Nächsten Donnerstag den 27. d. Mts. Nachmittags kommen wir wieder mit nähigen

Kühen LKalbinnen,

dabei auch einige Milchkühe, nach Birkenfeld und bleiben bis Freitag Morgens 8 Uhr in Bir­kenfeld.

Wir zeigen hiemit an, daß wir nächsten Donnerstag den 24. ds. Mts.

mit 15 Stück ausnahmsweise schönwüchsigen Kührn und Kal- beln nach Gräfenhanse» in dengrünen Hof" kommen.

' E n ge l s b r a n d.

Feile Meede.

Nächsten Donnerstag den 1. Mai Mittags 1 Uhr

verkaufe ich meine 2 Wagen­pferde, sechsjährig, an gen Meist­bietenden. wozu ich Kaufslieb­haber einlade.

Friedrich Schaible's Wittwe.

Ich setze zwei ein Jahr alte trächtige Gaisen, sowie eine zwei­jährige, neumelkige Gaise dem Verkaufe aus.

Bahnwärter Schäuble bei Höfen.

Den Theilhabern der Lebensversicher- ungs- L Ersparniß-Bank in Stuttgart wird demnächst der Rechenschafts-Bericht pr. 1872 zugestellt werden können. Der­selbe wird durchweg sehr erfreuliche Er­gebnisse Nachweisen. Die Bank hat ver­möge ihrer Sicherheit und billigen Netto- Prämien nicht allein in Süddeutschland und in der Schweiz, wo sie längst einge­bürgert ist, sondern auch in Norddeutsch­land wieder bedeutend an Ausdehnung ge­wonnen. Dabei war die Sterblichkeit ver- hältnißmäßig eine sehr günstige. Der pr. 1872 erzielte Ueberschuß belauft sich auf die Summe von st. 466,000., welche einer Dividende von nahezu 39 '/, Procent der Jahresprämie entspricht. Diese hat gemäß dem in H. 9. der Statuten vorgesehenen vierjährigen Durchschnitt an die Versicher­ten seiner Zeit zur Vertheilung zu kommen.

Kronik.

Deutschland.

- Ueber den deutschen Reichsmilitärgesetz­entwurf bringen die Berliner Blätter weitere Mittheilungen. Der II. Abschnitt des Entwurfs handelt von der Ergänzung des Heeres. Z. 9 besagt u. A. Bayern, Sachsen und Württemberg haben den Re­krutenbedarf für die eigenen Contingente auszubringen und können im Frieden zur Rekrutengestellung für andere Contingente nur in dem Maße herangezogen werden, als Angehörige anderer Bundesstaaten bei ihnen zur Aushebung gelangen.

Aus München kommt die Kunde von dem Tode des berühmten Chemikers Prof.

Dr. JustuS, Freiherr von Liebig. Der Verstorbene wurde in der vorletzten Woche von einer Lungenentzündung befallen, der er erlag. Er begründete das erste Muster­laboratorium in Deutschland; sein Einfluß auf die Chemie gründete sich besonders darauf, daß er mit anhaltender Ausdauer die mannigfaltigsten und uinfnssendsten Ex- perinieiitalnntersuchungen aussührre und zugleich mit scharfsinniger Combinatioiis- gabe aus dem empirisch Erkannten das Gemeinsame Heraussand und zu theoreti­schen Ansichten vereinigte.

Der Bierkrawall in Mannheim scheint ein Pendant zu dem Judenkrawall in Stuttgart werden zu wollen. Die Tumul­tuanten scheinen gehörig ins Zeug gegan­gen zu sein. Drei große Bierbrauereien wurden vollständig zerstört. Die Polizei­mannschaften blieben den Ruhestörern ge­genüber machtlos. Als die Letzteren mit der Zerstörung der vierten Brauerei be­gannen, schritt bas Militär erfolgreich ein. Dasselbe hatte vor Mitternacht die Stra­ßen gesäubert. Man befürchtet die Fort­setzung der Unruhen, weshalb Vorsichts­maßregeln getroffen sind. Eine anberaumte Volksversammlung wurde polizeilich unter­sagt. Es sind verschiedene Verhaftungen vergenommen worden, auch eine nicht kleine Zahl der Ruhestörer verwundet worden. Der Zweck, welchen die zerstörungslustige Menge im Auge halte, die ihm mißliebigen Bierbrauer in ihrem Eigenthum zu schädi­gen, ist nicht erreicht worden: wie bei al­len Anläufen, so auch bei diesem zahlt die Stadtgemeinde allen angerichtele» Schaden, an welchem Ersatz die Zerstörer zum aller­geringsten Theile etwas zu tragen haben.

