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Ottenhausen.
200 Pflegschaftsgeld hat gegen
gesetzliche Sicherheit auszuleihen
Fr. Ott.
Preis-Medaille in Paris. Fortschritts-Medaille mit Kranz in Ulm.
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aus achtem Löfiundschem Malz- Extrakt bereitet, verdienen wegen kräftigem Malzgeschmack augenblicklich fühlbarer, auslösendrr Wirkung und leichter Verdaulichkeit, den Vorzug vor allen derartigen Produkten. Vorräthig in Paketchen zu 6 kr. in Neuenbürg bei Herrn Apotheker Palm.
Kronik.
Deutschland.
Der ministerielle Wirrwar in München ist.immer noch nicht gelöst.
l Zugleich mit den Bischöfen in Fulda tagt in Köln eine große Versammlung von Alt-Katholiken, deren Beschlüsse für die Stellung dieser Letzteren von großer Bedeutung werden könnte. Die Versammlung ist nämlich aus allen Landen beschickt und zählt sehr hervorragende Personen zu ihren Theilnehmern, z. B. mehrere Bischöfe aus England und Amerika, den Bischof Loos von Utrecht u. s. w. Zahlreiche Anträge, den Schutz der kirchlichen Rechte und des Eigenthums der Altkatholiken gegenüber den Neu-Katholiken, sowie religiöse innere Angelegenheiten betreffend, sind von der theologischen und der juristisch-politischen Kommission ausgearbeitet.
Saarbrücken, 16. Sept. Heute Morgen verließen unsere Stadt die letzten braven Ulanen, welche Anno 1870 so treu die „Wacht am Rhein" hier gehalten haben. Es waren dies die Mannschaften der Jahrgänge 1869 und noch etliche von 1868. Die Reservisten wurden mit der Musik des Regiments zum Bahnhofe begleitet.
Straßburg, 16. Sept. Herr v. Prosky eröffnet sein sehr zweckmäßig eingerichtetes Hotel garni und Pensionshotel in der Brandgasse bis 1. Okt. Württem- berger werden dort billige Pension, freundliche Aufnahme und Stuttgarter Blätter finden.
In Schlittenbach bei Zabern im Elsaß hielt sich seit längerer Zeit der Journalist Edmond About auf und verfehlte nicht, bei dieser Gelegenheit die Bewohner von
Zabern dringend aufzufordern, für Frankreich zu optiren; mit dieser patriotischen Thätigkeit begnügte sich Herr About jedoch keineswegs, sondern er fand sich nach der „Opinion nationale" veranlaßt, in öffentlichen Lokalen „aufrührerische" und aufhetzende Reden zu halten. Jeder vernünftige Mensch wird es natürlich finden, daß man deutscherseits diesem Treiben des Monsieur About Einhalt gebot, indem man ihn verhaftete. Und nun fallen sämmtliche Pariser Blätter wie heißhungrige Wölfe über dieses „große Ereigniß" her, füllen damit ihre Spalten und einige unter ihnen wittern mit gierigem Zähnefletschen einen casus bolli. Vorerst wurde About nach Straßburg verbracht, ivo er aufs Anständigste behandelt wird. Besuche empfängt u. s. w.
Was wollen die Franzosen überhaupt einwenden, wenn Deutschland von nun an gegen Diejenigen entschieden vorgeht, welche die Lostrennung Elsaß-Lothringens von Deutschland befürworten und darauf hinzuarbeiten suchen? Liest man nicht, daß das französische Gouvernement soeben strenge Maßregeln gegen alle Diejenigen zu ergreifen beabsichtigt, welche auf eine Trennung Savoyens und Nizza's von Frankreich, welche auch von diesem durch Friedensschluß erworben worden sind, hinarbeiten ?
Württemberg.
Stuttgart. Die deutsche Partei hat Hrn. I)r. Oskar Wächter als Eandidaten für die erledigte Stelle eines Landtags- Abgeordneten aufgestellt.
Stuttgart, 18. Sept. Der würt- tembergische Handelsverein wird seine ordentliche Generalversammlung am Montag den 7. Okt. d. I. in Rottweil halten.
Stuttgart, 18. Sept. Das hiesige „Neue Tagblatt" bringt folgendes Eingesandt: (Patriotismus.) Einsender glaubt eine Pflicht zu erfüllen, wenn er das weil verbreitete Gerücht mittheilt, daß in Gmünd eine merkwürdige Seele existirt, die in erhabener Verachtung des Gefühles, das man Patriotismus nennt, und nur von dem Wunsche beseelt, Geld um jeden Preis zu machen, sich nicht scheute, für den Verkauf im Elsaß bestimmte Bijouleriewaaren an- zusertigen, welche mit der deutsch-freundlichen Devise: „Revanche" versehen sind. Daß die College» dieses Ehrenmannes dafür sorgen dürften, seinen Namen bekannt zu machen, kann wohl erwartet werden!
