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verdient die Dankbarkeit der ganzen Welt. In den beiden am meisten freien Ländern des Universums, wo die edle angelsächsische Nace heute internationales Schiedsrichter­verfahren als ein unsterbliches Prinzip proklamirt, um menschlicher Schlächterei ein Ende zu machen, wird die Freiheit nicht richtig verstanden. Es sind die Prie­ster, die Revolution in New-Aork angestiftet, Belfast verwüstet haben, und die ganze Welt verwüsten würden, wenn es in ihrer Macht läge. Ich bewundere wie Sie die finanzielle Regeneration Frankreichs, aber ich empfinde Eckel bei dem Anblick Frank­reichs, das sich zu dem Haupt-Quartier des Jesuitenthums erniedrigt." (Klingt von dem Manne, der den Franzosen zu Hilfe geeilt war, wenigstens als ein Geständniß.)

Misxellrn.

Ein Priester-Geheimniß.

(Von vr. Be.)

(Fortsetzung.)

Ich hatte jedoch bereits deine kleine Reisebörse gerichtet..

Da du so gut bist, so gib mir die Märtyrer von Chateaubriand für meine Büchersammlung, und den Rest behältst du für die Armen.

Ich weiß nicht, ob ich mich über deine Entschließung freuen darf; dessen ungeach­tet will ich, um dich ohne die Reise nach Rouen ein wenig aufzuheitern, meinen Bruder bitten, einige Wochen mit seiner Tochter Nelly bei uns zuzubringen."

Wie du willst; ich habe meinen Oheim und meine kleine Cousine sehr gern.

Weißt du, daß sie achtzehn Jahre alt ist, deine kleine Cousine, und daß man sie sehr reizend nennt?"

Sie war ein rechter Schelm, bei ihrem letzten Besuche.

Bah! sie zählte zwölf Jahre, das kam von ihrem Alter her; jetzt ist sie vernünf­tiger, aber stets sehr fröhlich und das freut mich; das wird dich ein wenig den Träumereien entreißen, in welche du dich seit einigen Monaten versenkst."

Ich erröthete; meine Mutter berührte eben den empfindlichsten Punkt meiner Seele, und ich zitterte, ich einem Verhör unterwerfen zu müssen; zum Glück bemerkte sie es nicht und wir kehrten, von den Freu­den des Tages plaudernd, nach Hause zu­rück. Die folgende Nacht verging für mich in einem köstlichen Halbschlummer, während dessen meine Gedanken in den glücklichsten Sphären herumwogten. Ich fühlte mich endlich von Paula gekannt; der bescheidene Seminarist hatte sich in ihren Augen auf einen Moment in einen Redner verwandelt. Welche Wirkung hat mein Triumph hervorgebracht? Sollte ich wohl ein Zeichen der Theilnahme oder Achtung erhalten? Diese Fragen beschäf­tigten mich die ganze Nacht.

Am Morgen begab ich mich voll Un­geduld vor der gewohnten Stunde nach der Kapelle; ich bat Gott ganz treuherzig, mir etwas Kaltblütigkeit zu verleihen, und wartete. Bei dem Geräusche eines wohl-

bekannten Schrittes fuhr ich zusammen und befragte mit dem Blick die herankom­mende Gruppe; Paula ging voraus: ihr Schritt war lebhafter als gewöhnlich, sie hef­tete einen Augenblick ihre Augen auf die wei­nigen, aber dies war nur ein Blitz; dann nahm sie gegen ihre Gewohnheit den näch­sten Stuhl neben mir, kniete nieder und bedeckte sogleich ihr Gesicht mit den Hän­den. Ich war wie bezaubert, mein Herz klopfte sonderbar, ich wagte kaum zu ath- men oder aufzuschauen; ich blieb lange Zeit unbeweglich, erschüttert, entzückt, ihrem Gebet zuhörend, das wie ein leises Mur­meln zu meinem Ohr herüber tönte. Ein sehr geringfügiger Zustand erhöhte noch meine Verwirrung; gegen die Mitte des Gottesdienstes fiel ein Bildchen, das ohne Zweifel aus den Blättern ihres Buches ge­schlüpft war, flatternd zu meinen Füßen nieder.

Ich beeilte mich, es aufzuheben und ihr zu bieten.

Mademoiselle," sagte ich zu ihr,Sie haben Das fallen lassen."

Nein, mein Herr," antwortete sie mir, ohne den Kopt zu erheben.

.Vielleicht Ihre Frau Mutter?"

Nein, nein," erwiederte sie lebhaft, aber mit sehr leiser Stimme.

