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heim, Ehingen, Münsiugen, Urach, Kirch- heim, Nürtingen nnd Eßlingen.

N e n e n b ü r g, den 7. Dezbr. Hr. Papierfabrikant P. Cavallö sov. i» Wildbad. Landtags-Abgeordneter des Bezirks in den 3 Wahlperioden 185670. ist nach einem wiederholten Schlaganiall beute Mittag 11 Uhr, 75 Jahre alt ge­storben.

Ausland.

Die größern Blätter bringen einen aus­führlichen traurigen Bericht über den Un- lergang.des Passagierdampfers Ville du H avre, der mit 314 Personen New Port verließ und in Folge des Zusammenstoßes mit dem englischen Schiffe Loch Earn versank. Nur 87 Personen überlebten die Katastrophe.

Der Papst hat wieder ein langes Umlaufschreiben erlassen, worin er sich wie­der ist den bekannten Beschwerden über dieVerfolgung der Kirche" beschwert und schließlich den von der deutschen Regierung bestättistkn Bischof der Altkatholiken: Rein- kens exkomninnizirt und mit dem Kirchen­bann belegt, und mit ihm alle, die ihn zu wählest gewagt, oder ihm Beistand, Gunst, Hisse oder Zustimmung ertheilt haben. (Welche Wirkung wird wohl dieser neueste christliche" Bannfluch ausüben?)

Das Paris-Journal theilt aus dem amtlichen Bericht folgende Ziffern über die an den Schlachttagen von Champigny und Billiers aus französischer Seite erlittenen Verluste mit: Gefallene Offiziere 62, ver­wundete Offiziere 251, vermißte oder in Gefangenschaft gcrathene Offiziere 65, ge­fallene Unteroffiziere nnd Soldaten 781, verwundete Unteroffiziere und Soldaten (durchaus schwere Verwundungen, die den Tod zur Folge hatten , fügt das Paris- Journal hinzu) 4046 ; vermißte oder in Gefangenschaft gerathene Unteroffiziere und Soldaten 5627. ^

-In Frankreich hat der Papst in den chauvinistischen Blättern 'diensteifrige Bei- sallsklatscher für seine- letzte Encyklika ge­funden. Man ist wieder, einmal außer sich vor.Freude über die Bannflüche, welche ge­gen Deutschland und insbesondere Preußen geschleudert.Werden und erquickt an den wohlfeilen Beschimpfungen des römischen Kirchenoberhauptes das eigene haßerfüllte Herz... Nur . wenige Franzosen mögen die DemüMgung empfinden, die in diesem drückenden Armuthszeugniß liegt. Unfähig zu irgend einer.That, ohne Hülfe und Hoff­nung^ klammer» diese Helden der einst so großen Nation sich an die ohnmächtigen Wuthausbrüche eines Greises und schöpfen Balsam aus den Spuren seiner sichtlich fortschreitenden Altersschwäche. Von solchen Feinden ist vorerst nichts zu fürchten.

Petroleum wurde zuerst in nennens- werther Menge vor circa 12 Jahren von Amerika nach Europa verschifft. Im Jahre .1872 wurden schon nahe an 700 Millionen Liter exportirt und die ersten 8 Monate des gegenwärtigen Jahres haben dieses Quantum überschritten. Durch die plötz­lich kolossal vermehrten Entdeckungen neuer ^Quellen und

Sinken der Preise haben viele Exporteure schwere Verluste erlitten.

Miszellen.

Anhang

zu siimmtlichcn (seit (1870) erschienenen Schulrrchrnbüchrrn.

Behandlung der neuenNeichs- münzen beim Rechnen in den V o l k s s ch u l e n. (Fortsetzung.)

2. DasRefolvirenund N e d u z i r e n.

1. Rtsolviren.

a) Mündlich. Wie viele Pfennige ent­halten 3, 4, 7, 8, I I, 20 Z.hnpfennig- tücke oder Zehner? Wie viel Ze hnpfennig- 'tücke erhält man für 1,2, 3. 5, lOMartN Wie viele Pfennige haben 1, 2. 3, 4, 5,

7, 10, 12, 17, 20 Mark? Wie viele Pfennige betragen 3 Mark und 4 Zehn­pfennigstücke? Jemand besitzt 58 Pfennige; wie viel Pfennige fehlen noch zu 1 Mark? Wie viele Zehnpsennigstücke enthält ein Fünsmarkstück? Wie viel Pfennige? Jemand hat 6 Zednpfennigstücke, 3 Pfennige und 2 Markstücke; wie viel Pfennige sind dieses zusammen? Eine Waare kostet 3 Mark 84 Pfennige. Man legt hiesür 2 Doppel­markstücke hin; wieviel erhält man zurück? Wenn ein Meter Kattun 50 pf. kostet; wie viel ist für 4'/, Meter zu zahlen? Was erhält man auf 3 Mark zurück? Wie viele Zehnpfennigstücke erhält man für 15 Mark?

Welche Theile von einer Mark sind I, 2, 4, 10, 5, 20, 25, 50 Pfennige? Welche Theile von einer Mark sind t, 2, 4, 5, 8 Zehnpfennigstücke? Wie viele Pfennige sind '/», '/«, °/«, '/s, */5, Hro, -/io. «/,«. '/5->, "/so Mark?

