dasselbe das Zimmer erfüllen, sobald eine Flasche geöffnet wird, kein anderer Wein der Welt hat es in dieser Fülle und Wir­kung; selbst Weine, welche sonst keineswegs zu den ansgezeichneten gehören, besitzen dies Bouquet oft in hohem Grade.

(Fortsetzung folgt.)

Vorsichtsmaßregeln gegen Cholera. Das Berliner Polizei-Prä­sidium veröffentlicht wegen der in Berlin vorgekommenen Cholerafälle folgende Rath schlüge: Die vorhandene Choleragefahr mahnt zur Vorsicht. Insbesondere em­pfiehlt sich: I. Desinfektion zur Vernich­tung des Aiisteckungsstoffes und Sorge für reine Lust. Reinlichkeit überhaupt und vor zugsweise reine Luft sind jederzeit nothwen- diges Erfordernis; für die menschliche Ge­sundheit; übelriechende Ausdünstungen be­deuten immer eine Gefahr. Daher die Nothwendigkeit, die menschlichen Abgänge zu desinficiren und zu entfernen. Vor Al­lem gilt dies bei einer drohenden Cholcra- epidemie; denn nach dem Ergebnisse wissen­schaftlicher Forschungen müssen eben jene Abgänge als Träger des Ansteckungsstoffes erachtet werden. Die Befolgung der Poli­zei-Verordnung, welche die Räumung und dnuerhafte Desinfektion der Gruben, Cloa­ken u. s. w. vorschreibt, wird deshalb gegenwärtig polizeilicherseitsstreng beauf­sichtigt. Aber es genügt d es nicht, wenn nicht ein Jeder in seinem Hauswesen auf Reinlichkeit bedacht ist, und wenn nicht bei verkommenden Erkrankungen in Cholera und choleraartigcn Durchfällen alle Abgänge der Kranken vor ihrer Entfer­nung desinfizirt werden. Es empfiehlt sich tnezu Chlorkalk oder Carbolsäure oder über­mangansaures Kali. Demnächst muß bei Cholera-Erkrankungen, sobald der Kranke in eine Heilanstalt gebracht oder verstorben ist, die durch das Gesetz vorgcschriebene Desinfektion der Wohnung und der niit dem Kranken in Berührung gewesenen Ge­genstände ftatifindcn. Damit auch in den Wohnungen Armer dies nicht versäumt werde, sind die Polizei-Revier - Verwalter beauftragt, dort auf öffentliche Kosten des- rnficiren zu lassen. 2. Vermeidung von Erkältung, Durchnässungen und Diätfehlern. Vor Allem müssen Speisen und Getränke, die man auch zu anderer Zeit nicht ver­trägt, vermieden werden. Die Furcht vor Erkältung darf nicht so weit getrieben wer­den, daß man zur Vermeidung jedes Luft­zuges in unreine Stubenluft sich einsperrt. 3. Vermeidung unreinen TrinkwasierS. Wem nicht klares, wohlschmeckendes Was­ser zu Gebote steht, der genieße abgekoch- tes Wasser oder setze dem Wasser ein wenig übermangansaures Kali zu. 4. Schleu­nigste Beschaffung ärztlicher Hilfe bei den ersten Anzeichen der Krankheit. Die Mehr­zahl der Cholera-Erkrankungen ist in ihrem Beginne heilbar. Daher sind Durchfälle, welche die Verboten zu sein pflegen, beson­ders zu beachten. Man hüte sich vor Haus- und Geheimmitteln. Wenn sie nicht schaden, so verstreicht durch ihren Gebrauch mindestens die Zeit, in der die Krankheit noch zu heilen gewesen wäre. Man rufe sofort einen approbirten Arzt. 5. Unterbringung

solcher Kranken, deren Häuslichkeit nicht alle zur Heilung erforderlichen Mittel bie­tet, in Heilanstalten. Auch hiebei ist jeder Aufschub gefährlich. In früheren Epide­mien sind ganze Familien ausgcsiorben, weil sie sich nicht rechtzeitig entschließen konnten, die zuerst Erkrankten in eine Heil­anstalt zu schicken. Die Beachtung dieser Vorsichtsmaßregeln wird, wofern es nicht gelinge» sollte, die Gefahr ganz abzuwen­den, wesentlich zu ihrer Beschränkung bei­tragen. Sie werden daher einem Jeden dringend empfohlen, uud an die Herren Aerzte ergeht das Ersuchen, in ihren Wir­kungskreisen mit Rath und Thal hiebei förderlich zu sein.

