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Neuenbürg. Ein mir zugelaufener

Dachshund

kann abgeholt werden bei

Otto Lutz.

Confirmationsgrschenke:

Gesangbücher, Erbauungs- und andere Schriften, Brieftaschen, Notitzbücher, Schrift- Mappen, Schreib- und Photographie-Al­bum, Papeterieen rc. empfiehlt Jak. Meeh.

Liederkrary.

Heute 7V- Uhr.

Nohr-orfer Naturbleichc.

Wir erlauben uns hiemit anzuzeigen, daß wir in unserer seit Jahren bestehenden bedeutende Verbesse­

rungen getroffen haben, so daß wir jeder Anforderung entsprechen können; das uns bisher geschenkte Zutrauen werden wir uns be­mühen auch fernerhin zu rechtfertigen.

Rohrdorf im März 1872.

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Bleichebesitzer.

Leinwand, Faden und Garn für uns nehmen in Empfang:

Herr Theodor Weiß in Neuenbürg.

Friedr. Keim (Hotel Keim) in Wildbad.

Chr. E. Kraushaar in Calw.

Friedr. Off'S Wittwe in Liebenzell.

Kronik.

Deutschland.

Aus dem Briefe einer Schwäbin in Süd-Frankreich.

Eure Mittheilungen über das Wirken und Treiben in der lieben Heimat haben uns nicht blos interesfirt, sondern uns auch mit Freude, aber auch mit einiger Besorg- niß erfüllt. Es drängt sich ja bei Euch der Trieb des Schaffens wie an einem Baume im Frühling Knospe an Knospe hervor. Aber ist nicht zu befürchten, daß da und dort der Wurm darin sitze? Manche von unseren Freunden fürchten, mit dem französischen Gelds komme im lieben Deutsch­land auch der französische Luxus immer mehr zur Herrschaft. DaS Schlimmste dabei wäre nicht, wenn die Frauen dafür sorgten, daß das französische Geld für Modesachen wieder nach Paris wanderte.

Wir haben es hier so deutlich gesehen, wie die Gier nach Genuß und nach Genuß­mitteln nicht nur Gärten und Häuser, das angestammte Erbe mobilisirte, sondern auch den guten Namen, das innere Glück der Familien zerbröckelte. Von den Städten und Fabrikcentren ist dieser Schaden bis in die entfernteren Gegenden gedrungen.

Vertraut ja nicht zu sehr aus die gedie­generen Gewohnheiten; Menschen sind Menschen, in Deutschland wie in Frank­reich. Wenn die oberen Klaffen den nie­deren das Beispiel des kecken, wenn nicht sorgelosen, so doch nicht aus geordneter Arbeit erwachsenden Gewinnes geben, so entsteht eine innere Unsicherheit, welche peinlicher ist als die äußere. Verzeihet mir diese Fastenpredigt. Aber wir fühlten uns so gehoben und geadelt durch die Er­hebung Deutschlands. Darum wäre cs für uns ein tiefer Schmerz, das in so edlem Geiste Begonnene verderben zu sehen. Deutschland wird ja noch schwere Proben,

Kämpfe im Innern und gegen Außen zu bestehen haben. Möge es sich die deutsche Tüchtigkeit dazu bewahren und stählen.

Dazu habt ihr Frauen ebenso mitzuwirken, wre eure Männer, wer eine Tochter hat. wie die Mutter von Söhnen. Mögen sich eure Frauen im Frieden sotapfer halten,

Me sie im Kriege sich bewährten.

w (St.-Z.)

Baden, 3. April. Der Kronprinz des deuychen Reiches, welcher gestern Abend As seinem ältesten Sohne, dem Prinzen Wilhelm in Karlsruhe eingetroffen, ist heute hierher

Mittag hier angelangt und hat im engli­schen Hofe Absteigequartier genommen; bald nach seiner Ankunft fuhr er in die Billa Delmar, um seiner königlichen Schwieger­mutter seine Ehrfurcht zu bezeugen. Die Königin zeigt sich hier öffentlich fast gar nicht, und besucht nur nicht sehr frequen- tirte Spaziergänge, wogegen sie aber ihre Schwester die Frau Fürstin von Hohen- lohe-Langenburg auf ihre Villa öfters be­sucht. Unsere Stadt hat (dem Drängen der Angrenzer nachgebend) das Ende der 50er Jahre erbaute und so schöne allge­meine Krankenhaus zum Verkauf ausge­boten, worüber heute in derBad. Landes- ztg." Klage geführt wird. Ich glaube, daß das Letztere ohne allen Grund geschehen ist, denn die Stadt wird dieses große, zweckmäßig eingerichtete und schön liegende Gebäude sicherlich nur dann veräußern, wenn sie durch den Verkaufspreis in den Stand gesetzt ist, ein gleiches auf einer andern Stelle zu erbauen. (S. M.)

