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G r ä f e n h a u s e n.

HNN fl PfleJchaftsgeld leiht gegen I». gesetzliche Sicherheit ans Jak. B antl e.

Neuer

Keichsmünz-HIechner.

Umwandlung von Gulden und Kreu­zern in Mark und Pfennige und umge­kehrt.

Kleinstes Taschenformat 4 kr.

bei Jak. Meeh.

Schwan n.

Fahrniß-Verkauf.

Nächsten Freitag den 2. Jan. 1874 von Morgens 10 Uhr an nehme ich in meinem Hause einen Fahr- uißverkauf vor, wobei vorkomint:

1 Pferd,

1 trächtiges Mutterschwein.

2 ausgerichtete Leiterwagen,

1 Pflug und mehrere Ketten wozuLiebhaberfreundlichsteingeladenwerden.

Georg Fr. Schoffer's Ww.

Glück und Zufriedenheit ist in mehr wie Tausend, durch Krankheiten stark heim- gesuchte Familien dadurch wieder eingekehrt, daß sie die ihnen in dem berühmten illustr. Buche:vr. Airy's Naturheil- methode" gegebenen Rathschläge befolgt und die Krankheiten beseitigt haben. Gewiß die beste Empfehlung dieses nur 38 kr. kosten den Werkes, welches in jeder guten Buch­handlung vorräthig ist. Man lese gef. die heutige Annonce.

Kronik.

Deutschland.

DerNeichsauzeiger" enthält folgende Bekanntmachung:

In Folge der vom Bundesralhe ge­troffenen Einleitungen werden die Herren Abgeordneten zum Reichstage während der Dauer der Session, sowie acht Tage vor Beginn und nach Schluff der letzteren auf sämmtlichen deutschen Staats- und Privat- Cisenbahnen in beliebiger Wagenklaffe und nach allen Richtungen mit ihrem Gepäck bis einschließlich 50 Pfund frei befördert werden. Diese Beförderung erfolgt auf Grund einer vom Reichskanzleramt aus­gestellten Legitimationskarte, welche jedem der Herren Abgeordneten rechtzeitig zuge- stcllt werden wird. Berlin, den 22. De­zember 1873. Der Reichskanzler: Fürst v. Bismarck.

In den Arbeiten des Bundcsraths tritt eine Unterbrechung bis zur Mitte des Ja­nuar ein, um sich mit diesem Zeitpunkte der Fertigstellung der ReichStagSvorlagcn zuzuwenden. Man erwartet im Januar die Ankunft sämmtlicher Minister der au­ßerpreußischen Bundesstaaten, welche Mit­glieder des Bundesraths sind, da man mit allen Kräften dahin strebt, dem Reichstage

Heuen Bewaffnung versehen sein. Auch an der Gcschützausrüstung wird eifrig gear­beitet, und wie dieVoss. Ztg." berichtet, soll auch das Gepäck erleichtert werden, aber nicht durch eine sonstige Veränderung, sondern nur durch eine Verringerung der Gegenstände, die im Tornister getragen werden. Endlich soll für Infanterie und Artillerie eine bessere Fußbekleidung einge- fnhrt werden.

DaS vom Bundesrath angenommene Gesetz über die Erstreckung der Neichskom- petenz auf das Gebiet des gesammien bür­gerlichen Rechts ist nach erfolgter allerhöch­ster Sanktion durch denNeichSanzeiger" veröffentlicht worden.

Dem Fürsten Bismarck gehen von nah und fern oft die ausgesuchtesten Gaben zu, um ihm einen Ausdruck der Verehrung zu bezeigen. So traf in den letzten Tagen auf diplomatischem Wege von Ncm-I)ork die telegraphische Anfrage ein, ob der Fürst geneigt sei, eine von Amerikanern ihm zu- gedachte Sendung von Austern anzu­nehmen. Die Antwort lautete zuftimmend und so trafen denn 1600 Austern frisch und wohlbehalten zufolge einer ingenieusen Ver­packung hier ein und wurden mit bestem Appetit verzehrt. Die Consumenten dieser Delikatesse fanden einen etwas eigenartigen Geschmack, im klebrigen aber wollten sie nie zuvor so wunderbare Austern gegessen haben.

Württemberg.

Stuttgart, 24. Dez. Nachdem schon Anfangs November die Errichtung zweier neuer Batterien slattgefnnden, hat S. Maj. der König, wie wir hören, nun­mehr am 22. ds. Mts. die Trennung des bisherigen Württ. Feldartillcrie-Reguuents

gleich nach feiner Berufung das aesammte Material der für die Frühjahrssession be­stimmten Arbeiten vorzulegen.