Ich drängte nicht weiter, legte das BildZn mein Buch und war bis zum Ende der Messe sehr zerstreut über diesen Zufall. Enthielt er eine Offenbarung? Eine Hoff­nung? Hatte Paula mir freiwillig dieses Bildchen gegeben? Hatte sie es wegen seines geringen Werthes fallen lassen? Ein kin­disches Problem für einen reifen Geist; aber von höchster Wichtigkeit für ein Herz von achtzehn Jahren, in welchem die Liebe rücksichtslos den Herrn und Meister spielt. Süßer Augenblick solcher Probleme, wo die keimende Leidenschaft mit ihren ver­führerischen Erregungen in uns bebt, ohne daß das Gewissen, noch nicht gewarnt, sie in ihren Ausbrüchen und Freuden aufhält!...

Fröhlich und hoffnungsvoll begab ich mich also mit einer Flasche alten Rhums in der Hand, zu Vater Charpi». Sobald er mich erblickte, rief er:

Wie freut es mich, Sie zu sehen, Herr Henry; ich wollte schon den Herrn Grafen um die Erlaubniß bitten, Ihnen einen kleinen Besuch zu machen."

Wirklich! Vater Charpin, und wa­rum?"

Um Ihnen, wie Ihrer Frau Mutter mein Compliment zu machen."

AuS welcher Veranlassung ein Com- pliment?"

Nun! wegen dessen, was gestern vor­gefallen ist."

Ist also etwas vorgefallen, Vater Charpin?"

Das ist vorgefallen, daß Herr Henry wie ein Buch gesprochen hat; alle Welt weinte, selbst der Bischof, und Herr Henry hat mehr Preise für sich allein bekommen, als alle Andern zusammen. Ah! man ist hier mit Allem auf dem Laufenden," setzte der gute Alte lächelnd hinzu.

Für einen alten Soldaten, der sein Schilderhäuschen nicht verläßt, wissen Sie I wirtlich viel, Vater Charpin."

Eine gute Schildwache hat Ohren, und ich bin nicht taub, wenn man von Ihnen redet, Herr Henry."

Man hat mit Ihnen von mir geredet? Und wer denn?"

Wenn Herr Henry in meinem Schil­derhäuschen, wie er sagt, sich ein wenig setzen will, so werde ich es ihm erzählen."

(Fortsetzung folgt.)

Ein Paar Gründer.

Ein Waidmann erzählt in derDeut­schen Jagd-Ztg." folgende hübsche Episode: Es war ein herrlicher Abend. Mein gutes Lefaucheux im Arme stand ich auf dem Anstande", d. h. in einer Grube, die ei­gens zu diesem Zwecke gemacht ist, hart am Rande des Waldes, von wo aus ich das übertretende Wild bequem schießen konnte. Da bot sich mir überraschend ein wunderbares Schauspiel. Auf einer klei­nen Waldwiese, kaum 50 Schritte von meinem Verstecke entfernt, erschien plötzlich ein starker Hase, welcher, da er noch auf fremdem Gebiete war, nicht geschossen wer­den durste; derselbe machte eben so fleißig seine drolligen Kapriolen und Männchen, daß er einen Fuchs, der aus dem Holze vorsichtig herauslugte, gar nicht bemerkte. Einige Zeit sah Meister Reinecke mit au­genscheinlich großem Interesse dem Treiben des Hasen zu. Dieserwindete" eben und da er nichts Verdächtiges bemerkte, ließ er sich nieder und fing zu äsen an. Hierbei kehrte er sich aber zufällig dem Fuchse zu, welcher augenblicklich wie todt dalag und kein Glied rührte; sobald der Hase sich wendete, schlich Reinecke näher und wie­derholte mit so außerordentlicher Beharr­lichkeit und Schlauheit seine Prozedur, daß der Hase keine Ahnung von seiner gefähr­lichen Nachbarschaft hatte. Endlich, kaum drei Schritte vom Hasen entfernt, springt der Fuchs mit einem großen Satze auf ihn zu; erschreckt fährt dieser auf, reißt sich glücklich los und läuft aus Leibeskräften nach dem nahen Walde; doch da stößt er auf einen zweiten Fuchs, der zweifellos ein Genosse des ersten war, und hier Wacht gestanden hatte. Der Hase macht Kehrt, springt verwirrt hin und her und läuft dann gerade auf seinen ersten Verfolger zu, der ihn jetzt besser faßt. Eine kleine Strecke zieht der Hase den Fuchs noch mit, dann aber fällt er als Opfer seines grau­samen Feindes. Mittlerweile war auch der zweite Fuchs angekommen und wollte zur ehrlichen Theilung schreiten, wurde aber stark getäuscht, denn der siegreiche Kollege wies ihm die Zähne, und als er dann noch nicht weichen wollte, faßte er ihn scharf. Dies empörte mein Gerechtigkeitsgefühl, und beide Füchse wurden nun durch das Doppelrohr meines Lefaucheux erlegt.

Herrn Edmond About in Paris. Es ist allerdings sehr überflüssig, gerade jetzt daran zu erinnern, daß Palm von den Franzosen erschossen worden und daß man S i e laufen ließ. Man vergißt ganz, daß Palm einen Schuß Pulver werth mar. (B. W.)

Nebactton, Druck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.