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an Ort und Stelle statt, wozu die Lieb­haber eingeladen werden.

Pforzheim, 19. August 1871.

K. Eisenbahnbauamt. Schmoller.

Privatimchrichten.

Scheibenschießen

in Käsen

Samstag den 26. August.

Neuenbür g.

Wenn wir von dem Recht der öffent­lichen Rede so erschöpfend Gebrauch machen, so geschieht es, weil wir in der Unmög­lichkeit uns befinden, allen Denen, welchen besonderer Dank für besondere Verdienste um unser so überaus gelungenes Fest zu­kommt, denselben auch persönlich zu bezeugen, weil in dem Garten unserer Gefühle immer neue Sprößlinge emportauchen, welche die Taufe der Dankbarkeit zu passiren haben. Angesichts dieses unvollständigen Dankes möge es der Einwohnerschaft der lieben Vaterstadt Neuenbürg gefallen, als die Erfüllung unserer Pflicht anzusehen, wenn wir mit tiefer Verehrung und Hochachtung die Eindrücke beim Abschied empfinden, welche das seltene Fest uns zur Erinnerung für ewig Hintersassen wird.

> v. Die dankbaren Soldaten.

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Höfen den 26. Aug. 1871.

Danksagung.

Die ausmarschirten Soldaten von hier fühlen sich gedrungen der hiesigen Gemeinde, wie jedem Einzelnen, für die während des Ausmarsches erhaltenen Beweise freundlicher Theilnahme, sowie hauptsächlich für die nach der Rückkehr erhaltene schöne Ehren­gabe im Betrag von je einhundert Gulden öffentlich ihren Dank auszusvrechen.

Im Namen und Auftrag Christian Friedrich Knöller.

170 ü

Rudmersbach.

liegen beidersGemeindepflege gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat. Gemeindepfleger Bäzner.

Neuenbürg.

Eine tüchtige

k«l! 88 VII 8 e

findet bei gutem Lohne dauernde Beschäf­tigung.

Neuenbürg.

Ich seze das

Behmd-Gras

von meiner Thalwiese dem Verkaufe aus.

'Eugen Seeger.

Verloren!

In der Nacht vom 21. auf 22. ging aus der Straße zwischen Schwann und Neuenbürg eine silberne

Eykinderuhr

verloren. Der redliche Finder wird ge­beten, dieselbe gegen Belohnung abzugeben im Hirsch in Frldrennach.

Nächsten Freitag den 25. d. M. Morgens 8 Uhr kommen wir wieder mit 20

worunter auch einige Kälberkühc, die übrigen großträchtig und Milch-Kühe vom schönsten Schlage, nach Birkenscld in Hirsch.

Gebrüder Kahn.

Neuenbürg.

Eine am Montag auf dem Münster gefundene neusilberne

ührkette

kann vom Eigenthümer in Empfang ge­nommen werden bei

Kleemeister Seeger. Neuenbürg.

Wohnungs - Aenderung.

Ich wohne jetzt im früheren Schumacher Ehr mrdtschen Hause bei der untern Brücke und bringe mein da eingerichtetes

Feinschleiferci- Geschäft

in freundliche Erinnerung.

I. F. Harimann.

Photographische Ansichten

des Stuttgarter Triumphbogens

(von Brandseph) empfiehlt

Jak. Me eh. Bcschriuigungen

für die Militärpflichtigen über erfolgte Anmeldung

zu haben bei Jak. Meeh.

« Licderkran).

Samstag 7 Vs Uhr.

Kronik.

^ Deutschland.

Der Wiederbeginn der Frankfurter Friedensverhandlungen zieht sich noch hin, ein Termin ist dafür noch nicht festgesetzt und Graf Harry v. Arnim der Deutsche Bevollmächtigte auch nicht direkt nach Frank­furt zurückgereist. Es ist dafür gesorgt, daß die Verhandlungen nicht eher wieder beginnen, als bis sie Aussicht auf Erfolg haben. Seit der Anwesenheit des Fürsten Bismarck in Berlin auf der Durchreise nach Gastein ist den Franzosen kein Zweifel über die Grenze gelassen, bis zu welcher Deutschland Zugeständnisse an Frankreich, selbstverständlich gegen gewünschte Aequi- valente zu machen bereit ist. An eine Räumung der Forts unter andern als den stipulirten Bedingungen des Friedens-In­struments ist auch nicht annähernd zu denken.

