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Neuenbürg.
Nmer Mnllcc-Loose
empfiehlt per Stück 35 kr.
G. Lustnauer.
' Neuenbürg.
Formulare zur Anlegung der
Gefchwornenlisten
empfiehlt Jak. Me eh.
Kronik.
Deutschland.
Berlin, 26. Aug. Der Staatsanz. veröffentlicht die neue Maß- und Gewichts Ordnung.
— Zwischen der belgischen und der norddeutschen Postverwaltung ist am 19. Mai d. I. ein Postvertrag abgeschlossen worden, welcher mit dem !. Sept. d. I. in Wirksamkeit tritt. Durch diesen Vertrag ist die Taxe des einfachen fran- kirten Briefes nach Belgien auf 7 kr. festgestellt; für Drucksachen, Waarenproben und Muster wird für je 2Vs Loth 2 kr. erhoben.
Breiten, 24. August. Die diesjährigen Truppenübungen sollen in unserer Gegend ihren Anfang nehmen und, wie wir hören, werden schon am 9. September, dem hohen Geburtstage unseres allverehrten Großherzogs, in unserer Gegend Truppen liegen.
München, 21. August. In Bezug auf Herstellung weiterer Eisenbahn-Verbindungen zwischen Baiern und Württemberg sollen kommissarische Verhandlungen in Aussicht genommen sein, welche in München geführt und im kommenden Herbst eröffnet werden sollen.
Württemberg.
Unter dem 21. August wurde die erste Schulstelle in Neuenbürg dem Schulmeister Storz in Friedrichsthal, Dekanats Freudenstadt, übertragen.
Stuttgart, 26. August. Es dürfte mit einiger Sicherheit anzunehmen sein, daß Se. M. der Kaiser von Rußland einige Tage zum Besuche der königlichen Familie in Friedrichshafen zubringen wird, falls nicht besondere Umstände dem Besuche hindernd in den Weg treten. Der Besuch würde etwa in die Mitte des nächsten Monats fallen. (S. M.)
— Auf das auch im Enzthäler Nr. 99 mit- getheilte „Eingesendet" bringt der Schw. Merk, folgende Entgegnung: (Einges.) In Nr. 196 des schwäbischen Merkurs lesen wir ein Eingesendet, in welchem große Verwunderung darüber ausgedrückt wird, daß zugerichtetes Ban Holz von Oberbaiern nach Rottweil abgesetzt werden kann. Um diese merkwürdige Thatsache zu erklären, scheint der Herr Einsender sich mit den Entfernungen und Tarifoerhältnissen abgequält zu haben, ohne die Lösung des Räthsels finden zu können. Wie ja allbekannt, so ist Mannheim der Markt, nach dem für ganz Süddeutschland die Holzpreise sich nivelliren; bringt man also von Rottweil den Kubikfuß auf dem Neckar per Floß um wenige Kreuzer dorthin, während er von Brannenburg auch 10—12 kr. Bahnfracht kostet, so ergibt sich hieraus einfach, daß er an
letzterem Ort um ca. 8 kr. billiger sein muß, als an ersterem. Und da man um diesen Preis den Kubikfuß, besonders fa^onirtcs Holz, leicht von Brannenburg nach Rottweil führen kann, so wird wohl dem Herrn Einsender das Räthsel gelöst sein. Es bleibt nur noch die Frage offen, ob derselbe es für ein Unglück hält, daß Rottweiler ihr Rundholz durch die Gelegenheit zum Verstößen theuer verkaufen, und dagegen zugerichtetes aus Brannenburg billig beziehen können. Wir meinten eben in solchen Erscheinungen den Segen der Eisenbahn zu erkennen.
(P oft vertrag.) Mit dem I. Sept. tritt der neue Postvertrag mit der Schweiz ins Leben, nach welchem im Grenzverkehr (bis 7 Meilen direkte Entfernung zwischen den betreffenden württembergischen und schweizerischen Postorten) als ermäßigte Taxe für den einfachen bis 1 Loth schweren frankirten Brief 3 kr., für den einfachen unfrankirten Brief 7 kr. erhoben wird, alle anderen einfachen frankirten Briefe nach der Schweiz aber nur 7 kr. kosten; schwerere frankirte bis zum Gewicht von 15 Loth oder unfrankirte Briefe kosten das Doppelte der oben bezeichneten Taxe. Ebenso können vom 1. Sept. an Zahlungen nach der Schweiz im Wege der Postanweisung vermittelt werden.
In Rothensohl ist am 27. d. ein Wohnhaus abgebrannt.
— Der Gewerbeverein in Besigheim beschäftigte sich jüngst mit der Frage: ob bei der nächsten Ständeversammlung Schritte gegen den Hausir-Handel geschehen sollen. Die Versammlung schloß sich der Ansicht des Stuttgarter Vereins an, der eine höhere Besteurung des zu nieder angelegten Hausir-Handels namentlich der sog. Wanderlager anstrebt. (W. C.)
Ausland.
London, 24. August. An der Ost- und Südküste haben die beiden letzten Tage hindurch furchtbare Stürme gerast, die großen Schaden auf dem Lande, größer« aber noch zu Wasser gethan haben. Das Gestade ist an vielen Stellen mit Schiffstrümmern übersäet. Das aus dem Mersey eben nach Quebec ausgelaufene Schiff „Tara", 1017 Tonnen, wurde auf die Sandbank Formby Spit geschleudert, und ging aus den Fugen. Von der ganzen Bemannung, 24 Köpfen, kam nur der Kapitän Armstrong mit dem Leben davon.
Miszellen.
— Es ist sehr gut, daß der Kluge nicht eben so leicht wieder dumm werden kann, wie der Reiche zum armen Manne.
— Die langweiligsten Gesellschaften würden unterhaltend werden, wenn jeder Narr Muth hätte, sich rein auszusprechen.
Unterdrückte Fußschweiße sind sofort wieder herzustellen, wenn man des Abends einen Theelöffel voll Ammoniakpulver und zwei Thee- löffel voll Aetzkalk in die Strümpfe streut, diese über Nacht anbehält und diese Prozedur zwei bis dreimal wiederholt. Das „flüchtige Liniment", welches so oft zu Erzeugung des Hautreizes verwendet wird, ist nichts als Ammoniakgeist in Mohn- oder Baumöl. _
Mit einer Beilage.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.