In einer Stadt der Provinz Westfalen ereignete sich bei der Rekrutenaushebung folgendes: Als man den Rekruten Elbing aufrief, erschien im Kabiret des Stabsarz­tes ein 70jähriger Greis. Auf die Frage des Arztes; was er hier wolle, antwortete der Alte:Wie heißt, Sie haben gerufen Elbing", hier meine Vorladung!" Die­ses sonderbare Ereigniß wurde unter gro­ßem Gelächter der Aushebungskommisfion folgendermaßen aufgeklärt: Der 70jähriqe Rekrut ging vor 20 Jahren vom Juden- zum Christenthum über und wurde 1853 als neugeborner Christ in das Taufregister eingetragen.

Auf nach Spanien!

Sie haben sich doch wohl nicht eingebildet, daß Ich, Republikaner und radikaler Demokrat, die preußische Wirtschaft in Elmß-Lothringen, welche täglich das Selbstbcstimmungsrecht mit Füßen tritt, lobhudeln werde? Das überlaste ich dem charakterlos nationalliberalen Gesindel.*

Gustav Rasch an die Redaktion der Badischen Landcsztg.

Gustav Rasch! Auf, von Oustavo, Gürte um die Lspackilla,

Laß' nach Uurcis, uns ziehen.

Nach Valencia und Sevilla!

Sprich, was willst Du noch in Deutschland, Das dem Erbsreund auf dem Fell saß Und wie laut Du es auch forderst. Ihm nicht wiedergiebt das Elsaß!

Hin nach Spanien, wo sie bieder,

Jedem der fünf Sinne trutzend,

Republiken fabriciren,

(Dreizehn gehen auf ein Dutzend,)

Wo der Heldenprinz von Carlos Raucht den süßen Iraducillo, (Bismarck selbst raucht ihn nicht feiner I) Wo er spielt mit dem Cuekillo,

Wo der Buder mit dem Bruder Geht im dust'gen Wald spazieren,

Bis sie sich vor lauter Liebe Gegenseitiglich diniren.

Der letzte Perscrkönig, der Europa be­suchte, war Terxes. Zwischen der dama­ligen Visite (480 I. vor Christi Geburt) und jener, mit welcher Heuer Naffereddiu Schah Europa beehrt, liegt die kleine Spanne Zeit von 2353 Jahren.

Wo es giebt so viele Helden Und so viele Heidenthaten,

Wo man zählt Armeen grad' so Viele als eS giebt Soldaten,

Wo man ohne Zins spitzedert, Sich dachauern läßt so willig. Wo die Köpfe gar so leicht sind Und die Gurgeln gar so billig.

Wo die vollste Gleichheit herrschet.

Wo sie treibt so schöne Bliithen,

Daß man nicht kann unterscheiden Mehr die Pfaffen vom Banditen,

Wo zum Galgen wie zum Throne Führt die gleiche Zahl von Stufen, Wo die Maul- und andern Esel Um die Welte Freiheit! rufen.

Doch Oustavo laß' uns eilen.

Denn sonst finden wir von Spanien Nur verbrannte Pfoten übrig Und nicht zwei, nicht zwei Kastanien!

(B. W

-)

Goldkonrs der K. Württ. Staatskaffeu- Verwaltuug.

Friedrichs'dor . . . S fl. 5« kr.

Pistolen . . . . S fl. 37 kr.

20-Frankrnstücke . . S fl. iS kr.

Rand-Dukaten . . S fl. so kr.

Stuttgart den 1. August 1873.

Wildbad. P 0 st - S

Seit 1. Mai d. Js. sind die Abgangs- derrden Postkurse folgende:

Abgang nach Calw .

Enzklösterle, Simm ers seid

Altenstaig, u. Freudenstadt Ankunft von Calw .

a ch e.

und Ankunftszeiten der hier einmün-

. 7 Uhr 25 Min. Vormittags,

3 Uhr 25 Min. Nachmittags,

4 Uhr 5 Min. Nachmittags,

8 Uhr 45 Min. Vormittags,

5 Uhr 25 Min. Nachmittags,

Vormittags,

Stadt angebrachten

Alrenstaig, Simmersfeld

Enzklösterle und Freudenstadt 10 Uhr 20 Min.

Sodann werden vom 1. Mai ab die beiden in hiesiger Briefladen zu folgenden Zeiten geleert.

7 Uhr 25 Min. Vorm. 4 Uhr 15 Min. Nachm.

10 Uhr 45 Min. Vorm. 7 Uhr 15 Min. Nachm.

12 .Uhr 45 Min. Nachm. 10 Uhr Min. Nachts.

Die Brief lade am Postbureau wird je 20 Minuten vor Abgang Bahnzugs und unmittelbar vor Abgang eines Postwagens,

eines

geleert.

diejenige am Bahnhofgebäude je 5 Minuten vor Abgang eines Bahnzugs

Rcdacrion, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.