Die neuen Mausergewehre sind bereits an die Truppentheile der Berliner Gar­nison ausgegeben, und bald wird die Armee wenigstens für den Friedcnsstand mit der

Nr. 13 (14 Batterien) in folgender Weise zu befehlen geruht. In Ludmigsburg ver­bleibt als Württ. Feld-Artillerie-Reg. Nr. 13Divisionsartillerie" die bisherige 2te und 3te Fußabth. unter der Bezeichnung 2te refp. 3ie Feldabth. Kommandeur dieses Regiments ist der Oberst v. Marchlaler. Jede dieser Ablh. besteht aus 2 schweren und 2 leichten Batterien, das Reg.Di- visionsariillerie" somit aus 8 Batterien, nämlich der 4ten, ölen und 6ten schweren, der 2ten provisorischen schweren, aus der 3ten, 4len, ölen und 6ten leichten Batterie. In Ulm garnisonirt das Württ. Feldar- lillerie-Regmient Nr. 13Corpsartillerie", zu dessen Führung der Major v. Lenz kommandirt ist. Es wird gebildet aus der Ileu Feld-Aokheilung und der provisorischen Feld-Abtheilung. Diese beiden Abtheiluu- gen des RegimentsCorpsartillcrie" be­stehen aus je 2 schweren und je 1 leichten Batterie, nämlich aus der Iten, 2ten, 3ten schweren, aus der Iten provisorischen schwe­ren, und aus der Iten und 2ten leichten Batterie. Die bisherige Württ. Festungs- Artillerie-Ablh. Nr. 13 verbleibt in ihrer seitherigen Formation L 4 Kompagnien, aber unter der veränderten Bezeichnung Württ. Fußartillerie-Bataillon Nr. 13 in Ulm. Die beiden Feldartillerie Regimenter und das Fußartillerie-Bataillon bilden wie bisher ein einheitliches Offizierskorps und stehen unter dem Kommando der in Lud­wigsburg garnisonirendcn 13. Artillerie- Brigade (K. Württembergischen).

Das Regierungsblatt vpm 27. Dez. enthält eine Verfügung des K. Medizinat- KoUegiums, betr. die Einführung einer neuen Arzneitaxe.

TerSt.-A." Nr. 303 enthält.sine Bekanntmachung der K. Prüfungskommis­sion für Einjahrig-Freiwillige, betr. s die Nachsuchung der Berechtigung zum einjäh­rigen Dienst.

/X Wildbad, 28. Dez. Die Feier­tage wurden noch mit einer Schneedecke bedacht, welche bis jetzt noch keinen fertigen Bestand zeigt, aber doch schon die Jugend zu einigen kleineren Motionen mit.den Schlittchen veranlaßte. Eine feste Bahn zum lustigen Schlittengcläute ist leidepnoch nicht eröffnet. Dagegen ist- in geselliger Beziehung kaum einer der Feiertage spur­los abgelauscn; im Bellevue feiert^ an St. Stephan unter solennem Programm der Liederkranz und die Bürgerschaft ihren eigentlichen Jahresjubel in hergebrachter Weise; auch der Windhof war gestern le­bendig. Doch Eine Nachricht beschäftigte in diesen Tagen hauptsächlich die Gemüther: in die Rathhausfenster scheint ein Krach gekommen zu sein; nachdem am löten Dez. die Aerarier insgesammt ihre Leute, bis auf Einen, in den Gemeinderath durch- brachlen, stellte cs sich beim Ausruf:Wer etwa Hinderniß wüßte, daß die Genannten könnten zusammen kommen, zeige es bei Zeiten an" heraus, daß vor und bei der Wahl nicht alle von Schuld und Fehle bewahrt die kindlich reine Seele. Das, in der Nacht vom 15/16. laut dröhnende Resultat ist dieser Tage von der Bürger- versammlung beanstandet und die weiteren, übernächtigen Scenerien sind in Folge dess.n bis auf Weiteres suspendirt worden.

Uebcr die früher angedeutete Wasser­leitung mittelst hydrostatischen Drucks' ist zu berichten, daß eine der Quellen mittelst einer eisernen Röhrenleitung hinter dem Straubcrg mit einem Druck von etwä 260 Kilogramm auf die Ausflußöffnung (von etwa '/z Qst) »och etwa 8(L über die Enz empvrgelrieben wird. Was sonst für die Salubrität der Badestadt im neuen Jahr geschehen wird, das mögen andere Berufene ihren Lesern stets zur guten Stunde mundgerecht machen. Bis dahin über die städtischen Anlagen an der Enz ein voll we tanxore!

Miszellen.

Stephan Drske.

Geschichte einer falschen Berurtheilung durch ein Schwurgericht.

(Von Dr. K.-b.)

(Fortsetzung.)

Wir müssen die Geschichte, wie sie Ste­phan Drake gab, für eine Weile unter­brechen und einen Blick aus gewisse ernste Vorgänge, in die er verwickelt wurde, in der Darstellung werfen, wie sie vor Gericht zur Sprache kamen.

Shirley Common, ein jetzt sehr dicht bevölkerter Distrikt, der ungefähr drcimer- tcl Stunden von Southampton uachRom- sey liegt, war in Stephan Drake's Zeit nur spärlich überbaut, sofern blos fünf oder sechs Häuser auf einem Raum von mehr als anderthalb Quadraimcileii stau-