Württemberg.

Das Reg.-Blatt vom 4. April enthält das Gesetz, betreff, die Aufhebung des Verbots der Trauung im Auslande, sowie das Gesetz, betreff. Abänderungen des Ge­setzes vom 19. Sept. 1852 über die Steuer von Capital-, Renten-, Dienst- u. Berufs- Einkommen; ferner eine Verfügung des Finanzministeriums, betreff, die Umlage der Grund-, Gefall-, Gebäude- und Gewerbe- Steuer auf die ersten SV» Monate des Etatsjahres 187172.

Unter Beziehung auf die gemeinschaftl. Bekanntmachung der Minist, des Innern und der Finanzen vom 6. Okt. v. I. (St.Anz. 12. Okt. 1871 S. 1591) wird hiemit zur allgem. Kenntniß gebracht, daß der zum Umtausch der älteren aus der Kreirung vom Jahre 1855 herrührenden K. sächsischen Kassenbillets gegen neue Kassenbillets der Kreation vom Jahre 1867 auf den 30. Dez. v. I. festgesetzt gewesene Präklusiv-Termin zufolge K. Verordn, vom 3. v. M. auf den 29. Juni d. I. ver­längert worden ist.

Tübingen, 1. April. Heute wurde unter allgemeiner Theilnahme noch ein Opfer des letzten Kriegs hier zu Grabe getragen; es war der preuß. Lieutenant König aus Oldenburg, welcher bei Orleans durch eine Kugel das linke Auge verloren hatte, und da es nicht gelungen war, die Kugel aufzufinden, vor einigen Wochen kam, um in der Klinik des Prof.

vr. v. Bruns hier Hilfe zu suchen. Es zeigte sich jedoch, daß die Kugel so fest in das Jochbein eingekeilt war, daß es als eine Unmöglichkeit erkannt wurde, sie her­auszunehmen, und war der Verwundete eben im Begriffe wieder abzureisen, als er von einer Gehirnentzündung befallen wurde, welcher er in wenigen Tagen er­legen ist. Die Theilnahme für den hier anwesenden Vater, der als Stabsarzt im Felde stehend, gleichzeitig mit der schweren Verwundung dieses Sohnes einen in dem­selben Bataillon dienenden zweiten Sohn auf dem Felde der Ehre fallen sah, sprach sich in einer sehr zahlreichen Begleitung aus. (St.-A.)

Ausland.

New-Dork, 1. April. Ein Erdbe­ben im südlichen Kalifornien dauerte zwei Tage. Aus Lone Pine meldet man von 30 Tobten und 100 Verletzten; in den benachbarten Orten kamen gleichfalls mehrere Todesfälle vor. (Köln. Z.)

Als Kuriosität, wie die religiösen Strei­tigkeiten Europa's ihren Wellenschlag bis an das pazifische Südgestave Amerika's werfen, erwähnt ein Korrespondent der A. Z. folgende Thatsache. In Chile hat sich die Nachricht verbreitet: die Erde werde zur Strafe für die Sünde Victor Emma­nuels und Döllingers drei Tage lang in Dunkel gehüllt werden, und die Geistlich­keit von Santiago de Chile hat dieses Straf­maß sogar auf eine volle Woche ausge­dehnt; denn die heutigen Sünden erschei­nen ihr schrecklicher als jene Pharao's gegen die Kinder Israel, der doch nur mit drei Tagen gestraft wurde. Aber die frommen Patres verstehen die Sache profitabel zu machen, sie verkaufen in großen Waffen Wachskerzenwelche während der Finster­niß nicht erlöschen", alle andern Lichter aber werden nicht brennen. Ein zweiter Artikel sind besondereFinsternißgebete" geworden, die auch reißenden Absatz finden,

Miszellen.

Eine Geschichte vom Lichtenstcin.

(Von Th. Gr.)

(Fortsetzung.)

Sollen wir nun dem Leser vielleicht etwas Näheres erzählen von derWaffen­halle" und ihrem reichen Inhalte oder von derHauskapelle" und ihren gemalten Fenstern, oder von derHirschstube," die