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erst fusch begonnen hat, so vermissen seine Arbeiter in chm ihren emsigen Anführer, die Gemeindeverwaltung aber ihren fleißigen und tüchtigen Waldmeister. Seine Mitbürger wünschen chm daher, da er ja ohnedies in den sitzten Jahren von Unglück in seiner Familie heimgesuchr worden ist, von Herzen baldigste Genesung.

Unterreichenbach, 16. Febr. Zwischen Weißenstein und hier wird eine Haltestelle Salm­bachGrundach errichtet werden und zwar bei dem Wärterhaus in der Nähe der Buchenfelder Wasser­leitungspumpstation. Hr Bürgermeister Wagner von Salm dach hat sein Bestmöglichstes gethan um die Sache zu fördern. Ca. 4000 ^ tragen die 2 Ge­meinden zu den Kosten bei. Es werden 2 Wege nach beiden Orten von der projcktirten Haltestelle aus angelegt.

-r. Unterreichenbach, 16. Febr. Die jüngst auf 6 Jahre wieder neu verpachtete Ge­meinde-Jagd, erzielte die schöne Summe von 144 gegen 110 seither. Pächter ist Herr Sägwerkbisitzer H. Funk dahier.

-r. Gr unbach O.A. Neuenbürg, 16. Febr. Heute vormrttag '/,12 Uhr erschreckte uns hier Feuer- lärm. Es brannte in dem Zimmermann Spörr- 'schen Hause hinter derKrone". 3 Gebäude (Zpörr, Regelmann und Schroth) wurden ein Raub der Flammen, die durch den herrschenden Wind, rasch Nahrung fanden. Die Feuerwehren von Salmbach und Engelsbrand eilten zur Hilfe herbei und mittags 2 Uhr war man Herr des verheerenden Elements. Trotz der engen, alten Bauart dis Häuser-Complexes verspürte man bald die segensreiche Wirkung der Hydranten unserer Wasserleitung, sonst hätte das Feuer sicher größere Dimensionen angenommen. Die Ursache der Entstehung soll in eimm Kaminbrand deS Spörr'schen Hauses zu suchen sein.

Stuttgart, 16. F-br. Das Gesuch des Gemeindrrats an das Ministerium des Innern, betr. die Beseitigung oder Beschränkung der Spenmaß- regeln gegen dis Vieheinfuhr vom Ausland ist abschlägig beschieden worden. Es heißt in der Begründung, daß für Württemberg nur die Einfuhr aus Oesterreich-Ungarn in Betracht komme und hier werde von dem gestalteten Import von Großvieh zur unmittelbaren Schlachtung schon gegenwärtig ein ziemlich reichlicher Gebrauch gemacht. In ^ Jahren wurden in das Stuttgarter Schlachthaus 900 Stück eingrsührt, in das Cannsiaitrr 170, in das Reutlinger 130 u. s. f. Gegen die Einfuhr von Schweinen sprechen aber veterinär-polizeiliche Gründe, zumal in fast allen Kronländern und namentlich den Comitaten mit den großen Mastanstalten die Schweinepest herrscht. In Württemberg dagegen sei man auf dem Sprung, das Erlöschen der Seuche durch die natürliche Abschwächung des ContagiumS zu erreichen. Der Fremdenverkehr nimmt in Stuttgart langsam zu, eS logierten hier ver­gangenes Jahr nicht ganz 5000 Fremdlinge mehr als 1897; zu der im Festjahr 1896 erreichten Zahl von 198000 Personen fehlten aber noch ca. 14 000. Für die Schutzleute werden leichte einreihige Sommer­kleider gebaut. Von einem Ersatz für den Helm ist dagegen abgesehen worden, da der Polizsivorstand

meinte eS sei wohl nicht angängig die Polizisten mit Strohhüten auszustatten. Die Straßenbahndirektion hat bis jetzt 7 Angestellte wegen groben Ungehorsams entlassen. Dieselben hatten wider den ausdrücklichen Befehl des Z 26 der Statuten einer agitatorischen Versammlung bsigewohnt, in welcher Redakteur Hildenbrand sprach. Ob die andern Angestellten zum Streik schreiten wollen erscheint doch fraglich.

Solitude, 15. Febr. Unter den schönen und stattlichen Laubholzbäumen, wie sie im K Rot- und Schwarzwildpark anzutreffsn sind, ist eine riesen­hafte Buche durch die letzten Stürme schwer beschädigt worden und mußte deshalb gefällt werden. Sie ergab nicht weniger als 45 Raummeter Holz.

