chen Ertragrog nippend. Sofort begann das Ab- spccken: denn, von der Erhitzung geht der Wal sogleich in Gährung über, die ihn ungeheuer auftreibt und mit Umherschlcudern einer sehr ätzenden, rothen Jauche platzen macht. Die Speckschneider stiegen mit Stachelschuhen auf ihn, und betrieben ihr Geschäft kunstgerecht, vom Schwanz beginnend; der mächtige FÜtrirapparat der Barten ward aus des Rachens weiter Höhle herausgehauen, die Speckzunge ausgeschnitten und Unterkiefer ab- gelößt, denn aus ihm läuft über ein Orhoft des besten Thrans; auch verlangte der Rheder ein solches Thor aus einem Stück.
Nach vier Stunden, während welcher das Schiff einem Ameisenhaufen mit geschäftigem Volke nicht übel glich, war das Geschäft beendet, und das Kadaver ward den schon harrenden Haien, dem Schwarm zahlloser Vögel und einigen Eisbären, deren sonorer Baß schon längst ihre Ungeduld verkündet hatte, überlassen.
Am andern Mögen war James obskurer »Bal- bierev- wieder da, und das Schiff lag still im Schutz eines Eisberges, an dem es mit mehreren Eishaken von 8 Form befestigt war. Die Mannschaft ward im Raum mit dem Reinigen und Zerkleinern des Specks, dem "Abmachen" beschäftigt. Die alten Matrosen spannen lange Fäden vom fliegenden Holländer, vom Klabautermann, vom Hungerkapitän und Todtenschiff; eben hatte wieder eine Erzählung begonnen und nur die dumpfe tiefe Stimme des alten James und der Laut der Messer war hörbar.-
Alle Mann auf Deck! hallte das Sprachrohr. Gangspill, Gangspill schrillte des Bootsmanns Pfeife! —
Es waren nur zwei Bären, die zu spät zum Schmause gekommen waren und nun zuseben wollten, ob an Bord nichts für sie übrig sei!
(Diplomaten in Verlegenheit.) Eine nicht uninteressante Reminiscenz an den Staatskanzler Fürsten Metternich erzählt der Feuilletonist eines ungarischen Blattes: Eines Morgens läßt sich der dänische Gesandte bei dem Fürsten zur Vormittagsaudienz ansagen. Der Fürst befiehlt seinem Kammerdiener, ihm den Elephantenorden für die Audienz bereit zu legen. Der Diener sucht in dem Ordenskästchen und findet dessen ganzen Inhalt vollständig, nur die benöthigte Decoration fehlt. Der Staatskanzler kann sich nicht erinnern, sie irgendwo anders hingelegt zu haben, die Zeit drängt und er beauftragt den Kammerdiener, ihm bei einem bekannten Diplomaten, der im Besitze des Ele- phantenordens, denselben für eine Stunde auszuborgen: Das geschieht und der Fürst empfängt den Vertreter Sr. dänischen Majestät mit dem entspechenden Ordensschmucke. Der Anblick desselben übt aber sichtlich auf den Gesandten eine verblüffende Wirkung; er schaut unverwandt nach der Brust des Fürsten, stockt im Gespräche und trägt eine solche Miene des Aus-den-Wolken-ge- fallen-seins zur Schau, daß Fürst Metternich schließlich nicht umhin kann, ihn fragen, ob ihm etwas zugestoßen sei. „Nichts", erwiderte verlegen der Diplomat, „als daß in dem Ordensregister zu Kopenhagen ein erstaunliches Miß- verständniß unterlaufen sein muß. Ich hatte mir die Audienz bei Euer Durchlaucht erbeten, um Euer Durchlaucht im Aufträge meines aller
gnädigsten Souveräns den Elephantenorden als Weihnachtsgebinde zu überreichen, und zu meiner Ueberraichung sehe ich nun den Orden bereits an der Brust Euer Durchlaucht." Die Überraschung war nun auf Seiten des Fürsten, die Ueberraschnng — aber auch das Mißverständnis In dem Gewimmel von Orden, mit denen er behängt war, hatte er nämlich total vergessen, daß er den Elephantenorden noch gar nicht besaß, und daß der Kammerdiener folglich vergebens suchen mußte.