Als einen Gradmesser für unsere Volks­bildung entnehmen wir derFreien deutschen Schulztg." folgende Scala der Procentsätze der im Jahre 1869/70 ohne Schulbildung eingestellten Rekruten. Hiernach kommen in ganz Preußen 3,s7 auf je 100; bringt man jedoch die Provinzen Posen, Preußen und den Regierungsbezirk Oppeln in Abzug, so beträgt die Zahl der Ungeschulten nur 1 Prozent. Nach den Provinzen hat Posen

den höchsten Prozentsatz mit 14, Nassau mit Frankfurt a. M. und Hohenzollern den niedrigsten, nämlich gar keine Ungeschulten, nächst denen Lauenburg mit 0,o; die übrigen nicht erheblich ungünstiger. In den Süd­staaten erreicht außerhalb Bayern das Ver- hältniß der Ungeschickten nicht über Vs Prozent, eben so in Sachsen, in Württem­berg nur Vio» Prozent. In Oesterreich dagegen stellt sich das Verhältniß wie folgt: Niederösterreich 4 Prozent, Oberösterreich i i, Böhmen 32, Oesterreichisch Schlesien 38, Salzburg 40, Mähren 44, Siebcnmark 50 Prozent Ungeschickte. Noch stärker ist der Procentsatz in den transleithanischen Ländern.

Köln, 20. Aug. Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien, deren Ankunft als bevorstehend erwähnt wurde, trafen von Aachen kommend, gestern Nachmittag Hierselbst ein und nahmen Absteigequartier im Hotel du Nord. Ihre Majestäten besuchten heute früh den Zoologischen Garten und beabsichtigten heute den einen Ausflug nach dem Siebengebirge zu unternehmen und am Abend weiter zu reisen, zunächst zur Besichtigung des Krupp'schen Etablis­sements nach Essen.

Württemberg.

Schwäbische Industrie-Ausstellung.

* Ulm, August. Treten wir aus dem Zehentstadel heraus, so befinden wir uns im Vorplatz der Markthalle". Hier finden wir die Ausstellung der Kupferschmiede, Glockengießer, und der Gasgeschäfte. Kirch- dörffer (Hall), (dessen schon beidenland- wirthschaftlichen Gerüchen und dem Feuer­löschwesen Erwähnung geschah, hat einen Kochapparat, Mürrle (Pforzheim) De- stillirapparate und eine Garnitur zinnerner Litermaße ausgestellt, Wagner (Heidcn- heim) für Bierbrauer zwei Kühlapparate und 1 Tropfsystem. Branntweinbrenn­apparate lieferten Hirschle (Ehingen) und Beurlen Kirchheim u. (T.) Von Hermann (Stuttgart) stammt ein kupferner Kühlapparat mit Doppelrohr und eisernem Kasten, von Rudhardt (Bibcrach) ein kupferner Dampfbrennapparat, von Eck (Ulm) 2 Kühlapparate, aus der Ziema un­schön Fabrik (Stuttgart) von Kupfer- und Messingwaaren und von technischen Appa­raten ein kupferner Vakuumapparat, von Brech und Grether, mechanische Werk- stätte in Freiburg i. Br., Wein- Bier- und Güllenpumpen und Bierpressionen. Zwei prachtvolle Kirchcnglocken, die eine mit 56, die andere mit 25 Centner, sind ausgestellt die eine von Wolfart (Kempten) die an­dere von H e rman n (Memmingen). Außer­ordentlich reichhaltig und in einzelnen ihrer Theile wahrhaft brillant ist die Ausstellung des Gas- und Wasserleitungsgeschäfts Stutt­gart. Dieses Geschäft, welches zugleich der alleinige Vertreter desGasapparat- und Gußwerks Mainz und Höchst" in Württemberg ist, bietet hier eine erschöpfende Auswahl von Artikeln, die das nothwen- digste Bedürfnis) des täglichen Lebens wie das Schönste in Eleganz reprüsentiren. Vor allem weisen wir auf die Haus- wasserleit ungen hin, die nach dem bewährten System des Staatstechnikers, Herrn Oberbaurath Ehmannin Stuttgart