sich in ihrer Stellung Sucy-Villeneuve St. Georges und kam nicht zum Gefecht. (S. M.)
Breslau, 2. Dez. 'Depesche des Generals Tümpling an das Generalkommando in Breslau. (Bestätigung früherer Nachrichten). Villeneuve le Roi, 1. Dez., Mittags. Gestern 2 Uhr 'Nachts erfolgte, unter dem heftigsten Feuer fämmtlicher Forts und Kanonenboote beginnend, ein neuer großer Ausfall gegen die diesseitige und württem- bergische Front, angeblich unter Ducrot und Trochu, mit 120,000 Mann. Nachdem der Feind vom 6. Korps (Schlesier) bis 11 Uhr siegreich zurückgewiesen, konnten dem stark angegriffenen linken württembergischen Flügel 6 Bataillone, 2'/s Eskadron» und 2 reitende Batterieen zur Unterstützung über Villeneuve St. Georges noch zugeführt werden. Nach 6 Uhr waren die Franzosen überall zurückgeworfen. Dank unfern Verschanzungen ist der Verlust verhältnißmäßig gering. Die standhafte Ausdauer der Truppen ist nicht genug anzuerkennen. (S. M.)
Dresden, 3. Dez. Telegramm des Prinzen Georg an den König von Sachsen (über die schon bekannten Kämpfe am 2. Dez.): Am Freitag früh nahmen 2 Bataillone des 8. sächs.) Jnf-Reg. Brie, die Württemberger gleichzeitig Champigny (beide Orte an der Marne) durch Ueberfall. Später entwickelte der Feind große Massen. Das Gefecht endete gegen 3 Uhr mit Behauptung unserer Stellung, aber beträchtlichen Verlusten, besonders stark beim Schützen-und 8. Regiment. Diese und die andern im Gefecht gewesenen Truppen fochten bewunderungswürdig. Einige Hundert Gefangene wurden gemacht.
.. Württemberg.
Stuttgart, 2. Dez. Seine Majestät hat gestern alsbald nach dem Empfang des Telegramms des Generals von Obernitz über das siegreiche Gefecht der Württembergischen Truppen diesem telegraphisch Seine Anerkennung sowie Seine Befriedigung über das tapfere Verhalten der Truppen ausgedrückt, auch möglichst baldige Angabe der Namen der Todten und Verwundeten im Interesse der besorgten Angehörigen angeordnet. Dem Prinzen Weimar hat Seine Majestät in Erwiederung des an Höchstdieselben gerichteten Telegramms die Sorge für die Verwundeten besonders empfohlen.
Heute Vormittag ist nun nachstehendes Telegramm des Prinzen Weimar an Seine Majestät eingetroffen:
„Telegramm unterthänigst dankend erhalten, werde bestens für Verwundete sorgen, Verlust für jetzt als ziemlich verbürgt: OfMere 8 todt, 32 verwundet, Mannschaft ca. 400 todt, 600 verwundet; besonders gelitten 1. Infanterieregiment, 2. Jägerbattaillon, Artillerie viel Pferde, wenig Mannschaft verloren. Escadron Gronsfeld machte die glückliche Attaque, Reiterei geringe Verluste." (St. Anz.)
Stuttgart, 3. Dez. Gestern Vormittag kamen 46 kranke Württemberger, 68 kranke Bayern und 59 Gefangene auf dem Bahnhofe an. Die Württemberger blieben hier, die Bayern und Franzosen fuhren nach erhaltener Verpflegung nach Ulm und München weiter. Nachmittags kam ein bayrischer Proviantzug mit 15 Mann Bedeckung durch. Um 7 Uhr fuhr der mit allein
Röthigen reichlichst ausgestattete Sanitätszug unter Führung des Hrn. Oberfinanzraths Böhm mit einer Anzahl Aerzten und Wundärzten, 6 Schwestern und 14 Stuttgarter Sanitätsmänneru über Ranzig nach Paris ab. Hr. vr. Hahn sprach vor Abgang des Zugs ein ergreifendes Gebet, und die Segenswünsche der anwesenden Menge begleiteten denselben.
