„Bergig Univürdlgen, oer iem Vaterland verratheil konnte und füge Dich vorderhand in unser Sklavenloos. Es soll und mutz anders werden! Lerne indessen wie ich, mit den Fesseln spielen. — Und nun komm, latz mich Dich ankleiden. — O weine doch nicht mehr! Deine Thränen zerrütten mich, ich mag sie nicht sehen! Denke doch. Du gingst zur Maskerade. Ist doch gottlob unser Gesicht hier so fremd, daß es keiner Larve bedarf, um uns unerkannt zu lassen. Füge Dich in unser schreckliches Loos; oder willst Du Dich mißhandeln lassen?! Gott! mein Blut siedet wenn ich nur an die Möglichkeit denke! — Sei mulhig, meine Taube, sieh'nicht zurück, nur vorwärts richte, gleich mir, den Blick nach Hilfe und Rettung!"
Die Weinende sprach darauf so leise, daß der aufhorchende junge Mann ihre Worte nicht vernahm. Die frühere Stimme antwortete:
„Fürchte nichts für mein Herz; ich liebe nicht und will niemals lieben. Ich verachte die Männer, sie sind Schwächlinge oder Tyrannen, Egoisten immer. Aber sie zu beherrschen, a's Besiegte sie an meinen Triumphwagen zu spannen, meine Fesseln zu tragen, dazu sind sie mir nothwendig — dazu", sagte sie leiser, als ob eine Regung deS Herzens ihren Ton unsicher mache, dazu brauch' ich Barano. Nie kann und wird er mir etwas Anderes sein; aber die glühende Anbetung dieser südlichen Natur, das Feuer der großen, schwarzen Augen ist mir ein Lebens-Element; ich stürbe vor langer Weile am Leben ohne solche Aufregung. In meiner Brust ist ein unauslöschlicher Durst nach etwas Großem, Unsäglichem, Unerhörtem, ein Durst nach Ruhm, nach Vergötterung. Das Leben im Geleise der Gewöhnlichkeit zumal das Franenleben, erregt mir unbeschreiblichen Eckel. Dieser einförmige Kreislauf von der Wiege zur Puppe, von dieser an den Putzlisch, von ihm zum Altar, daun an den Herd und in die Kinderstube — gegängelt daS ganze Leben hindurch von einem hochweisen Herrn im Schlafrock und Pantoffeln, der von dem langen Trausermon nur die zusagenden Worte behalten hat „Und er soll dein Herr sein!" und sie stets in Anwendung bringt — o, vor diesem verwaschenen, verkochten Sklavinnenleben, dem es Begebenheit ist und Glanzpunkt, wenn der Gemahl die Suppe lobt und? geruht, sich den Teller noch einmal damit füllen zu lassen, — vor ihm graut mir mehr, als vor der Hölle selbst! Wär' ich ein Manu, ich suchte die Welt aus ihren Angeln zu heben, damit sie mich stählte, vor mir zitterte, wenn ich nicht wie eine Sonne, von der allein sie Licht und Glanz erhält, über ihr stehen könnte. Und wär' ich Sonne, ich winde den Mond vernichten, weil er es wagt, sich von den Menschen lieben zu lassen, sich erkühnt, ihre Nächte zu erhellen, wenn ich das Antlitz von ihnen gewandt.
(Fortsetzung folgt.)
Was ein Mann schon uo inmen hat.
fünfzigjähriger Alles zu sich g e- Ein gelehrter Arzt aus
London, oer ein ebenso geschickter Praktiker als beharrlicher Forscher auf dem Gebiete der Statistik ist, hat vor Kurzem der Akademie der Wissenschaften eine umfassende Arbeit über medicinische Physiologie eingereicht. aus der wir unfern Lesern folgende interessante Angaben herausheben wollen: „So ergibt sich, daß ein ordentlicher Mensch, der das 50. Lebensjahr zurückgelegt, im Ganzen 6000 Tage geschlafen hat, 6000 gewacht, 800 gegangen, 1500 gegessen, 500 Tage krank gewesen ist und sich 4000 Tage der Zerstreuung und Erholung hingegeben hat; daß er ferner nicht weniger als 70,000 Pfund-Brod, 20,000 Pfund Fleisch, 5000 Pfund Gemüse verzehrt und an verschiedenen Getränken (jetzt hört, hört!) — 32,000 Liter hinunter gegurgelt hat, welche letztere einen See bilden würden
von ZOO Fuß Umfang und 3 Fuß Tiefe' Wir überlassen nun dem Ermessen einer- Jeden, die obigen Zahlen nach seiner eigenen Lebensweise und höchst eigenen Liebhaberei zu rectificiren und dabei ja nicht das liebe Bier zu vergessen, das ihm bisher so süß gemundet hat und, wenn es besser wird, immer bester munden wird.
Bei einer Sammlung zXj Missionszwecken fand ein Geistliches in Boston in der Sammelbüchse ein Couvert, in dem ein Cent zierlich in eine Dollarnote eingewickelt lag, dabei ein Zettelchen mit folgenden Worten: „Der Cent ist für die Heiden bestimmt und der Dollar dazu den Cent seiner Bestimmung zuzuführen."
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Redaction, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.