Tuttlingen, 14. Febr. Heute nacht 3 Uhr brach in der Waschanstalt der mcch. Trikotfabrik von Storz und Münz hier Feuer aus, welches durch die lagernden Vorräte an Wolle und Woll- waren schnell um sich griff. Der Feuerwehr gelang es, das Hauptgebäude, welches mit der Waschanstalt verbunden ist, zu retten, dagegen ist das vom Feuer ergriff, ne Gebäude mit einem Arbeilssaal vollständig ausgebrannt. Dis Entstchungsursachs ist bis j-tzt unbekannt.

Darmstadt, 15. Februar. Das Groß- herzogspaar hat seine gcplanie Reise nach Aegypten aufgepcben und wird demnächst von Coburg hierher zurückkehren.

Berlin, 15. Februar. Professor Reinhold Begas ist vom Kaiser beauftragt woiden» für die Sieges-Allee die letzte Nischengruppe, deren Mittel­punkt Kaiser Wilhelm I. sein soll, auszuführen Dem Standbilde des letzteren werden die Büsten Bismarcks und Moltkes zur Seite gestellt werde».

Berlin, 15. Febr. Das Kais er paar unternahm gestern von Hubsrtusstock aus mit Gefolge einen Ausflug nach der etwa drei Stunden vom Jagdschloß gelegenen Försterei Düllenkrug, woselbst ein Waidfrühflück stattfand und k-hrte am späten Nachmittag nach dem Jagdschloß zurück.

Berlin, 15. Febr. In der Budgetkommission des Reichstags erklärte Kricgsminister v. Goßler bei der fortgesetzten Beratung der Militärvorlage, er sei der Ueberzeugung, daß wir bei der 2jährigen Dienstzeit bleiben, das Prinzip stehe fest. Hinsichtlich der Modalitäten seien noch keine Mit­teilungen möglich, wefl es an Erfahrung mangle. Soviel sei sicher wir wollen nicht zur vollen 3jährigen Dienstzeit zurückkehren.

Berlin, 15. Februar. Die neueste Nummer des Simplcisfimus wurde gestern Abend hier polizeilich beschlagnahmt.

Berlin, 17. Febr., 6 Uhr 5 Min. morgens. (Wochenblatt - Depesche.) Paris. Präsident Faure gestern obend 1V Ubr plötzlich a« Gehirnschlag gestorben. Abends V Uhr war er im Arvettskabinett vom Fauteuil ge fallen. Ter herbeigernfene Professor Lanne- longe konnte ihn nicht am Lebe« erhalten.

Paris, 17. Febr. lieber das Ableben des Präsidenten Faure werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Faure war in seinem ArbeilSkabinett mit seinem Sekretär. Als er vom Sessel fiel und auf's Bett getragen war, sagte er:Ich bin verloren; nicht wahr, es ist aus?" Außer der Familie und Minister Dupuy war noch der Priester Brunlau bei seinem Ableben anwesend, welcher ihm die letzte Oelung er­teilte. Die Beisitzung erfolgt am Samstag. AlS Ursache des Todes wird Verkalkung der Arterien an­gegeben. Der Ministerrat trat sofort zusammen, um wegen der Vorbereitungen zur Wahl zu beraten, welche am Samstag staitstrden wird. Dir Nach­richt von dem Tode Faures wurde in der Stadt an­fangs nickt geglaubt. Das Publikum verhält sich still.

Calw.

Liegenschaftsverkehr.

Es wurden verkauft:

am 1. Febr. von Wilhelm Fin eisen, Briefträger hier an Daniel Fried. Bacher, Briefträger hier, '-ttel an Geb. Nr. 145, ein dreistock. Wohnhaus in der Nonncngasse um 2600 ^ am 14. Febr. von Fried. Schmälzte, Bäcker in Gimbsheim bei Worms, an Albert Mörsch, Bäckermeister hier, die Hälfte an Geb. Nr. 195, ein 2stock. Wohnhaus an der unteren Brücke um 1200

SliMdesaWl ßalw.

G ebo ren e-

13. Febr. Luise Panline, Tochter des Jakob Dittus, Fabrikarbeiters hier.

Gestorbene:

12. Febr. Lorenz Cyriakus Staudenmeyer, Jpsermeister hier, 78'/- Jahre alt.

Gottesdienste

am Sonntag Invocanit, 19. Febr.

LandesS« ßtag.

