Der Enzthäler.

Anzeiger L Unterhaltungs-Blatt sür das ganze Cnzthal und dessen Umgegend.

Amtsblatt für den Köeramtsöezirk Hleuenöürg.

29. Jahrgang.

Nr. 133. Neuenbürg, Samstag, den 23. Dezember 1871.

Erscheint Dienstag. Donnerstag und Samstag. — Preis Halbs, im Bezirk 1 fl. 20 kr. auswärts 1 fl. 50 kr. — In Neuenbürg abonnirt man bei der Redaktion, auswärts beim nächstgelegenen Postamt. Bestellungen werden täglich angenommen. — Cinrückungspreis die Zeile oder deren Raum 2V- kr., bei Redaktionsauskunft 3'/? kr. — Je spätestens 10 Uhr Vormittags zuvor übergebene Anzeigen finden Aufnahme.

1870. Den 22. Dezbr. Wiederholter Ausfall östlich von Paris, welcher von den Sachsen mit Unterstützung württembergischer Artillerie zurück- geschlagen wird. Den 23. Dez. Siegreiche Schlacht der 1. Armee unter Gen. Mantcuffel gegen die 60,000 Mann starke feindliche Nord- armce an der L'Hallu; dieselbe wird nach Erstürmung mehr. Dörfer zurückgeworftn; über 1000 Gef. gemacht. Den 25. Dez. General v. Manteuffel erreicht in der Verfolgung der feindlichen Nordarmee die Stadt Albert und macht viele Gefangene. Den 26. Dez. Der Feind unterhält ein anhaltendes Feuer aus sämmtlichen Forts vor Paris, aber ohne Wirkung. Den 27. Dez. Die Beschießung des Mont Avron und des Forts Rosny beginnt mit 76 Geschützen. Die Nordarmee armirt die Festung Peronne. Die badische Division zieht sich von Dijon nach Vesoul zurück, um die Belagerungsarmee vor Belfort gegen die unter Bourbaki von Süden heranrückenden bedeutenden feindlichen Streitkräfte zu decken.

Amtliches.

Neuenbürg.

An die Ortsvorsteher.

Dieselben erhalten den Auftrag nach Beendigung der Gemeinderaths-Wahlen und nach Ablauf der in Art. 12 des Gesetzes vom 6. Juli 1849 bestimmten stägigen Frist sowohl die Namen der aus irgend einem Grunde aus dem Gemeinderathe austretenden als der neu gewählten Mit­glieder desselben dem Oberamte anzuzeigen und dabei zu bemerken, ob weder gegen das Wahlverfahren noch gegen die Person der Gewählten gesetzliche Einwendungen bekannt seien.

Zur Controls der oberamtlichen Liste sind ferner auch die im Gemeinderathe verbleibenden Mitglieder nach dem Dienst­alter und der Stimm-Ordnung, unter Bei­fügung der Jahrszahl ihres Eintritts in den Gemeindcrath, am Schluffe des Be­richts aufzuführen.

Den 21. Dezbr. 1871.

K. Oberamt.

Gaupp.

Neuenbürg.

Diejenigen Ortsvorsteher, welche die Stamm-Rollen noch nicht eingesandt haben (s. Enzthäler Nro. 148) haben dieß bei Wartboten-Vermeidung ungesäumt zu thun.

Den 21. Dezbr. 1871.

K. Oberamt.

Gaupp.

K. Oberamtsgericht Neuenbürg.

Vorladung

Mv SchMenliiiuidäliim.

In der Gantsache des verst. Joh. Christian Schaber, gewes. Nechenmachers in Dennach wird die Schuldenliquidation am Montag den 26. Februar 1872 Vormittags 9 Uhr

auf dem Rathhause in Denna ch vor­genommen werden, wozu die Gläubiger hierdurch vorgeladen werden, um ent­weder in Person, oder durch gehörig Bevollmächtigte, oder auch, wenn voraus­sichtlich kein Anstand obwaltet, durch schriftliche Recesse ihre Forderungen und

Vorzugsrechte geltend zu machen und die Beweismittel dafür, soweit ihnen solche zu Gebot stehen, vorzulegen.

