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K Calmbach, Paul Mayer. E
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^ Loffenau, G. H. Giß au. ^
E M. An Orten, wo noch keine Niederlagen^ E sind, werden solche gegründet und^ I dabei sehr annehmbare Bedingungen A ^ gestellt. ^
Liederkranz.
Heute Abend 7'/? Uhr.
Kronik.
Deutschland.
Versailles, 9. Nov. Tie mit den in unsere Hände gefallenen 3 Ballons gefangenen 7 Personen sind zur kriegsrechtlichen Aburtheilung in preuß. Festungen gebracht worden. Die ihnen abgenommenen Papiere kompromittiren Diplomaten und andere Personen, denen man, mit Rücksicht auf ihre Stellung und ihr Ehrgefühl, den Verkehr von Paris aus gestattet hatte.
Berlin, 8. Nov., Offiziell aus Charny (nördlich von Verdun), 8. Nov.: Verdun hat kapi- tulirt. Die Festung Verdun, die den deutschen Belagerungsgeschützen nach wenigen Tagen erlegen ist, während sie der Beschießung aus eroberten französischen Geschützen längere Zeit widerstanden hatte, wurde von Frankreich unter seine Kriegsplätze ersten Rangs gerechnet. Verdun liegt in breiter Niederung auf dem rechten Maasufer; die Stadt ist architektonisch nicht eben bedeutend, die Einwohnerschaft (ungefähr 13,000 Seelen) treibt blühenden Handel und Gewerbe. (S. M.)
Paris und Widersetzlichkeit gegen Anordnungen der deutschen Verwaltung verhaftet worden.
Die von dem Bundeskanzler augeordneten Zusammenstellungen der Kontributionsbeträge, welche die Franzosen in den Jahren 1806 bis 1813 innerhalb des preußischen Staates, einschließlich der neuen Lande, wie Hannover, erhoben haben, .sind durch die einzelnen Bezirksregierungen und Landdrostcien bis spätestens Ende dieses Monats einzureichen. Da außer den baaren Geld- auch die Land- und Pferdelieferuugen in Ansatz kommen, so wird das Facit eine enorme Summe sein, die den Frauzosen wohl nicht bloß der Berechnung wegen entgegengehalteu wird.
Altbreisach, 10. Nov., Nachm. 3 Uhr 10 Min. Zwei weiße Fahnen an der Kirche von Neubreisach.
Altbreisach, 10. Nov. Nachm. Neubreisach die weiße Fahne ausgezogen und das Feuer eingestellt.
Von den deutschen Truppen sind bis jetzt 11 Festungen und Forts erobert worden, und zwar: Straßburg, Schlettstadt, Fort Mvrtier, Lützelstein, Marsal, Metz, Toul, Verdun, Sedan, Laon und Soissons. Unter den noch belagerten Festungen werden ihnen zunächst wohl Neubreisach und Thionville folgen.
Belsort ist jetzt von preußischen Truppen cernirt. Vorher wurden die Mobilgarden und Franctireurs des ehemaligen Abg. Keller auseinander gesprengt und das nördlich von Belsort gelegene Dorf Groß-Magny eingeäschert. Seither wird die Einschließungslinie immer enger gezogen. Das Hauptquartier der deutschen Truppen der findet sich im Schlosse des Hrn. Saglio in Se- venans. Mit den Erdarbeiten zur Errichtung der Batterien ist bereits begonnen worden und werden die arbeilstüchtigen Männer der Umgegend dazu augehalten, weßhalb Alles nach der Schweiz oder in die Wälder und Grenzdörfer flüchtet. Nördlich und einige Kilometer von Belsort entfernt, aus der linken Seite der Pariser Eisenbahn und auf dem linken Ufer der Savoureuse erhebt sich der Mont Salbert. Hier haben die Preußen Posto gefaßt und schon am 4. die ersten Bomben nach der Festung gesandt.
Berlin, 9. Nov. Abends. Die Provinzialkorrespondenzschreibt: Die Berufung des Reichstags erfolgt vermuthlich gegen den 20. Nov. behufs der Beschlußfassung über weitere Mittel zur Kriegführung, sowie über den Eintritt der süddeutschen Staaten in den Bund. Der Eintritt Hessens, Badens und Württembergs ist in sicherer Aussicht, die Beziehungen Bayerns unterliegen noch weiteren Verhandlungen. Genauere Bestimmungen über die Reichtagssession können nur unter Berücksichtigung der nächsten Aufgaben ans dem Kriegsschauplatz getroffen werden. — Bezüglich des Angriffs auf Paris sagt die Prov.- Korr.: der Befehl wird gewiß im Augeublick erlheilt werden, wo es unter Berücksichtigung aller betreffenden Verhältnisse, namentlich auch der weiteren inneren Entwicklung in Paris angemessen erscheint.
Einige höhere Beamte der früheren Versailler Regierung sind wegen geheimer Verbindung mit
Miszellen.
Ein seltener Genuß wurde dieser Tage einem Reisenden zu Theil, welcher auf der hinter Eisenach gelegenen Eisenbahnstation Guntershausen dem Extrazug begegnete, welcher unter Anderem 120 Postillone von Berlin nach Frankreich überführte. Dieselben hatten ihren Morgenkaffe eingenommen und befanden sich in der fröhlichsten Stimmung; kurz vor der Weiteriahrt aber bildeten sie einen dichten Kreis und bliesen auf ihren Hörnern mit vieler Präzision die „W a ch t am Rhein". Alle Zuhörer waren von dem unvorbereiteten Konzerte förmlich elektrisirt.
Das republikanische Cabinet zu Paris nennt sich nicht mehr: „Ministerium der Landesver- theidigung", was gegenstandslos geworden ist, sondern schreibt sich: „Ccntralstelle für Landes- Ruin".
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.