(Telegr. an S. Maj. den König. Aufgeg. Le Piple, 2. Dez. 10 Uhr Vorm. Angekommen, 2. Dez. 3 Uhr Nachm.) Im Gefecht von 30. Nov. geblieben: 1. Jnf.-Neg. Oberlieut. Gasser, Staiger, Band.(?) Portepee-Fähnrich Eisenlohr, Goll, v. Valois. 2. Jnf.-Reg. Portepee-Fähnrich Haueisen, Offiziersaspirant Schmid. 7. Inf. Reg. Hauptmann Hörner, Oberlieut. v. Seutter. 2. Jägerbat. Oberlieut. v. Hügel, Portepee-Fähnrich v. Knörzer. 3. Jägerbataillon Lieut. v. Schrais- huon. — Schwer verwundet: 1. Jnf-Reg. Oberst v. Berger, Major Schäffer, Oberlieut. Lienhardt, Oberlieut. Wöllhaf. Landwehr-Lieuten. Kirn. 2. Jnf.-Reg. Hauptmann Glaser, 3. Jnf.-Reg. Lieut. Capoll. 5. Jnf.-Reg. Oberst v. Hügel. 7. Jnf.-Reg. Oberlieut. Bürger. 2. Jägerbat. Oberstlieut. v. Knörzer. 3. Jägerbat. Hauptm. v. Fischer. 3. Reit.-Reg. Oberlieut. Gf. v. Wolfegg. Weitere Meldung erfolgt sobald wie möglich.
v. Obernitz. (St.-A.)
Telegramm an Se. Maj. den König. In dem Gefechte vom 2. Dez. geblieben: 1. Jnsant- Reg: Hauptmann v. Lützow, Hauptmann Haselmaier, Portepee-Fähnrich Ehmann. 2. Jägerbataillon : Hauptmann Wolfs, Oberlieut. Gwiuner, Oberlieut. Knight, Portepee-Fähnrich Picot, einjährige Freiwilliger, Graf v. Taube, 1. Feld- artillerieabtheilung: Oberlieut. Schott, Portepee- Fähnrich Mörcke. — Schwerverwundet. 1. Infanterieregiment: Hauptmenn Bischer. 7. Inf. Regiment: Oberstlieutenanmt v. Egl offstein, Haupt« mann v. Seutter, Lieutenant Zimmerle, Zobel — Vermißt: K. Fischer, Schneider, Portepee-Fähnrich Roger, Welle, Bader; Offiziersaspiranten Palm, Beck, Müller, Freiwillige Berger. — Ferner schwerverwundet: 2. Jägerbataillon: Hauptmann v. Groll, Portepee-Fähnrich Berger, Graf v. Taube. Leichtverwundet: Oberst v. Ram- pacher des 7. Jnf.-Reg: ferner 9 Offiziere, 3 Portepee-Fähnriche, 17 Offiziersaspiranten und Freiwillige. Verlust an todten und verwundeten und vermißten Unteroffizieren und Soldaten 700 — 800 Mann. v. Obernitz.
Nach Privatnachrichten sind verwundet die Soldaten Andräs, Proß und Weik von Neuenbürg.
Z Der deutsche Bund des Jahres 1870
ist eine Darstellung betitelt, in welcher der „Staatsanzeiger" eine ausführliche Auseinandersetzung der Verfassung des neuen Bundes gibt, welche der demnächst zu berufenden Ständeverfanimlung zur verfassungsmäßigen Genehmigung vorgelegt werden wird, der neue deutsche Bund soll am 1. Januar 1871 ins Leben treten: er wird den bisherigen Nordbund und die süddeutschen Staaten umfassen. Der neue Bund gewährt ein gemeinsames deutsches Bürgerrecht mit der Be- fugniß zum festen Wohnsitze, zum Gewerbebetrieb, zu öffentlichen Aemtern, zur Erwerbung von Grundstücken, zur Erlangung des Staatsbürger-