Vom Turm: 292. Der Kirchenchor singt: Gott sei mir gnädig rc. Predigtlied: 286, Kehre wieder ec. 9Uhr: Beichte in der Sakristei. 9'/- Uhr Vorm.- Predigt: Herr Dekan Roos. Feier des heiligen Abend­mahls. S Uhr: Nachm.-Predigt, Herr Stadpsarrer Schund.

Mittwoch, 22. Febr..

10 Uhr: Betstunde im Vereinshaus.

Samstag, 25. Febr.,

Heöurtsfest Sr. Majestät des Königs,

10 Uhr: Festpredigt. Herr Dekan Roos.

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LlusterlnAer bei W Lsndsr, Osliv.

Amtliche KekürmtNsHMM

Dezirks- (Orts) Krankenkasse

Calw.

Unser« Kassenmitglieder machen wir wiederholt auf einen früheren Beschluß des Kaffenvorstandes aufmerksam, wornach diejenigen, welche einen auswärtigen Spezialarzt oder eine fremde Heilanstalt in Anspruch nehmen, für die entstehenden Kosten selbst aufzukommen haben, wenn nicht zuvor die Erlaubnis eines Kassen­arztes oder der Kaffenverwaltung hiezu «ingrholt worden ist.

Calw» den 15. Februar 1899.

Mr den Kassenvorstand:

Vorsitzender: K. A. Iianmarm. Kassier: St.-V. Dreher.

Revier Calmbach.

AoLforchen

Stammholz-Zerkauf.

AmFreitag, den 24. Febr.» mittags 12 Uhr auf de« Rat­haus in Calm­bach aus Abt. 7 Köpfte Distrikt IV. Heimrnhardt: Forchen: Fm. Langholz 49 I.. 237 II., 139 III., 33 IV. Kl- mit 4 V. Kl. Draufhol,; SSg- holz: Fm. 5 I.» 4 H., 3 HI Kl.; Weibtannen: 1 Fm. IV. KI. und 84 Stück V. Kl. mit 13 Fm. Die Forchen sind von sehr schögrr Qualität.

Revier Hofstett.

Stangen-Bcrkauf

am Montag, den 27. Febr., vormittags'/, 11 ! Uhr, in der Reh­mühle:

1) rein sichte«: ausI. Frohn- wald, 52 Staatsgut (eben nächst Agen- bach):

7630 Hopfenstangen I, II., IV., V. und 390 Rebstecken I Kl.;

2) gemischte:

aus I. Frohnwald, 40 Brühlbusch 45 Härle, und die meisten aus II Berg« wald, 37 HSusleSkling, 38 HörnleS- rain:

65 (ta.) Bauflcmgen I.III., 290 (meist ta.) Hagstangen I.-IV., 5650 (ca. hälftig fi) Hopfenstangen I.-IV., 9945 (55°/° fi) Reb- stecken I. u. II. Klaffe, 2935 sich­ten« Bohnen- und Zaunsteckrn.

Auszüge sind vom K. Kameralamt Altensteig zu beziehen.

Oeöäude-

Ilerkauf.

Frau Karl Bozenhardt Witwe bringt ihr Magazin Ge- silHvA bände mit Keller in der UWW Lederstraße, Brandoersiche-

-t- rungsanschlag 6000 am

Montag, de« 27. Febr. 18VS, vormittags 11 Uhr» auf dem Rathaus zur Versteigerung. Liebhaber wollen sich wegen Besichtigung dieses geräumigen, in gutem baulichen Stand befindlichen Gebäudes an Frau Bozenhardt wenden.

Stadtschultheiß Hoffner.

Die Farrenhaltuug

wird am nächsten

Donnerstag, de« 23. Febr. 18SS, vormittags 11 Uhr

auf dem hies. Rathaus auf 6 Jahre verpachtet. Bemerkt wird, daß künftig

die Farren von der Stadt angeschafft werden und Eigentum derselben sind.

Stadtpflsge.

Schütz.

NriBKt-A»zri-e«.

Statt besonderer Anzeige.

Todrs-Nnzeige.

Teilnehmenden Freunden und Bekannten widme ich hie- mit die schmerzliche Nachricht, daß meine l. Schwester Waneke Ikenmarm Donnerstag früh in Stuttgart nach kurzer Krankheit sanft entschlafen ist.

Um stille Teilnahme bittet

die trauernde Schwester.

Wir bitten um

Gaben

zur Bekleidung armer Konfirman­den auf dem Lande. Die Herren Geistlichen des Bezirks wollen uns die Namen der Bedürftigsten bis spätestens 18. März Mitteilen.

Calw, 16. Febr. 1899.

Julie Keerman».

K mitte Schüz.