Und Niemand wird leugnen, daß die Herstellung von Champagner dazu gehört, wie er von diesem renommirtcn Geschäft in den Handel kommt. Unter ^ den vielen Verdiensten, welche sich die Franzosen um die Verbesserung unseres ewilisirten Daseins erworben, wird ihre Erfindung des schaumenden Champagners immer mit dankbarer Rührung genannt werden. Nahm Franklin, dem bekannten Epitaph nach, dem Himmel den Blitz, so ein geistreicher Kaiser von Fpernay dem Olymp den Nektar, bei i welchem unzweifelhaften Schaumwein i den alten Göttern Griechenlands das Leben wohl voller Wonne sein konnte.
! Den Sterblichen unserer Zeit bekommt der moderne Nektar nicht minder gut,
^ wenn sie sich eine Flasche davon zu Ge- müthe ziehen können. Welche selige Lust, welche olympische HerzenStrunkeuheit, welche Fülle von Liebe und Liedern ist durch ihn nicht schon über die Menschen gekommen!
Aber der Champagner hatte, wie später ersichtlich wurde, einen Fehler, insofern dieses sehr liebliche Getränk auch den Sinn und die Vorliebe für das Französische zu beklagenswerther Ausdehnung bei den Nachbarvölkern brachte, die ja durch seinen Genuß etwas französisches Blut in ihre Adern erhielten. In den Kulturgeschichten ist dieser Umstand bisher gänzlich übersehen worden,
^ dem wir im vorigen Jahrhundert das Franzvsenthum an den deutschen Höfen verdankten s nach welchen dann die als mattrss trüUeurs aus Paris in ihr deutsches Vaterland zurückkehrcndm Schneider davon ergriffen wurden und endlich die halbe Welt, welche in der ganzen Welt eine Verehrung für den so wunderbar wirkenden Sekt hat.
Genug, es war eine große Idee, dir ein Deutscher faßte, dieser vergnügten und doch schließlich so entartenden Verwischung seiner Landsleute dadurch entgegen zu treten, daß er deutschen Schaumwein genau nach der Art desjenigen der Champagne herstellte. Dieser wackere Mann suchte sich Eßlingen zur Stätte seines herzerfreuendeu Wirkens aus, und dort in jenem alten Hause an der Dionyskirche begann er es im Jahre 1826.
Keßler hieß der Vater aller seitdem nachgefolgten und doch das Stamm- blut nicht erreichten deutschen Schaumweine, und berufen wie kein Anderer war er zu seinem Unternehmen. Von 1810 bis 1626 leitete er das Geschäft der Wittwe Cliquot in Rheims, deren berühmte weißköpsige Kinder noch heute überall eine zärtliche Aufnahme finden; ja, irren wir nicht, so führte Keßler eine leibhaftige Cliquot als Gattin mit nach Eßlingen und verpflanzte somit nach der Neckarstadt in doppelter Wahrheit das Ncktargcschäft der französischen Wittwe, dessen Zweig nunmehr seit 57 Jahren in immer wachsender Fülle seine Blüthen treibt.
Das alte Haus, in dem solche interessanten Dinge passiren, nennt man noch immer nach den Decanenf welche in früheren katholischen Zeiten drüben in St. Dionys Messe hielten und in ihren Gewölben dem heiligen Dionys zu größerer Verehrung massenhaft die edelsten Neckarweine lagerten. Nicht ohne Hochachtung vor diesem Kultus der alten Decane wird man diese Gewölbe betreten, in denen unser moderner Begriff von Kellern sich spurlos verliert. Dies sind riesige Säle, die da im ein- 8 fallenden fahlen Dämmerlicht sich weithin in einer Menge von Verzweigungen auWHnen, die unter der Straße für sich em förmliches Stadtviertel bilden und wo die Keller unter sich noch ein- f mal im Bauch der Erde ihre Keller ! haken — ein Labyrinth, für welches der l Fremde ebenso gut einen Ariadnefaden »brdüGe, um wieder ans Sonnenlicht Iz« kommen, wie Theseus im Irrgarten z drs Minos. (Fortsetzung folgt.)
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