unter den Beantwortungen in den Jndustrieblättern ist folgendes Mittel gegen Wanzen als un­fehlbar angegeben. Feldthymian, Quendel, in Franken und Voigtland vuIZoKanelle" genannt, wächst sehr häufig in Deutschland auf Hügeln, an Wegen, Waldrändern u.

s. w., riecht sehr gewürzhast citronenartig und hat röthliche Blüthen. Die Pflanze ist ossicinell. Man streut den Quendel in die Betten und Zimmerecken, indem man ihn mit den Händen etwas verreibt, schließt Thüren und Fenster, heizt auch etwas ein, doch dies ist gerade nicht nöthig, wenig­stens im Sommer nicht. Nach ca. 48 Stunden wird außer einigen vertrockneten Bälgen jede Spur von Wanzen verschwun­den sein.

Eine kostspielige Würde. Ein nener- nannnter Cardinal muß nach seiner An­kunft in Rom ein eigentlich verschwende­risches Leben führen. Die Reise dahin, die 14 Tage oder 3 Wochen in Anspruch nimmt, kostet 2 bis 400,000 Fr. Er muß dort ein eigenes Hotel und die reichste Die­nerschaft haben; sein Wagen muß mit vier Pferden bespannt und von Piquers und Garden begleitet sein. Selbstverständlich hat er häufige offizielle Diners zu geben; jeden Tag hat er auf eine neue festliche Ueberraschung für die Großwürdenträger des päpstlichen Hofes zu sinnen. Ein Erz­bischof von Frankreich, der unter dem zwei­ten Kaiserreiche Cardinal wurde, veraus­gabte während eines Monats, den er in der Ewigen Stadt verweilte, nicht weniger als 600,000 Fr. Kein neuer Cardinal kann sich diesen Ausgaben entziehen, nnd nur in den seltensten Fällen gibt der Papst diesfalls einen Dispens.

Auflösung der Rähsel in Nro. 2.

1.

Der Schwabenhimmel ist einer der höchsten Gipfel des Rhöngebirges.

2 .

Aber Zaber, Ursprung am Stromberg, Mündung in den Neckar.

3.

Zweibrücken, Stadt im Kreis Pfalz mit 7000 Einw.

Seit 16. November kursiren die nach­stehenden Personkiipostrn wie folgt:

von Gernsbach nach Freudrnstadt: Abgang aus Gernsbach (Stadt) 2 N. M., in Schönmünzach 5 Uhr 15 Min. Abends, aus Schönmünzach 5.30 Min. Abends, in Schönegründ 6 Uhr 20 Min. Abends, aus Schönegründ 6.25 Min. Abends, in Frendenstadt 8.45 Min. Abends;

von Wildbad nach Schönegründ: aus Wildbad 1 Uhr 30 Min. N. M., in Enzklösterle 3 Uhr 10 Min. N. M., aus Enzklösterle 3 Uhr 25 Min. N. Ni., in Schönegründ 6.10 Min. Abends.

von Enzklösterle nach Altcnstaig: aus Enzklösterle 3.20 Min. N. M., in Altenstaig 5 Uhr 40 Min. Abends.

In der umgekehrten Richtung bleiben die Kurszeiten unverändert.

Anzeige« für de» Gnzthäler vermitteln: in Pforzheim: Hr. tztlo Alecker; in ZSildöad: Hr. Gustav Trippelt».

Siedaction, Druck und Vertag von Jak. Me eh in Reuenbürg.

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