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Vtztkransii-Vöitziii

MuoudmZ.

Heute Abend 8 Uhr Versammlung im Local.

Der Vorstand.

Neuenbürg.

Typsgraphia.

Sonntag den 31. August

A u f a in m e n V u n f t

im Lokal.

Tagesordnung: Sedanfeier betr.

Verzweigung erfaßt manchen Kranken der alle Mittel vergebens gebraucht hat unn sich verloren sieht. Selbst solchen Leidenden können mir das berühmte Buch:vr. Airy's Naturheilmethode" nicht dringend genug empfehlen. Preis nur 18kr.; vorräthig in jeder guten Buch­handlung.

Luxemburg im Juli. Vielfach werden von Seiten des deutschen Publi­kums Briefe nach hier aus Unkenntniß mit

2 Sgr. beklebt und machen wir deshalb hiermit darauf aufmerksam, daß Briefe aus Deutschland und Oesterreich nach hier nur 1 Sgr. und rekommandirte Briefe

3 Sgr. kosten. Bei Postanweisungen kommt ebenfalls nur der deutsche Satz von 2 Sgr. (7 kr.) für Beträge bis 25 Thlr. zur Berechnung und muß jede deutsche Poftanstalt selbe annehmen. Wo dies nicht geschieht, wolle man sich gleich bei der be­treffenden Ober-Post-Direction beschweren.

Kronik.

Deutschland.

Köln, 27. Aug. Der Köln. Ztg. wird aus Schmalkalden vom 26. ge­meldet: Heute Nachmittag Uhr starb Karl Wilhelm, Komponist der Wacht am Rhein, Ehrenmitglied des schwäbischen Sängerbundes.

Dem Vernehmen nach hat zwischen den Cabineten von Wien und Berlin aus An­laß der vollzogenen Thatsache der Fusion ein vertraulicher Meinungsaustausch über die Eventualität einer monarchischen Restau­ration in Frankreich stattgefunden und haben sich beide Cabinete in dem Entschluß einig gefunden: nach wie vor sich jeder wie immer gearteten Einflußnahme auf den Proceß der inneren Entwicklung Frankreichs zu enthalten und jederzeit erst mit den vollendeten Thatsachen zu rechnen und sich auseinander zu setzen.

Nach Mittheilung der Pforzheimer Lokalkommission für die Wiener Welt­ausstellung haben von 42 Jndustrie- ellen, welche sich bei der Pforzheimer Kol­lektiv - Goldwaarenausstellung betheiligten, uicht weniger als 37 Auszeichnungen er­halten, und zwar erhielten 2 Aussteller die Fortschrittsmedaille und die Medaille für guten Geschmack, 5 andere erhielten

die Fortschritts- und 19 die Verdienstme­daille; 11 Aussteller erhielten das Aner­kennungsdiplom. Außerdem wurde zwei Arbeitern die Medaille für Mitarbeiter zu­erkannt. Die zwei Fabrikanten, welche neben der Fortschrittsmedaille auch die Me­daille für guten Geschmack erhielten, sind die HH. Bis sing er und Cie und Gschwind und Cie. Die Verdienstme­daille wurde u. A. zuerkannl: Dillenius und Bohnenberger, C. C. Spahn; das Anerkennungs-Diplom: u. A. Gg. Saacke unv Co.

Württemberg.

Stuttgart, 27. Aug. Sicherem Vernehmen nach ist der Minister des Kgl. Hauses und der auswärtigen Angelegen­heiten, Freiherr v. Wächter, auf sein An­suchen in den Ruhestand versetzt und die interimistische Verwaltung obiger Ministerien dem Vorsitzenden des Geheimenraths, Justiz­minister v. Mittnacht übertragen worden.

(S. M.)

Böblingen, 27. Aug. Der in das hiesige Oberamt fallende Theil der Herbst- manövcr unserer Truppen fand am 25. und 26. d. beim schönsten Wetter ohne irgend einen Unfall statt.

