Dekanats Brackenheim, dem Pfarrer Rühle in Herrenalb, Dekanats Neuenbürg, gnädigst übertragen.
Stuttgart, 6. Juni. Nachdem bekannt geworden ist, daß der Einzug der der württembergischen Division in Stuttgart am 28. Juni stattfinden soll, ist sofort eine Commission der bürgerlichen Collegien zusammengetreten, um unfern siegreichen Truppen von Seiten der Stadt den verdienten, festlichen Empfang zu bereiten. Das aufgestellte Programm wird so zeitig mitgetheilt werden, daß die Einwohner auch ihrerseits die erforderlichen Vorbereitungen bequem treffen können.
Stuttgart, 7. Juni. S. K. H. der Großherzog von Baden ist gestern Nachmittag, begleitet von dem Generallieutenant und Generaladjutanten Frhrn. v. Neubronn, dem Geheimen Legationsrath Freiherrn v. Ungern-Sternberg, Vorstand des geheimen Kabinets Seiner Königl. Hoheit, und dem Major und Flügeladjntanten Deimling mittelst Extrazuges hier eingetroffen. Derselbe wurde von S. M. dein König auf dem Bahnhof empfangen, und in's K. Residenzschloß, wo der Großherzog Wohnung nahm, geleitet. Der Großherzog stattete hierauf I. M. der Königin auf der Villa bei Berg seinen Besuch ab. Abends fand zu Ehren des hohen Gastes auf der Villa eine größere Gesellschaft statt. Heute Mittag wird der Großherzog nebst Gefolge wieder von hier abreisen.
Ihre Majestät die Königin haben Sich heute zum Besuche Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Rußland nach Ems begeben.
Straßburg, 5. Juni. Unsere Felddivision hat am 2. M. den Rückmarsch in die Heimath angerreten. Der Marsch wird auf der Straße Neuschateau, Mirecourt, Charmes, St. Dis, über den Dononpaß nach Schirmeck, Mntzig, Straßburg ausgeführt in drei Kolonnen, welche, die 3. Feldbrigade voran, die 2. am Schluß, auf einen Tagemarsch von einander abstehen. Die Märsche sind aufs Bequemste für die Truppen eingerichtet: je 3 Tagemärsche von 6—7 Stunden Länge, dann Ras so daß deren 4 bis Straßburg eintreten. Bei Straßburg wird die 3. Feldbrigade
gehen. Die letzte Brigade wird gegen den 28. in der Nähe von Stuttgart eintreffen.
(St.-Anz.)
21. Juni bestimmt.
Frenden stadt. Am 3. Juni gc cs hier Schnee die Hülle und Fülle.
(St.-Anz.)
es Eis. Heute ist es gelinder bei Regen netter, wodurch großer Schaden an Gewächsen verhütet ist.
— 274 —
Schweiz.
Man schreibt aus Bern., 3. Juni. — Seit gestern haben wir eine Kälte wie im Winter. Im Engadin hat es heute den ganzen Tag geschneit. Heute Mittag 12 Uhr lag in der Thalsohle der Schnee 1 1/2 Fuß hoch.
Zürich, 7. Jnni. Im Tonhalleprozeß wurden von 41 Angeklagten 35 ver- nrtheilt, 6 freigesprochen. Der Spruch des Gerichtshofs erfolgt heute. (S. M.)
Ausland.
Nach den neuesten Depeschen soll die Ernennung des Herrn Thiers zum Präsidenten auf 2 Jahre so gut wie gesichert sein.
In Einem Viertel von Paris, Belle- ville und La Billette eingeschlossen, wurden 116,000 Musketen abgeliefert oder mit Beschlag belegt. 10,000 Arbeiter sind damit beschäftigt, Paris zu reinigen und die Barrikaden, sowie andere Hindernisse in den öffentlichen Straßen aus dem Wege zu räumen.
