niß der verschiedenartigen Proben geschult wird; kein Käse, wer den zum guten Weine genießt, wird für einen Barbaren gehalten: höchstens ist er erlaubt zumRambaß", zumKutscher",Saurach",Flöhpeter^, Rachenputzer", Garibaldi", wie die ordi­nären Produkte schlechter Jahrgänge vom Wolkswitz getauft werden, denn es soll nicht verschwiegen bleiben, daß der Rheingau auch solche liefert, namentlich von der edlen Rieslingstraube, wenn sie nicht reif gewor­den ist. Im Keller beginnt dann alsbald eine sehr animirte Unterhaltung, seine ge öffnete Thür wird alle Augenblicke durch einen neuen Gast verdunkelt, derzufällig" vorübergeht und nicht widerstehen kann, sich nach dem Wohlbefinden des Besitzers zu erkundigen; es ist, als ob der Keller­duft aus weitem Kreise die wißbegierigen Nachbarn heranlocke, wie ein Köder die Fische. Je mehr, desto besser, denn die Reciprocität wird heilig gehalten; je zahl­reicher ihre Kellergäste, um so reicher die Aussicht auf künftige Kellervisiten.

(Fortsetzung folgt.)

Ein Frankfurter Arzt schreibt dem »Fr. J-" folgendes:Die besten in den schwersten Fällen noch Erfolg ermöglichen­den Mittel gegen die asiatische Cholera sind: Frische Luft, also offene Fenster, ohne Zug natürlich, im Zimmer; Reiben mit Sensspiritus, wo die leisesten Schmerzen oder Krämpfe austrelen; unun­terbrochen Eisstückchen von der Größe einer Erbse bis zur großen Bohne gegen Uebel- keit und Erbrechen, und löffelweise bis zum halben Weinglas den schwersten Port­wein, ebenso in kleinen Quantitäten immer­fort in Eis gestelltes Sodawasser. Warme Bedeckung ohne beängstigende Erhitzung. Nur nie warmen Thee bei Erbrechen ! Auch Lau cke Eologne vermeiden und andere Essenzen. Gewöhnliche Diarrhöe ist noch keineswegs ein böses Symptom, vielmehr mag dieses Uebel weiter dauern, sobald nur das Erbrechen gehemmt ist. Wo kein Portwein zu haben, hilft reiner Rum aus. Das Sodawasser und Eis lindert das Bren­nen im Halse, erquickt und ermutbigt, wo­gegen die quälenden und erhitzenden Mittel die Angst steigern."

Erhaltung der Blumen. Ein englisches Blatt ertheilt Liebhabern von Blumen folgenden Rath: Eine einzige Blume, der man erlaubt, zu reifen oder Samen anzusetzen, erschöpft die Kraft der Pflanze mehr als es ein Dutzend neuer Knospen thut. Schneidet daher so viel als möglich eure Blumen ab, ehe sie zu welken beginnen. Schmückt damit eure Zimmer, sendet euren Freunden, die keine Blumen haben immer Sträuße. Ihr wer­det dann bald finden, daß eure Blumen sich mehren, je mehr ihr deren abschneidet. Namentlich sollen alle Rosen, die welken, abgeschnitten werden, damit die Kraft in den Wurzeln bleibt und neue Wurzeln für das nächste Jahr treibt. Auf Rosenbüschen soll man nie Samen reifen lassen.

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Redaction, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.