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übergeben, das er am Tag zuvor unachtsamer Weise znrnckgelassen hatte.
Unter solchen Umständen war es kern Wunder, daß die erschreckte Dirnein athem- loser Hast hcrbeieilte, sobald sie erfuhr, daß Drake, den sie schon einige hundert Meilen in der See draußen vermuthete, in den Lustigen Fischern Quarlicr nahm. Wäre es niit der Sachs (von ihrem Standpunkte aus betrachtet) nicht noch so glücklich gegangen, so würde sie ohne Zweifel nie mehr in das Haus ihrer Wohlthäterin zurückgekehrt sein. So aber traf sie kein Verdacht, nicht einmal als sie einige Zeit nachher unter dem Vorwand, daß sie in Betreff ihrer künftigen Lebensweise ihren Sinn geändert, und in der ausgesprochenen Absicht, sich wieder dem freien Künstlerleben zuzu- wenden, das ihr zur Nothwendigkeit, zur zweiten Natur geworden sei, den seitherigen Zufluchtsort verließ.
Der Hausmeister und ein anderer männlicher Dienstbote, gegen die man Argwohn schöpfte, wurden entlasten; aber erst als Stephan Drake's im Gefängnisse abgelegte Bekenntnisse zur Oeffentlichkeit gelangten, kam Maria Bissingtons Name in Berührung mit der Raubgeschichte. Und selbst dann gab es Leute, welche die Angaben des Gefangenen für ein Märchen hielten, mit dem er sich des wohlverdienten Galgens zu erwehren suchte.
Man kann sich wohl denken, daß Stephan Drake heiteren Sinnes von Teige- mouth nach Lonvon sichre denn da er von den Rechtsgrundsätzen nichts verstand, so konnte er bei reiflicher Erwägung unmöglich sich zu dem Glauben bekehren, daß das Fortschaffen von Gegenständen, die Maria Bissington gehörten und für ihre Erkennung nöthig waren, ein schweres Verbrechen begründen sollte. Nachdem er sich in dieser Richtung beruhigt hatte, erging er sich in lieblichen Traumen über die Zukunft, welche ihm in seiner Person den glücklichen Gatten der reizenden Maria vorspiegelten. Sie waren beide jung und liebten sich so innig. Es lag wahrlich nichts sehr Ungereimtes in dem Gedanken, daß er bei seiner Geschicklichkeit, se-nem Much und seiner Bildung es in seinem Berus vorwärts bringen und im Lauf einiger Jahre sich eine Stellung erringen werde, die ihn befähigte, bei der Beschützerin seiner Maria, welche ihren Pflegling sicherlich auch nach ihrer gewohnten Großmuth bedachte» als offener Freier aufzutreten. Wohl ein schöner Traum, aus dem er leider in der Gesangenenzelle erwachen sollte!
Richard Bissingtons Nachstellungen machten unserem jungen Matrosen keine große Sorge mehr; doch säumte er nicht, alsbald Esther Mann aufzusuchen. Er begab sich zuerst nach Norwood, begegnete aber in dem dortigen Zigeunerlager nur finstern Blicken und ausweichenden Antworten. Ma- ria's Rath gemäß ließ er nur der Zigeuner- königin sagen, Stephan Drake, der Mann, der an oiescm und diesem Tage in Erster bei der Domkirche mit Esther Mann eine Zusammenkunft gehabt, bringe von dem Frauenzimmer, deren Auftrag er bei jener Gelegeuheet auLgerichtet, eine Botschaft. Ein
finster aussehender Kerl erwiederte ihm daraus, er solle angeben, wo man ihn am andern Tag treffen könne, wenn ihn Jemand zu sprechen wünsche: Drake gab den „Admiral Roduey" auf dem Tower Hill als seine Adresse an und ging seines Weges. Während er am andern Tage in dem gedachten Wirthshause sein Frühstück einnahm kam der nämliche Zigeuner und sagte in verdrießlichem Tone zu ihm: „Die Person, die Ihr sucht, ist bei unseren Leuten in dem Hainaultforst nicht weit von Little Barking. Sie wird sich heute Nachmittag nach Euch umsehen." Mit diesen Worten verschwand er eben so plötztlich wieder, als er gekommen war.
Damals wimmelte es zu gewissen Jahreszeiten in dem Hainaultforste von Zigeunern, die dort mehrere ständige Lager hielten. Ohne von seinem beabsichtigten Besuch etwas merken zu lasten, erkundigte sich Stephan bei dem Wirth nach diesem Landstreichervolk und erhielt sehr ungünstige Berichte, indem fein Auftraggeber die Zigeuner nicht nur als sehr freche Hühnerdiebc, sondern auch als Verbrecher von schwerem Schrot schilderte, von denen im Lauf des Jahres schon sieben oder acht gehangen worden seien. Dies klang freilich nichts weniger als ermuthigend; aber Drake war ein junger Bursche von kühnem Sinn und gedachte auch der anscheinenden Herzlichkeit, welche die Zigeunerin, an die er eine friedliche Botschaft zu bestellen beabsichtigte, bei Gelegenheit der Zusammenkunft in Excter gegen ihn an den Tag gelegt hatte. Was sollte unter solchen Umständen für ihn zu befürchten sein? Und dann sein Versprechen an Maria — ohne dieses wäre es ihn, allerdings nicht eingefallen, mit den Geächteten des Hainaullforstes persönliche Bekanntschaft machen zu wollen.