Diejenigen Gläubiger — mit Ausnahme nur der Unterpfandsgläubiger — welche weder in der Tagfahrt, noch vor der­selben, ihre Forderungen und Vorzugs­rechte anmelden, sind mit denselben, kraft Gesetzes von der Masse ausgeschloffen. Auck haben solche Gläubiger, welche durch unterlassene Vorlegung ihrer Beweismittel, und die Unterpsandsgläubiger, welche durch unterlassene Liquidation eine weitere Ver­handlung verursachen, die Kosten derselben z-u tragen.

Die bei der Tagfahrt nicht erschei­nenden Gläubiger sind an die von den erschienenen Gläubigern gefaßten Beschlüsse bezüglich der Erhebung von Einwendungen gegen den Güterpfleger und Gantanwalt, der Wahl und Bevollmächtigung des Gläu­biger-Ausschusses, sowie, unbeschadet der Bestimmungen des Art. 27 des Exec.-Ges. vom 13. Nov. 1855, bezüglich der Verwal­tung und Veräußerung der Masse und der etwaigen Activproceffe gebunden. Auch werden sie bei Borg-und Nachlaß-Vergleichen als der Mehrheit der Gläubiger ihrer Kate­gorie beitretend, angenommen.

Das Ergebniß des Liegeuschaftsver- kaufs, welcher am

Montag den 19. Februar 1872 in Dennach

und Dienstag den 20. Febr. 1872 in Birkenfeld je Vormittags 9 Uhr vorgenommen werden wird, wird nur denjenigen bei der Liquidation nicht er­scheinenden Gläubigern eröffnet werden, deren Forderungen durch Unterpfand ver­sichert sind und zu deren voller Befriedi­gung der Erlös aus ihren Unterpfändern nicht hinreicht. Den übrigen Gläubigern läuft die gesetzliche fünfzehntägige Frist zur Beibringung eines besseren Käufers vom Tage der Liquidation an.

Als besserer Käufer wird nur Derje­nige betrachtet, welcher sich sür ein höheres Anbot sogleich verbindlich erklärt und seine Zahlungsfähigkeit nachweist.

Neuenbürg den 16. Dezember 1871.

K. Oberamtsgericht.

Röwe r.

Neuenbürg.

Ditbstahls-Alyeige.

Etwa am 15. d. Mts. wurde dem Schul­lehrer Müller in Birkenfeld aus dessen Scheuer ein Strohmesser von Gußstahl, ohne Zeichen, im Werth von 1 fl. 45 kr. entwendet, was zu bekannten Zwecken veröffentlicht wird.

Den 21. Dezbr. 1871.

K. Oberamtsgericht.

N ö m e r.

Dennach.

Gerichtsbezirks Neuenbürg.

Fahrniß Verkauf.

Aus der Gantmaffe des ff Christian Schaber, Nechenmachers von Dennach wird die vorhandene Fahrniß bestehend in

1 silb. Taschen-Uhr, Manns-Kleidern,

Feld- und Handgeschirr, I Kuh, Früchten

und Vorrätheu am nächsten

Mittwoch den 27. Dezember d. I. von Morgens 9 Uhr an in der Wohnung des verstorbenen Schuld­ners gegen baare Bezahlung im öffent­lichen Ausstreich verkauft, wozu Liebhaber eingeladen werden.

K. Gerichtsnotariat Neuenbürg.

Bauer.

PrivMachrichlerl.

Neuenbürg.

Wtihnachllitschktrung

der Klcinkiiiderschule.

Am Christfest, Abends 5 Uhr, wird die Wcihnachtbcschcerung für FieKleinkinder- schule im oberen Rathhaussaale stattfinden. Da jedoch d'es Raumes wegen nur eine beschränkte Zahl von Gästen au dieser Feier theiluehmen kann, so ist die Zulassung an den Besitz einer Eintrittskarte geknüpft. Soweit solche Karten nicht an die Ange­hörigen der Kinder und an die regelmäßiger Wolthäter der Anstalt zur Vertheiluna kommen, können sie gegen Einlegung vor 6 kr. zum Besten der Kleinkinderschule der dem Stadtschultheißen Weßinger abverlangt werden. Den 22. Dezbr. 1871.

Das Counts.