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X Flachs-, Hans- und AlmicrglPinncrci X
A ri-rdi-n». Weinaarten, x
XMdE Station Naoeilsliurg. ^
X Nachdem ich wieder eine Parthie Werg zum Versandt an obige A
X Spinnerei parat habe, lade ich zu baldiger weiteren Uebergabe von M
X Flachs, Hanf L ALwcrg
X ein, indem ich für vorzügliches Gespinnft garantire.
X Der Bezirks-Agent: X
Carl Ran in Lielieinell.
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IlluLtiirtor ^Miiliku-Lulenäoi
kür 1871. 15.
Mt einem in 8taI>I 868toeiienen Bitolbild: „Ilaselle mieli!"
I'ueiL 15 Kl 8 >1(16. WriluiP.
iküntüäit 64 Leiten Boxt mit über 70 in lien Boxt g'eärnelcten Illustrationen, darunter sind auel: ganriseitiZe Dilder. Dür Viele ist dieser iKaiender von bedeutendem Vertl: selion allein durel: das Vossen und Llarkte-Ver^eiebniss und durel: seine gemeinnützigen Tabellen. lieber de» KriegiUulseiil.uidz gegen krnnkreieb bringt der Kalender eine ebenso interessante als tür dedermanu verständlicb gemaebte Darstellung nebst vielen da/u gebörigen Illustrationen
und Dortraits.
Die dem Lralender als Gratis-Dcigalie angehestetc
Krv88v lolorütv ImenbAlni-Iiarte vor» Nrttl'i-LmofiL
ist mit allen dureb den Krieg berübmt gewordenen Ortsebatten bis auk die kleinsten berab ergänzt worden.
Irolr dieser auffallenden lieieliliaUigkeit ist der kreis wie krülier geblieben. Der Kalender ist vorrätbig in allen Luebbandlungen uud bei allen Duebbindern.
Viv HrI«K8kuvI»k,k»n«IIuisK V. LL.L^ttAirv Ztt L.e»8»LiK.
Zu beziehen von Otto Nieder in Pforzheim und bei Jak. Meeh.
Calmbach.
8T» Ein in meinem Laden stehen gebliebener Regenschirm kann vom Eigen- thümer in Empfang genommen werden.
Böllinger.
S a l m b a ch.
LT' Unterzeichneter verkauft ein respektables Quantum schöner, mehlreicher Kartoffeln (rothe Oberländer).
Schulmeister Harlmann.
LT-' Ten Herren Ortsvorstehern zur 'Nachricht, daß die Wählerlisten zur Reichstagswahl von heute Abend an zur Versendung kommen. Jak. Me eh.
Neuenbürg, 7. Jan. So eben kommt uns ein Feldpostbrief folgenden Inhalts zur Ausnahme in den Enzthäler zu:
„St. se Lupp (?) 3. Jan. 1871.
Danksagung!
Für die von unserem Oberamt uns zugeschickte Liebesgaben, über den ganzen Ausmarsch, hauptsächlich Christ- und Neu- jahrSgeschcnk, sagen wir Alle unfern höflichsten Tank, unser Amt zeichnet sich in diesem Stück aus von allen Uebrigen.
Im Namen sümmtlicher Soldaten meines Oberamts Soldat N. N.
Unser Feldgeschrei heißt: Harren, unsere Lochung heißt: in Hoffnung."
Der weitere für d. Red. bestimmte Inhalt des Briefs, an dessen Schluß der Absender sich nennt, gibt den Wunsch nach der Heimath und den Lieben zu Hause zu
erkennen, aber auch: „für das Vaterland zu streiten" Ergebung in das gegenwärtige Loos eines strengen Dienstes, und Dankbarkeit für Leben und Gesundheit, wo viele das neue Jahr nicht mehr erlebt haben.
Die Red. d. EnzthälerS.
Kronik.
Deutschland.