Preite der Lebensbedürfnisse i» Stuttgart auf dem Wochenmarkt am 2, Februar:
1 Pfund Butter ......... 30 kr.
1 Pfund Rindschmalz ........ 32 kr.
I Pfund Schweineschmalz.29 kr.
I Maas Milch.9 kr.
5 Eier für. 8 kr.
1 Pfund Mehl Nr. l.7 kr.
1 Gans ..- fl. — kr.
l Ente. 40 kr.
1 Huhn. 30 kr.
1 Pfund Erbsen (36 Pf. ----- I Siinri) . . 5 kr.
1 Pfund Linsen (36 Pf. ---- I Simri) . . 5 kr.
1 Pfund Welschkorn 32 Pf. ----- 1 Simri) . 3 kr.
I Pfund Wicken (36 Pf. — 1 Simri) . . 4 kr.
1 Centucr Kartoffel (40 Pf. — 1 Simri) 36 kr.
1 Pfund Mastochsenfleisch: ohne Zugabe 20 kr.
mit (io Zugabe 18 kr.
1 Pfund Schweinefleisch: ohne Zugabe 20 kr.
"üt Vw Zugabe 18 kr.
1 Pfund Kalbfleisch: ohne Zugabe ... 17 kr.
mir,-7ig Zugabe . . >5 kr.
6 Pfund Kernenbrvd ........ 24 kr.
6 Pfund Schwarzbrot».. 22 kr.
2 Wecken wiegen 7(? Loth.
1 Centncr Heu ........ 2 fl. 24 kr.
1 Bund ----- 20 Pfund.— kr.
! Centner Stroh ....... 1 fl. 30 kr.
1 Bund --- 20 Pfund ....... 18 kr.
1 Klafter Buchenholz . . . . . . 26 fl. 30 kr.
1 Klafter Birkenholz . . . . . . 23 fl. 30 kr.
1 Klafter Tannenholz . . . . . . lg fl. 30 kr.
Pforzheim.
Brodpreile bei dm Bäckermeistern.
Vom I. bis 10. Februar 1869. Halbweißbrod (lange Form) I Psd. 5 kr., 2 Pfund 10 kr. (C. F. Heinzelmaun, Gg. Hief, Carl Häusler und Ad. Stahl i Psd. 40/2 kr., 2 Psd. 9 kr.)
Schwarzbrod: 2 Psd. 7 kr., 4 Psd. 14 kr. Wasser weck zu 2 kr. wiegt 8 Loth.
Fleischpreise der Metzger.
Vom I. bis 15. Februar 1809. Ochsenfleisch: 18 kr.
Rindfleisch: 16 kr. (Bei Karl Faußer 15, bei K. F. Riexinger und Jakob Schöninger 14 kr.)
Hammelfleisch: 10 kr. (nur bei August Leib- braud).
Kalbfleisch: 15 kr. (Bei Riexinger und Schöninger 14 kr.)
Schweinefleisch: 18 kr. (Bei Jakob Schöninger 17 kr.)
Goldküurs der K. Württ. Staatskassen- Verwaltung
u) mit unveränderlichem Cours:
württ. Dukaten 5 fl. 45 kr. 1 >) mit veränderlichem Cours:
Rand-Dukaten 5 fl. 34 kr. Friedrichsd'or 9 fl. 57 kr. Pistolen S fl. 48 kr. 20-Frankenstücke 9 fl. 25 kr. Stuttgart, 15. Jan. 1869.
Redaktion, Druck und Verlag von I a.k. Meeh in Neuenbürg.