Z Stuttgart. Die kunstgewerbliche Schulausstellung erfreut sich einer steigenden Anerkennung; an den Frei-Tagen füllen sich die Räume immer mehr und derjenige der Besucher, der sich in die Einzelheiten der Ausstellung zu vertiefen Zeit und Verständniß besitzt, hat den höchsten Genuß. Jeder Freund vaterländischer Industrie muß bei dem Anblick dieser Proben junger Talente von Freude erfüllt werden. Bereits sind auch Einkäufe gemacht worden, theilS vom Direktor des österreichischen Gewerbemuseums, theils von Privaten.
Ludwigsburg, 19. Sept. Dieneueste Todtenliste des hies. Tagblatts enthält 4 Kinder von 1—-9V» Jahren, welche der Ruhr erlegen sind. Aus der Kinderwelt
holt sich diese unheimliche Krankheit die meisten Opfer. Von Erwachsenen wurden vornehmlich Frauenspersonen jeden Alters von derselben ergriffen, Männer nur ganz wenige. Die Garnison hatte auch eine Anzahl Ruhrkranke, aber nicht einen Todesfall. Die wache Obhut der Militärbehörden sorgt dafür, daß jeder wenn auch scheinbar und leicht Erkrankte sogleich in das Lazereth kommt, wo er regelmäßige und kunstgerechte Behandlung und Pflege findet.
Kirchheim, 18. Sept. Die Mährisch- Schlesischen Güterwagen, auf welche die hiesige Maschinenfabrik eine umfangreiche Bestellung hat, und von denen gegenwärtig regelmäßige Partieen abgehen, haben am Ort ihrer Bestimmung derart befriedigt, daß noch vor der vollständigen Ablieferung schon wieder eine neue Bestellung einiger hundert Wagen erfolgt ist.
Ulm, 19, Sept. Der „N. Z.)" wird geschrieben: Vor acht Tagen Tagen schloß das Pionierkorps seine Herbstübungen mit der Legung von Minen beim Alpecker Fort. Dieselben sollten nicht ohne einen schweren Unfall abgehen. Eine sog. Werfmine, bestimmt, die Arbeiten angreifender Mineurs zu schädigen schien sich nicht entzünden zu wollen. Premieurlieutenant Schill, einseiner Tüchtigkeit und seines Charakters wegen sehr geachteter Offizier, näherte sich der Mine, um den Zündsaden abzuschneiden und den Fehler zu untersuchen. In demselben Augenblick flog die Mine auf und schleuderte den Offizier ca. 15 Fuß in die Luft. Auf die Erde zurückgefallen, sprang er wunderbarer Weise rasch wieder auf die Beine; einige Finger der rechten Hand waren aber schwer beschädigt; sie mußten ihm dieser Tage abgenommen werden. Neuerdings stellten sich die Symptome des Hundskrampfes ein und man jürchtet für das Leben des Mannes, der aus dem letzten Feldzuge gesund und mit dem eisernen Kreuz geschmückt zurückgekehrt war.
Jsny, 12. Sept. Anläßlich der Jn- spicirung der hiesigen meteorologischen Station wurden durch Prof. vr. Schoder aus Stuttgart, Mitglied der mitteleuropäischen Gradmessung, verschiedene Höhenmessungen mittelst Aneroidbarometer vorgenommen und bei der jetzigen Vervollkommnung dieser Meßinstrumente die höchste Kuppe des schwarzen Grats (südöstlicher Eckpfeiler Württembergs) zu 3903.45 Württemberg oder 3442.63 par. F. oder 1118.3 Mete: gefunden. Diese zweithöchste Bergkupp. Württembergs ist 22 Meter niedriger al die höchste Spitze in ganz Norddeutschland der Brocken (1140 Meter hoch).
(O.-Schw. A.)
Mergentheim, 16. Sept. Dem Heu tigen Schaafmarkt wurden zugeführt 560i Stück; verkauft wurden nahezu 4000 Stück höchster Preis für ein Paar Lämmer 26 fl 30 kr., für ein Paar Jährlinge 33 fl. 30 kr. für ein Paar Hämmel 43 fl. 36 kr.
Z Der „Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen" entnehmen wir die aus Berlin 15. Sept. datirte Nachricht: ! „Aus Preußen wird gemeldet, daß in vergangener Woche von der Direktion der lostpreußischen Südbahn Versuche ans der