Jemand erspart täglich 25 ps.; wie viele Mark erübrigt man in 20 Tagen? Ein Taglöhner erhält täglich I'/- Mark, wel­ches ist dessen Verdienst in I I Tagen?

d) Schriftlich. 1) Wie viele Zehn- pscnnigstücke erhält man für: a) 112 Mark;

d) 348 Mark; e) 264 Mark, ä) 308 Mark;

e) 4132 Mark; t) 3020 Mark; 2) Wie viel Pfennige sind a) 75 Mark; h) 318 Mark; c) 120 Mark; ä) 3025 Mark? 3) Wie viele Pfennige betragen 67 Mark 25 pf.; 5) In einer Kaffe waren 85 Mark 25 ps.; wie viele Pfennige?

2. Reduziren.

a) Mündlich. Wie viele Zehnpsennig- stücke sind: 40, 70, 80, 120, 200, 400, 700, 1000 Pfennige? Wie viele Mark sind: 200, 300, 500, 800, 1000, L400 Pfennige? Welche Theile von einer Mark sind: 20, 40, 60, 70, 80 Pfennige? Ein Bäcker hatte in seiner Kaffe 450 pf. Wie viele Mark sind dieses? Wie viele Zehn­markstücke erhält man für 3000 Pfennige? Wenn ein Bleistift 6 pf. kostet; wie viele Mark sind für 500 Bleistifte zu zahlen? Wenn ein Liter Essig 9 pf. kostet, wie viele Mark sind für 8 Hektoliter zu zahlen ?

d) Schriftlich. 1. Wie viele Zehn­psennigstücke erhält man u) für 460 pf." d) für 2580 pf. ? 2. 7800 pf. sind wie viele Mark? 3) Bei dem Münzomte in Stuttgart wurden in einem Tage 475,000

ps. auS geprägt; wie viele Mark sind diescsg Wie viele Mark beträgt die Auspräguu ? in 6 Tagen? Wie viele Zivanziamarkstncke können hiesür eingewechselt werden? 4)

Wie viele Mark nnd Pfennige sind 42,480 pf. ? 5. Ein Kaufmann halte in seiner Kaffe: a) 3430 pf., d) 257 Zehnpseinilg- stücke; wie viele Markstücke kann er hiesür einwechseln?

(Fortsetzung folgt.)

* Ob Kartoffeln oder Runkelrüben als Futter der Vorzug zu geben sei. Das Füttern von nur rohen Kartoffel», wenn auch mit Häcksel, ist ersahrungsmäßig eben so unwirthschaftlich an sich, als wenig ge­deihlich dem betreffende» Vieh, zumal wenn neben den kohlcnstofsreicheu Kartoffeln nicht -

entsprechend stickstoffreiches Futter gereicht !

wird. Es geht bei starker Kartofselnilterung ein Theil unverdautes Stärkemehl mit den Excrementen ab. Runkelrüben allein reich- j sich gefüttert erweisen sich ebenfalls nicht günstig für's Vieh, am wenigsten für Mast­vieh, wie denn auch die Kühe sehr wässerige Milch darnach geben. Beide Wnrzesirüchie zusammen gefüttert bewähren sich besser.

Daß neben einer Knollcnfütternng auch ein­iges nahrhaftes Heu, sowie gute Oelkuchen zu reichen sind, wenn die verschiedenen Fut­termittel gehörig ausgcuützt werden sollen, ist allbekannt. Ebenso daß dem Mastvieh gekochte oder gedämpfte Kartoffeln besser wie rohe, auch besser wie Runkelrüben zn- sagen, wogegen Steckrübe» neben Bohiie»-- schrot und Leinkuchen und selbstverständlich neben dem nötbigen Rauhiutter, ein ganH ^ vorzügliches Mastfutter abgebt n.

AuS dem Unterland, 30. Noo. (Die Weiniabrikalion als Förderungsmittel der künstlichen Fischzucht.) Die leidige Sucht des Weinmachens hat oft ganz ergötzliche Stückchen zu Tage gefördert. Ein Müller im Unterland fuhr im Herbst auch ins Weinland", wie Viele, nicht um Most, sondern Trestern zu holen und daraus sei» neu Wein selbst zu fabriciren. Er kaufte eine Ladung gute Trestern und fitzte sie vorschriftsmäßig mit einem Quantum Was­ser an. Doch kaum war dieses geschehen, so fing es in der lauen Brühe an zu leben nnd weben" , wie in den Togen der Schöpfung; eine Menge kleiner Fische schwaderte lustig in der Masse herum ; wahr­scheinlich meinend, der Lenz wäre bereits hereingebrochen. Doch das Rätlffel löste sich einfach. In dem Orte, ans dem die Trestern stammten, befindet sich ein sebr fischreicher Bach; dieguten" Trestern hat­ten also unter der Hand desredlichen" Produzenten schon einmal, wie die Winzer scherzhaft sagen,den Jordan" passirt, bei welcher Procedur die Fischchen in den Tre­stern zurückgeblieben waren. Der Müller und seine Bursche solle» bei ihremHaus- trunk" ganz nüchterne Leute sein. (N. T.)

Allen jungen wie alten Banken seien hiermit die nachstehenden Aufschriften, welche sich an dem Prachtbau der Preußischen Bodenkredit-Gescllschaft in Berlin befinden, j als Geschäftsdevise bestens empfohlen :Fest ^ stehe immer, still stehe nimmer."Erst - besinnen, dann beginnen" undWie - das Geld, so die Welt." . :

das daraus hervoraehende

Redaction, Druck und Vertag von Jak. Meeh cn Neuenbürg.