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Weltausstellung 1873.
§ as Wkltmilsjjelllilgs-Lrntral-Durtau
für Neise K» Wohnung in Wien,
hat die Special-Agentur für den Bezirk Wildbad d. Herrn Klislnv Luppolü daselbst übertragen.
Besucher der Weltausstellung können schon jetzt Wohnungen für die Tauer ihres Aufenthalts in Wir» sest miethen und belieben sich dies bezüglich mit bestimmten Aufträgen an den Unterzeichneten zu wenden.
Es ist dies das einzige Wohnungsbureau, welches mit der Generaldirektion der Weltauostelluug in direkter Verbindung steht. Jede nähere Auskunft ertheilt bereitwilligst
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ist jeden Donnerstag den ganzen Tag über im „Ensthof zur Post" in Pforzheim zu sprechen
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W i l d b a d.
Ein
Zimmermädchen
findet sogleich eine Stelle. Näheres bei der Redaktion.
„Das Neue Blatt 1873" Nr. 34 ist soeben eiugetroffm und enthält: „Die neue Magdalena." Von Wilkie Collins. — „Das Lesezeichen." Sonett von Albert Werrens. — „Plaudereien aus der deutschen Kaiserstadt." Von Richard Schmidt- Cabanis. — „Der Vater des deutschen Bundes." Eine Porträtsiizze zu Metternichs hundertjährigem Geburtstag. Von Julius Mühlseld. — „Von der Bühne zum Fürstenschloß." Eine thüringische Hof- nnd Slaatsaction. Von G. v. C. (mit Porträt.) — „Arrztliches Sprechzimmer." „Etwas über Nahrungsmittel." Von vr. Hermann Rahu-Alexisbad — „Von der Wiener Weltausstellung." — „Die Teutoburger Schlacht." Von V. Scheffel und v. Wagner. — Damenfeuilleton: „Kunst und Sport." Von K. Bauer. — „Handel und Verkehr." — „Allerlei re." — An Illustrationen: „Das Maisingen im Elsaß." — „Ellen, Freifrau von Heldburg." — „Die Teutoburger Schlacht." — „Das Neue Blatt" ist zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Anstalten für den mäßigen Preis von 15 Sgr. vierteljährlich.
Deutschland.
München, II. Mai. Die Strecke der Speyer-Heidelberg Eisenbahn von Heidelberg bis Schwetzingen hofft man in der ersten Hälfte des Monats Juni eröffnen zu können.
— Nach einer Mittheilung der„Breisg. Ztg." aus Frei bürg geht der Bau der Schwarzwaldbahn mit größter Schnelle seiner Vollendung entgegen.
Dresden. In diesen Tagen wurde auf der hiesigen Gewerbeschule ein Schüler aufgenommen, welcher nicht weniger als 45 Lebensjahre und außerdem ein sehr re- spectables Vermögen zurückgelegt hatte. Der Mann, ein achtbarer Bürger und Familienvater, der es, wie schon angedeutet, eigentlich gar nicht nöthig halte — noch zu lernen, war dennoch aus reinem Lerntriebe zu diesem Schritte bestimmt worden und besucht die Lektionen mit der Regelmäßigkeit eines Primaners, um, wie er sagt, das nachzuholey, was der beschränkte Lehrplan seiner Jugend- und Schulzeit ihm vorenthalten hat. Mit dem liebenswürdigsten Humor hatte die gebildete Gattin des jungen, 45jährigen Schülers dafür gesorgt, daß ihm das Recht Neuaufgenom- mener zu Theil werde, indem sie dem Lehrer eine große Zuckerdüte zusandte, mit der Weisung, solche dem holden „Knaben", wenn er „gut gefolgt" habe, nach den ersten Schulstunden zuzustellen. Dies geschah denn auch. Der Inhalt wurde mit großem Jubel an alle Mitschüler vertheilt. Die Sache hat ihre sehr rühmlichen Seiten. Zum Lernen wird man nie zu alt. Jedenfalls ist es dem verspäteten Primaner so wie vielen anderen Leuten ergangen, die die Erfahrung machen mußten, daß man das, was man weiß, nicht immer brauchen kann und daß man das, was man nicht weiß, eben braucht. (B. Tr.)
Straß bürg, 13. Mai. Die Zahl der neuimmatrikulirteu Sludireuden der hiesigen Hochschule beträgt: 147. Mit 326 Studenten aus den, Vorjahre und 12 Hospitanten beziffert sich die Frequenz aus 485. Jur vorigen Semester zählte man 408 Studirende.
Württemberg.
An die Stelle dex seitherigen Postbotenfahrten zwischen dem Ort und der Eisenbahnstation Teinach, welche am 17. d. M. letztmals ausgesührt werden, treten vom 18. d. M. an täglich viermalige Postom- nibusfahrten mit folgenden Kurszeiten: aus dem Ort: 1) 5 Uhr Morgens, 2) 11 Uhr Vorm., 3) 3 Uhr 35 Min. Nachm., 4) 7 Uhr 45 Min. Abends; auf der Station: 1) 5 Uhr 25 Min. Morgens, 2) 11 Uhr 25 Min. Vorm., 3) 4 Uhr Nachm., 4) 8 Uyr 10 Min. Abends (je zum Anschluß au die Züge nach Calw);
aus der Station: I) 9 Uhr 30 Min. Vorm., 2) 2 Uhr 30 Min. Nachm.,
3) 6 Uhr 20 Min. Abends, 4) 10 Uhr 35 Nein. Abends (je nach Ankunft der Züge von Calw);
im Ort: I) 10 Uhr Vorm., 2) 3 Uhr Nachm., 2) 6 Uhr 50 Min. Abends,
4) 11 Uhr 5 Min. Nachts.
Blaubeuren, 16. Mai. Das Areal für die von Hru. Oberbaurath Ehmanu projektirte städtische Wasserleitung ist jetzt um 1000 fl. per Morgen angetauft und siuv die Vorarbeiten dazu bereits soweit vorgeschritten, daß demnächst mit der Ausführung begonnen werden kann. Auch die bisher so schwierige Schul hausbaufrage wird in verhältnißmäßig kurzer Zeit ihre glückliche Lösung finden, und was vielen fast unmöglich unerschwinglich schien, wird durch umsichtiges Vorgehen schließlich zu allseitiger Befriedigung erledigt werden. (S. M.)
O e st e r r e r ch.
Wien 10. Mai. Die Ulmer Wohnung sschiffe sind nunmehr sämmtlich an dem vorausbestimmten Platze in unmittelbarer Nähe des Ausstellungspalastes aufgestellt.
Miszellen.
Das Wiedersehen.
(Der Wahrheit getreu erzählt von P. Klein.)
(Fortsetzung.)
Almeuhorst warf sich auf's Sopha, um nach den Stößen des Postwagens ein wenig zu ruhen. — Schon umzogen ihn die weichen Fäden, die der Schlaf wie eine unsichtbare Spinne an die jüngsten Eindrücke der Seele knüpft, um daraus das Netz zu weben, das unser Bewußtsein umstrickt, als er die Thüre des angrenzenden Zimmers öffnen und zwei Damen — als solche verriethen sie die rauschenden Kleider und leichten Schritte — eintreten hörte.
„Weine nicht, mein Mädchen," sagte die eine derselben mit einem schönen Organe, das bekannte Klänge für ihn hatte, ohne l daß er sich besinnen konnte, wo er sie gehört.