(Fortsetzung folgt,)
(Mittel gegen den Schnupfen.) Ein Poiytechniker, der viel von Schnupfen zu leiden hat, veröffentlicht im Gewerbeblatt ein Mittel dagegen. Er machte die Erfahrung, daß Salzwasser vom Munde aus durch die Nase geblasen, ein Mittel ist, den Schnupfen entweder im Entstehen zu unterdrücken, oder in möglichst kurzer Zeit zu vertreiben. Man nimmt eine Hand voll Kochsalz, und löst dasselbe in ungefähr einem halben Liter warmen Wasser aus. Mit dieser Lösung spült man die Nase in der Art aus, daß man den Mund mit Salzwasser ganz anfüllt, den Kopf etwas vorbeugt und dann einen Luftstrom durch die Nase bläst, ähnlich wie dieß beim Rauchen durch die Nase zu geschehen pflegt. Die Luft reißt das im Munde befindliche Wasser mit sich, das dann durch die Nase ausfließt. Auf diese Weise erleichtert man sich das Athemholen durch die Nase, das bei einem Schnupfen immer beschwerlich ist. Anfänglich macht dieses Verfahren einige Mühe, geht aber bald ganz leicht, wenn man es vorher mit gewöhnlichem lauem Wasser einübt. Dieses Ausspülen ist hauptsächlich Morgens nach dem Auf- stehen und Abends vor dem Schlafengehen zu empfehlen. Wer Zeit und Gelegenheit
lieben. Sollte das Ausspritzen vom Munde durch die Nase dem Einen oder Andern nicht gelingen, so kann man das Wasser auch aus der hohlen Hand in die Nase einsaugen ; es sei jedoch dabei bemerkt, daß dieses Verfahren, namentlich bei sehr entzündeter Nase, bedeutend schmerzhafter ist. Wie in allen Stücken, so heißt es auch hier, Uebung macht den Meister. Im klebrigen aber xrodatunr ost.
(Mittel gegen den Schwamm in Gebäuden. Gegen den Schwamm in Gebäuden empfiehlt M. Hochberger in Reichenau (Deutsche Jndnsiriezeitung, 1873 Nr. 27) Petroleum; nach seinen bisher gemachten Erfahrungen ist kein Mittel so wirksam als dasAnstreichcn oder Bespritzen der mit solchem Schwamm bewachsenen Wände oder Holzwcrk mit Petroleum. Hiervon wird der Schwamm sofort dunkelbraun oder chwarz und füllt in kurzer Zeit ab. Freilich werden Wände und Dielen vom Anstrich gefleckt, aber das Petroleum verflüchtigt sich in einiger Zeit und damit verschwinden auch die Flecken. Als eine solche Operation vor 3 Jahren an einer solchen schwammigen Stelle vorgenommen wurde, verschwand der Schwamm und bis heute ist die Stelle noch ganz rein.
Geographische Räthsel für die Jugend.
l.
Einsilbig. Mit ei ein Gebirge in Deutschland.
Fluß, mit ö ein
Verbinde ein Fürwort und ein Zeitwort mit einander und es entsteht eine bäurische Stadt.
3.
Füge zu dem Numen einer sPatriar- chensrau ans der Bibel ein e, und es erscheint der Name eines hohen Berges in Baiern.
Seit 16. November kursiren die nachstehenden Pcrsonenpasten wie folgt:
von Gernsbach nach Frrudenstadt: Abgang aus Gernsbach (Stadt) 2 N. M., in Schönmünzach 5 Uhr 15 Min. Abends, aus Schönmünzach 5.30 Min. Abends, in Schönegründ 6 Uhr 20 Min. Abends, aus Schönegründ 6.25 Min. Abends, in Freudenstadt 8.45 Min. Abends;
von Wildbad nach Schönegründ: aus Wildbad 1 Uhr 30 Min. N. M., in Enzklösterle 3 Uhr 10 Min. N. M., aus Enzklösterle 3 Uhr 25 Min. N. M., m Schönegründ 6.10 Min. Abends;
von Enzklösterle nach Altciistaig: aus Enzklösterle 3.20 Min. N. M., in Altenstaig 5 Uhr 40 Min. Abends.
In der umgekehrten Richtung bleiben die Knrszeiten unverändert.
Anzeigen für den Knzthäker vermitteln: in H'forzyeim: Hr. HLio ZtieLer; in Mkdöad: Hr. Hristav Lnppokd.
hat, wiederhole cs den Tag über nach Bc- Redartion, Druck und Perlag von Jak. Me sh in Reuenbürg.
Mit einer Beilage.