Calw

Zum Elll' von allen Sorten

Staatspapiere, Eisenbahn- und andere Prioritäten, Anlehensloose etc,".

Einlösung von Zinscoupons und Wechseln auf Bankplätze empfehle ich mich unter Zusicherung schnellster und billigster Bedienung.

Ebenso empfehle ich mich zur Vermittlung von Geldern von und nach Amerika, und bin durch meine direkte Verbindung mit Bankhäusern in den größten Städten der vereinigten Staaten im Stande, die billigsten Conrse zu berechnen.

Die Vormerkung von Loosen besorge ich für meine verehrten Geschäftsfreunde unentgeldlich und bin zu Ertheilung jeglicher Auskunft stets mit Vergnügen bereit.

Julius Staelin, Comptoir in der Ledergassc.

Biberaeh (Württemberg).

Malzdarrbleche

erfahrungsgemäß bei richtig gewählter Lochung besser und weit billiger als Draht- und Schienenhorden, empfiehlt sowohl in einzelnen Tafeln als zusammengepaßten Flächen die

Maschinenfabrik Biberach Reichspsarr A Weck.

Höfen.

s-Eröffnung und Empfehlung.

Die von mir käuflich erworbene Gastwirthschaft zur Sonne dahier werde ich am kommenden Sonntag den 11. Juni eröffnen. Mit guten, reingehaltenen Weinen, stets frischem Bier und Speisen werde ich mich den geehrten Gästen, sowohl hiesigen wie Durchreisenden aufs Beste empfohlen halten, und lade zu geneigtem Besuche höslichst ein.

Gottfried Gaisert.

Kromk.

Deutschland.

Berlin, 5. Juni. Die Berathun­gen im Reichskanzleramt über die Organi­sation der Verwaltung in Elsaß-Lothringen werden sich noch sehr lange hinziehen; es sind eine Menge Beamte sowohl aus dem Elsaß wie auch aus Süd-Deutschland zu diesen Berathungen hinzugezogen, welche sich hauptsächlich aus die Beziehungen der drei Departementsregierungen zu der Cen­tralregierung in Berlin beziehen.

Berlin rüstet sich mit Macht zum fest­lichen Empfange der siegreich heimkehrendeu Truppen. Ueberall auf der dreivicrtel Stunden langen Siegesstraße, vom Halle­scheu Thor an, wo eine kolossale Berolina die Sieger begrüßen wird, bis zum Bran­denburger Thor und von da die Linden- promeuade hinab bis zum Lustgarten, wo die Enthüllung des Standbildes Friedrich Wilhelm III. die Schlußsceue der Feier bildet, ist man in fieberhafter Thätigkcit mit den dekorativen Arbeiten beschäftigt, die Privathäuser vervollständigen ihre Il­luminations-Einrichtungen, die Fahnenfabri­kanten werden kaum im Stande sein, den Anforderungen auf Ausfüllung der Lücken in dem stark mitgenommenen Flaggenschmuck zu genügen. Das Fest verspricht ein groß­artiges, der jungen Kaiserstadt würdiges zu werden.

München, 5. Juni. Die erste Di­vision des crsten bayerischen Armeecorps rückt morgen in drei Colonnen von Paris ab und marschirt am 30. Juni in Saar­brücken ein.

Karlsruhe, 5. Juni. Das Friedens- Dankfest wird wie in Preußen, so auch in Baden Sonntag, den 18. Juni begangen werden. (B. C.)

Aus Baden, 0. Juni. Nicht nur auf den: oberen Schwarzwalde hat es dieser Tage Schnee und Frost gegeben; auch auf den Höhen oberhalb Petersthal schneite eS den 2. in dichten Flocken.

Die Bevölkerung des deutschen Reiches beträgt 40 Mill. Davon sind 24,253,000 Protestanten, 14,551,000 Katholiken,

1,237,000 Israeliten und Dissidenten. Die Deutschen im Ausland, Amerika, Oesterreich, Schweiz, Rußland, berechnet mau aus 20 Mill.