Friedrichshafen, 26. Aug. Un­sere Stadt prangt seit Sonntag früh im Festgewand und der Schmuck ihrer Häuser ist der Ausdruck der herzlichen Freude, die sie mit der Familie des Königshauses theilt. Am 17. Juni 1851 hatte die Schwester des Königs und Mutter der Braut, die Königl. Prinzessin Auguste, ihre Vermäh­lung mit dem Prinzen Hermann von Sachsen-Weimar-Eisenach gleichfalls in der hiesigen evangelischen Kirche gefeiert, und seitdem hat die Königliche Familie, insbe­sondere das regierende Königshaus sich in unserer schönen Bodenscestadt so heimisch gefühlt und ihr fortlaufende Beweise König­licher Huld gegeben. So setzte denn auch die heutige Vermählung der Prinzessin Pauline mit dem Erbgroßherzog von Sach- sen-Weimar-Eisenach die ganze Stadt und mit ihr eine große Menge herbeigeströmter Gäste in freudige Bewegung. Vormittags füllte sich die Schloßkirche in allen ihren Räumen mit einer dichtgedrängten Ge­meinde zur Beiwohnung der Trauung. Während der Einsegnung ertönten Glocken­geläuts und Geschützsalven. Nach den Be­glückwünschungen und dem Festmahl, zu dem auch in Königlicher Gastfreundschaft die Beamten und die geistlichen und welt­lichen Vertreter der Stadt geladen worden waren, fuhr das junge fürstliche Ehepaar über den See in die benachbarte Schweiz.

Der Gemeinderath von Gmünd hat für das zu errichtende Real-Lyceum einen Neubau mit dem Kostenaufwand von 83,000 Gulden beschlossen.

Heilbronn, 26. Aug. Heute früh wurde von der Polizei sämmtliche Milch einer hiesigen Händlerin ausgeschttttet, weil dieselbe allzusehr mit Wasser gefälscht war.

Schwann, 28. Aug. An den Kam­merzen der H.H. Fabrikant Bohlin- ger und Schulmeister Maier befinden sich reife Clevnertrauben.

Leonberg, 27. Aug. Unser länd­liches Stillleben wurde vorgestern und gestern angenehm unterbrochen durch den Einmarsch von Militär, welches anläßlich der Herbstübungen Quartier bei uns be­zog, und der Kriegsübungen wegen, die in und um die Stadt vorgenommen wur­den, hat man sich die ganze Woche über auf die nöthigsten Arbeiten beschränkt.

Mezingen, 24. Aug. Schwarze Trauben finden sich bereits an mancher Kammerz, gefärbte auch in den Weinbergen. Hält die warme Witterung so an, wie seit zwei Monaten, so dürfen wir uns nicht nur eines sehr reichen, sondern auch eines guten Herbstsegcns erfreuen.

ZurFeier des 2. September. Nach weiteren Berichten: in Böblingen haben die bürgerlichen Collegien ein Pro­gramm aufgestellt; ähnlich in Besigheim, Biberach, Gaildorf und Geislingen; in Nagold haben die Collegien dem Comite 120 Gulden zur Verfügung gestellt.

Oesterreich.

Wien, 25. August. Einen Werth­messer der deutschen Ausstellung in Wien gibt unstreitig die Zahl der höheren Ehren- Preise, welche auf deutsche Aussteller sielen. Von 420 Ehrendiplomen, welche im Ganzen zuerkanut worden sind, hat das deutsche Reich-.nicht weniger als 99, also fast den vierten Theil erhalten. Vergleicht man, daß auf Oesterreich-Ungarn nur 80, Frank­reich 80, England gar nur 28, Rußland 20, Italien 18, Belgien 20, Schweiz 22 Diplome kamen, so muß man gewiß zugeben, daß durch die obige Zahl 99 eine sehr in's Gewicht fallende Anerkennung der deutschen Gewerbthätigkeit ausgesprochen ist.

Von diesen 99 Deutschland zuerkannten Ehrendiplomen kommen auf Preußen 47, Bayern 13, Sachsen 14, Württemberg 9, Baden 7. Unter den Staaten des deutschen Reiches nimmt also nach Verhältnis der Bevölkerungszahl Sachsen die erste Stelle ein; auch Württemberg und Baden sind gut bedacht.

Die Verdienst-Medaille, welche in der Reihe der 7 Arten von Auszeichnungen die dritte Stelle einnimmt, ist zuerkannt Aus­stellern, welche ihre Ansprüche durch Güte und Vollendung der Arbeit, Umfang der Produktion, Eröffnung neuer Absatzwege, Gebrauch verbesserter Werkzeuge und Ma­schinen und Preiswürdigkeit des Produktes geltend machen.

Herbstzeichen. Aus Prag wird vom 24. d. geschrieben: Außerhalb des Prager Weichbildes, in der Richtung von Weltrus gegen Süden, ist gestern um 6 Uhr Abends eine nach vielen Tausenden zählende Schaar Schwalben über Hrdlorez geflogen. Die Vogelwolke befand sich nicht höher, als eine gewöhnliche Kirchthurm- spitze über der Erde. Dieser zeitige Ab­zug der Schwalben während der großen Hitze wird allgemein als das Vorzeichen eines früh eintretenden strengen Winters gehalten. Auch aus Schlesien wird gemel­det, daß die Störche bereits ihre Wande­rung angetreten haben. Am 22. und 23. d. zogen drei lanae. aus mehreren hundert