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D o n a u e s ch i n g e n.
Pferdemarkt
am Mittwoch den 3. Marz 886N Vormittags S Nhr auf dem gewöhnlichen Marktplatz, womit eine Verloosung von 30 bis 40 Pferden nebst Fahr- und Reit-Requisiten re. re. verbunden ist.
Käufer und Verkäufer werden zu zahlreichem Besuche dieses Marktes eingeladen.
Das Pferdemarkt-Eomite.
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 25. Febr. Die Frankfurter Angelegenheit ist dahin entschieden, daß Frankfurt drei Millionen erhält; zwei Millionen aus der Staatskasse und eine ans der Köuigl. Schatulle.
(K. Z-)
Württemberg -
— Vom 1. März d. I. an ist die Post von Calw nach Herrenberg (Tübingen) wie folgt zu befördern: Abgang aus Calw um 12 Uhr 25 Min. Nachmittags (sofort nach Ankunft der ersten Post von Pforzheim); Ankunft in Herrenberg um 2 Uhr 45 Min. Nachmittags (zum unmittelbaren Anschluß an die Post nach Tübingen). In umgekehrter Richtung von Herrenberg nach Calw bleiben die Kurszeiten unverändert.
— Die Erlöse für Langholz, Sägholz
waren in den Revieren
Dietenheim am 22. Febr.
107,7.
105,3.
Unterweißach am 22. Febr.
111.
110.
Wildbad am 23. Febr.
104.
91.
Hürbel am 23. Febr.
100.
100.
Rottenmüuster am 25. Febr.
(Scheidh.)
99.
99,3.
— Bei der für den Sy
nagogenbau in
Nürnberg unter einer Anzahl von Architekten stattgefundenen Konkurrenz hat der Architekt A. Wolfs von Stuttgart den Sieg davongetragen. Der von ihm eingesandte Entwurf wurde angenommen, und es soll das in maurischem Style auszuführende, etwa 1000 Sitzplätze fassende monumentale Bauwerk nach diesem Plane zur Ausführung kommen.
8 Ein glänzendes Bild für die Wirksamkeit der Gewerbbanken gibt die Bank von Eßlingen. Bei einem eigenen Vermögen von nur 52,242 fl. wurde die solidarische Haftbarkeit der Mitglieder für eine so bedeutende Sicherheit erkannt, daß man der Bank bis zu 650,711 fl. 55 kr. Anlehen anvertraute. Mit Hülfe des eigenen und fremden Vermögens erzielte die Bank einen Umsatz von fast vierthalb Millionen Gulden; Beweis genug, wie intensiv der Gebrauch ist, den die Mitglieder gemacht. Die Bank zählt 578 Teilnehmer und drei Beamte, einen Cassier mit 1400 fl., einen Buchhalter mit 800 fl., einen Controleur mit 300 fl. Gehalt. Diese Bank entstand wie jede andere aus unscheinbaren Anfängen.
ß Die Erhaltung und Restauration des Ulmer Münsters ist eine Landes-Angelegenheit. Die Ulmer haben für die Erhaltung desselben bereits Opfer gebracht, groß genug, um damit eine neue, ihren Bedürf nissen entsprechende Kirche
herzustelleu. Wmn die Ulmer immer wieder neue Anstrengungen machen, so verdienen sie auch die Unterstützung des Landes, wo es gilt, eines der großartigsten Denkmale gothischer Baukunst zu erhalten und zu vollenden.
Der Bevollmächtigte, den die k. preußische Regierung zum Studium des Fortbildnngsschul- wesens von Württemberg entsendet, hat sich mehrere Wochen theiis in der Hauptstadt, theils in kleineren Städten zu diesem Zwecke aufgehalten und hat nach Erfüllung der ihm gestellten Aufgabe Württemberg wieder verlassen.
Leonberg, 26. Febr. Der Schaden, welchen der Schneefall zu Anfang des Winters in den Waldungen hervorgerufen hat, stellt sich immer größer heraus als man bisher vermuthet hat, in unserer Stadt im StichlingSwald von 1500 M. wird der Schaden allein auf 1000 Klafter Holz berechnet. (S. M.)
Neuenbürg, 28. Febr. Am Freitag verunglückte in der Waldrennacher Steige ein mit Stroh beladenes Fuhrwerk. Sei es, daß zu spät oder nicht genügend gesperrt wurde oder etwas brach, das Fuhrwerk kam in schnellen Lauf und der Fuhrmann darunter; erst dem zufällig des Wegs kommenden Stations- kommaudanten gelang es, dasselbe am Fuß der Steige zum Stehen zu bringen; der sofort auch für die Heimbringung des weiter oben übel zugerichtet und mit gebrochenem Fuß liegenden Fuhrmanns Sorge trug.
Oesterreich.
In Wien herrscht große Wohuungsnoth, obwohl dort 55 Bewohner auf ein Haus kommen (in Berlin 32, in Paris 35, in Petersburg 52), und die Miethe von dem Jahreseinkommen in Wien durchschnittlich 04 bis 0s aufzehrt (in Berlin 0» bis '/»).
Neuenbürg.
Oeffentliche Gerichtssitzungen.
Aus der Sitzung vom 19. Februar ist noch nachzutragen der 2. Fall. Ankl. wegen Ehrenbeleidigung, wobei die Angekl. A. M. St. von Schömberg zu einer Geldbuße von 10 fl. und in die Kosten verurtheilt wurde.
Sitzung vom 26. Februar. Eisenbahnarbeiter F. Kennel von Jinbach, Baiern, wurde wegen Fälschung eines Reisepasses und fortgesetzter Bettelei zu einer Bezirksgefängniß- strafe von 8 Tugen und in sämmtliche Kosten verurtheilt.
Nächsten Freitag werden einige, größeres Interesse bietenden, Anklagesachen wegen Körperverletzung und Ehrenkränkung zur Verhandlung kommen.
Redaktion, Druck und Verlag von I a k. Meeh in Neuenbürg.