Offiziell. Versailles, 5. Jan. Die gegen die Südfront von Paris errichteten Batterieen, deren Armirung vom Feinde nicht gestört worden, beschaffen im Laufe des heutigen Tages die Forts Isst), Van- vres und Montrouge, die Verschanzungen von Villejuis und Point du jour und die Kanonenboote auf der Seine. Gleichzeitig wurde die Beschießung der Nord- und Ostfront kräftig fortgesetzt, zum Th eil aus neu errichteten Batterien. Erfolg sehr günstig, trotz ziemlich starken Nebels. Diesseitiger Verlust 4 Mann todt, 4 Offiziere und 11 Mann verwundet. — General Bentheiui hat am 4. Jan. früh von Rouen aus feindliche Truppen aus dem linken Seineufer unter General Rope überfallen, zersprengt und theils gestern, tbeils bei heute fortgesetzter Verfolgung 4 Geschütze, 3 Fahnen und gegen 600 Gefangene genommen. — Die bei Bapaume znrückgcschlagene französische Nordarmee unter Faidherbe befindet sich im Rückzuge auf Arras und Douai. — Amiens, 5. Jan. Die Verfolgung des am linken Seiueufcr geschla
genen Korps des Generals Nopc wurde gestern noch durch ein kleines gemischtes Detachement unter Major Preinitzcr über Bourgachard fortgesetzt. Er überfiel den Feind von Neuem, zersprengte ihn und nahm ihm noch 2 Geschütze, einen Muni- tionSwagen und Gefangene ab uud trieb ihn in die Flucht. — Charleville, ü. Jan. Handstreich auf Rocroy (an der belg. Grenze, uordwestl. von Mczieres, 4000 Einw.) gelungen. Soeben kapitulirt die Festung. Zwei Kompagnien besetzen sie noch heute. (S. Ai.)
Chatenap, 6. Jan. Mittags. (Amtlich an das bayr. Kriegsministcrium.) Beschießung der Südfront von Paris mit Erfolg fortgesetzt; die Forts Isst) und Van- vres bereits zum Schweigen gebracht.
(S. M.)
Berlin, 2. Jan. Die von unterrichteter Seite stets festgehalteue Zuversicht, daß Metz bei Deutschland bleiben werde, hat gegen das Ende des verfl. Jahrs eine erneute Bestätigung erhalten durch sichere Nachrichten über die dauernden Einrichtungen, die von deutscher Seite in Metz getroffen werden.
8 Seit die Franzosen den deutschen Ernst in ihrer Artillerie kennen gelernt, sind sie in den Forts ganz kleinlaut geworden; wenigstens steht die Zahl der Schüsse, mit denen die angegriffenen Forts antworten, in keinem Verhältnis) zur Zahl der Schüsse, mit denen noch vor Kurzen: die nicht angegriffenen Forts mit einen: wahrhaft heroischen Kriegs-Eifer, freilich vergeblich, ihre Umgebung überschütteten. Ist die Stunde der Capitulation auch die Stunde der Erlösung für Paris? Ein Fachmann gibt auf diese Frage in der „Kreuzz." folgende Antwort: „Wenn heute Paris fällt, so gehören wohl wenigstens 14 Tage dazu, ehe mir unseren eisernen l Ring öffnen können. Ehe alle Forts von uns besetzt sind, alle Waffen abgelicfert, alle Minen entladen, die Kasernen,^ diese — Waffenplütze des Innern — besetzt, die Gefangenen foxtlransportirt, die Straßen geräumt, — vorher können nur bei dem tückischen Charakter, den die Verzweiflung im Einzelnen zur Geltung bringt, es nicht wagen, unseren Einzug mit klingendem Spiel zu halten; denn die Erfahrung hat uns Vorsicht gelehrt. Erst dann wird Paris von unserer eisernen Umarmung befreit werden, also auch dann erst von uns die Mittel zu seinen: Unterhalt erhalten können. Bis dahin muß die Bevölkerung selbst noch ailf ihre Ernährung Bedacht sein!" Von Stunde zu Stunde müssen die Pariser immer deutlicher erkennen lernen, von welchem Ereigniß die Stadt bedroht ist. Ist den Parisern noch so viel Besonnenheit geblieben, um wenigstens das äußerste Verderben von der Stadt abzuwenden? Mehr als je liegt in diesen Tagen die Frage: Sein oder Nicht-Sein für Paris in den Händen seiner Bevölkerung.
Die Londoner „Times" will wissen, daß die Kapitulation von Paris nahe bevorstehe. Wir geben nichts mehr auf solche Nachrichten. Das in Hochmuts, verblendete Paris wird erst daun kapituliren, wenn der Hunger und die deutschen Geschütze es dazu zwingen.