Nach den Bestimmungen des Post Re­glements dürfen reconimandirte Sendungen, Postanweisungen und Sendungenmit Werth­angabe, deren Adresse lautet:An per ^eckl'6886 des L." von den Briefträgern sowohl an den zuerst genannten Adressaten (^.), als auch an den zuletzt genannten Adressaten (L.), bestellt werden, und dieser Letztere ist auch berechtigt, über den Em­pfang der Sendungen mit seiner Namens- unterschrist zu quittiren. Die Postverwal­tung hat diese Anordnung treffen müsse», weil es nach der Fassung der genannten Adresse zweifelhaft ist, ob der Absender beabsichtigt hat, daß die Sendung an oder an L. ausgehändigt werden soll. Die erwähnte Adresse wird namentlich häufig gebraucht bei Sendungen an Fremde, welche in Gasthöfen logiren, an Chambregarnisten, Aftermiether u. s. w. Wenn daher der Absender wünscht, daß eine Postsendung nur einer bestimmten Person ausgehändigt werde, eine Bestellung an eine andere Person (z. B. der betreffende Hotelbesitzer, Ver- miether u. s. w., aber ausgeschlossen sein soll), so darf er sich der angegebenen Adressirungsiveise (an L.. per ^cki-6886 des L.), nicht bedienen, vielmehr würde er die Adresse, wie folgt, zu fassen haben:An L. zu erfragen bei L." oderAn ab­zugeben bei L." oderAn im Hause des L." oderAn wohnhaft bei L " oderAn logirt bei L." in welchen Fällen die Bestellung der gedachten Sen­dungen Seitens der Post jedesmal an den

zuerst genannten Adressaten (^.) bewirk wird. Lautet dagegen die Adresse:Anttst zu Händen des L." oderAn abzugeben bei L." so erfolgt die Bestellung an den zuletzt genannten Adressaten L.

Pforzheim, 18. April. Der hie­sige Arbeiterbildungs-Verein hatte sich bis­her des Uebergewichts des sozial demo­kratischen Elements zu erwehren gewußt. Bei den kürzlich vorgenomiiienen Vorstands­wahlen gestaltete sich die Sache anders, da es nämlich de» von der radikalen Seite gemachten Anstrengungen gelang, sänunt- liche Stellen mit Leuten ihrer Partei zu besetzen. (S. M.)

Pforzheim, 17. April. In der ersten Hälfte des nächsten Monats begeht der hiesige Vetcranen-Verein sein Stift­ungsfest mit Fahnenweihe. Zur Beihei- ligung an demselben sind, wie wir verneh­men, die auswärtigen Wehr- und VeUra- nenvcreinen der Nähe und Ferne ein- geladen worden und es sollen auch sehr zahlreiche Zusagen der Theilnahme erfolgt sein. (Pf. B.)

Württemberg.

Seine KöniglicheMajestät haben die erledigte Stalionsmeisterstelle iu Birken- feld dem Güterabferlignugsgchilfen Schef- buch in Hcchingen gnädigst übertragen.

Nach deni Entwurie des Reichs-Mili- tär-Gesetzes zähl! an Offizier- und Beamten- stellen; Württemberg: ö Generale der Infanterie, Cavallerie oder General-Lieu­tenants, 8 General-Majore, 20 Regiments- Coinmandeure oder Stabs-Offiziere im Range derselben, 69 Stabs Offiziere, 160 Hauplleute und Rittmeister, 638 Premier- und Sekonde Lieutenants, 2 Generalärzte, 14 Ober-Stabsärzte, 22 Stabs-, 38 Assi­stenzärzte, 1 Apotheker, 1 Corps-Auditeur,

9 Divisions- oder Garnison-Auditeure, 1 (?) Rälhe, 121 Subalternen, 40 Uuter- beamte der Verwaltung, 1 Corps-Roharzt, 6 Ober-Roß- und 19 Roßärzte, 4 Sattler, 32 Büchsenmacher, 3 wissenschaftliche Cioil- lehrer, in Summa 900 Offiziere, 77 Arzte,

10 Auditeure, 174 Verwaltungsbeamre, 26 Roßärzte u. s. w.

Neuenbürg, 20. April. Heute Vormittag traf Nachricht von einein in Grünbach ausgebrochenen Brande hier ein. Das Feuer scheint aus das ergriffene eine Gebäude beschränkt geblieben zu sein, da die Hilfe der Feuerwehr nicht bean­sprucht wurde. Wie man sagt, soll : wie­der Kinder die einFeuerle" mach. , den Brand veranlaßt haben.

Schweiz.

Zürich. Am t. April Abends wollte, wie dieN. Züricher Ztg." erzählt, der Maler Bietenholz die Kirche in Flumern mit Petroleum anzünden dieselbe brannte schon. Ter Mann wurde verhaftet. Am 2. Morgens vor das Slalthalteramt ins Verhör geführt, ergriff er ein auf dem Tische des Adjunkten liegendes Messer und versetzte damit Herrn Jlly mehrere Stiche in den Unterleib. Polizeisoldat Dahl, der den Bietenholz vorgeführt halte,, kam dem Adjunkten zu Hilfe und wurde noch schwerer als dieser verwundet. Hinten im Hals des