Nach glaubwürdigen Nachrichten beläuft sich die Zahl der von der Versailler Armee summarisch und ohne besonderes Verfahren erschossenen Kommunisten auf rund 15,000 Menschen; einem Samstag Abend eingetroffenen Telegramme des Generals v. Fabrice nach zu urtheilen, dürfte die Zahl eher zu niedrig gegriffen, als übertrieben sein.
Brüssel, 5. Juni. Ein hier veröffentlichter Brief eines hochgestellten Staatsmannes in Frankreich besagt, die gemäßigte Republik könne Frankreich allein retten; der Bürgerkrieg stehe bevor, sofern Cham- bord zürückkehre, Schimpf und Schande,
im Falle ein Plebiscit Napoleon zurückrusen sollte.
Eine bonapartistische Broschüre sucht Louis Napoleon wegen aller seiner Fehler zu entschuldigen und ein Brief Plonplon's an Jules Favre wirft dem Letztem vor, einen viel zu demüthigenden jFrieden abgeschlossen zu haben. Das ist die rechte Taktik für dieses bonapartistische Gelichter!
, Wo war denn dieser Prinz Plonplon, als die Kugeln pfiffen?
Die Mont-Cenis Bahn soll noch im Juli d. I. eröffnet werden.
Im Augenblick, wo die Geschäfte wieder in Schwung kommen, glauben wir unfern Mitbürgern Dienst zu leisten, indem wir sie an eine Anzeige erinnern, die vor drei Wochen in den „Baseler Nachrichten" erschienen ist und durch welche der französische Viceconsul in Basel das Publikum benachrichtigte, daß durch Beschluß des Chefs der Executivgewalt der französischen Republik kein Reisender mehr, Franzose oder Ausländer, auf das Gebiet der Republik zugelassen wird, wenn er nicht mit einem von einer französischen Kanzlei regelmäßig visirten Reisepaß versehen ist.
(Jnd. alsacin.)
Wie wir hören, geht man im Laufe des herrschenden Gründungsfiebers an der Berliner Börse mit der Idee um, die Pariser Commüne in eine Actiengesellschaft zur Herstellung künstlicher Ruinen umz u w ande ln.
Von allen Republiken hat zweifelsohne die letzte französische die größte Lebensfähigkeit bewiesen, denn sie hat am längste« gedauert! (B.W.)
Anzeige
der bei den Versteigerungen von Nadelholz-Nutzholz in inländischen Waldungen
erzielten Erlöse.
Revier.
Verkaufs
tag.
Verkauftes
Quantum.
Cub.-Fuß.
In Prozenten der Revierpreise.
Ausbot.
Erlös
für
Lang
holz.
für
Säg
holz.
Lang
holz.
Säg
holz.
Adelmannsfelden
2. u. 3. Mai
86512
43644
70—80
80
70
Hohenberg
5.
85000
3000
75—83
83
75
Unterweissach
6.
,,
8092
—
100
101
—
Adelberg
8.
,,
12080
6095
85
95
90
Ochsenhausen
8.
70312
17578
95
101
104
Hirschlatt
11.
10567
5885
100
100
100
Sittenhardt
11.
113520
29507
85
86
83
Mönchsberg
13.
1720
2386
85
86
87
Herrenalb
13.
,,
70059
—
75
87
—
Thummlingen
13.
6282
872
95
99
99
Freudenstadt (Stadt)
15.
60094
—
—
90
—
Lorch
15.
67224
4669
90
91
91
Ellwangen
16.
22480
1453
80
81
81
Sulz
16.
13460
1997
86-90
87
96
Gschwend
16.
71543
4781
85
85
85
Sulzbach
17.
98719
45629
80
80
80
Schrezheim
22.
61232
9494
80
80
80
Amtzell
22.
15148
3438
100
100
101
Kaisersbach
23.
23941
3097
85
85
85
Michelfeld
25.
24356
8232
80
85
86
Redaktion, Truck und Verlag von Jak. Me eh in Neuenbürg.