Pforzheim, 5. Juni. Heute fand die LooSziehung für die von hiesigen Fa­brikanten veranstaltete große Goldwaaren- lotterie statt, deren Neiuertrügniß für den deutschen Jnvalidcnfond bestimmt ist. Der Absatz der Loose mar ein so allseitiger und ergiebiger, daß außer den ursprünglichen 30,000 Loosen noch weitere 37,000 Stücke verschlossen wurden. Dem entsprechend wurde dann auch die Zahl der Gcwinnste erhöht und zu den anfänglich von hiesigen

Fabrikanten geschenkten 500 Bijouteriegegcn- stäuden noch 537 neue und zwar durchweg nur ausgesuchte, mustergiltige Artikel ange- kaust. Es kommen somit im Ganzen 1037 Gewinnste in einem Werthe von 21,276 fl. zur Ausspielung. Der dem gedachten Fond zufließcnde Reinertrag mag sich an 30,000 fl. belaufen. (S. Bi.)

H Nicht nach Srlbst-Erkcnntniß

nicht nach reumüthiger Einkehr im Innern ringen die Franzosen; nein, nur nach Ent­schuldigung und Beschönigung der Thaten, die in der Gräuel-Woche verübt worden suchen sie. Die Zahl der gefallenen Opfer zu erheben, verlangt kein Franzose: allein mit Sorgfalt spähen die Pariser und ihre Zeitungen nach der Anzahl der Italiener, Deutschen, Engländer, Polen u. s. w., die in den Reihen der Communal-Armee ge­fachten; diese Sendlinge derInternationale" sollen die Schuld tragen an der unermeß­lichen Einbuße, die Paris an Eigenthum und Ansehen erlitten. Daß im Hinblick auf das Meer von Bluth und Koth und Asche, in das Paris verwandelt.worden, die Pa­riser noch schamroth werden können, ist immer ein Zeichen von Gewissensbissen und der Anfang der Erkenntniß, daß auch im Kriegszustand einEbenbild Gottes" mit dem anderen nicht so verfährt, wie in Paris von Franzosen gegen Franzosen ge­schehen, geschehen im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts, geschehen im Namen der Republik. Seit das öffentliche Leben, seit das Erwerbsleben so große Ansprüche an die Bildung des Individuums macht, wird dem einzelnen Staatsangehöri­gen ein Grad von Freiheit der Bewegung gewährt, von den vor wenig Jahrzehenten kaum ein Staatsmann eine Ahnung hatte, ja, der erst möglich geworden, seit die Schule den erforderlichen Grad von Bil­dung verbreitet. Alle Partheien und Stände, im Norden und im Süden, wollen, wenn auch auf verschiedenen Wegen, jenes freie starke intelligente Nürgerthum, das heute den Kern und die Macht eines jeden Staates bildet, jenes Bürgerthum, ohne dessen Dasein ein moderner Staat nicht denkbar ist. Mit jenen: Tropfen demokra­tischen Oels, der aus dem Staatsange­hörigen nicht einen Unterthanen, sondern einen denkfähigen selbstbewußten Bürger machen will, sind wir Alle gesalbt. Diesem freien Bürgcrthnm stellt Hans Scherer in seinenDämonen" dieangebliche, ver­logene, fanllcnzcnde, diebische, lügnerische, meuchelmördcrische Demokratie, wie die Fran­zosen sie verstehen, die Hallunkokratie, wie sie am 18. Mürz 1871 ihren scheusaligen Veits-Tanz in Paris begonnen hat," ent­gegen. Diese Social-Demokratie ermahnt ihre Anhänger, jetzt keine Strikes mehr zu beginnen, wenn sie nicht ganz sichere Aus­sicht auf Gelingen haben; diese Art von Demokratie fühlt, daß ihre Rolle ausgc- spielt ist. Wi thencr diese Einsicht zu stehen gekommen, das zeigt der Anblick von Paris, Paris hat die fürchterliche Zeche zu bezahlen.

Württemberg.

Vermöge Höchster Entschließung vom 6. d. MtS. haben Seine Königliche Maje­stät die evangelische Pfarrei Meimsheim,