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Ansehen-Gesuch.

^00 11 werden von einem reellen Gewcrb- ' * treibenden ans Jahr anfzunehmcn gesucht. Sicherheit kann geleistet werden.

Wo sagt die Redaktion.

Conweiler.

100 fl Pflegschastsgeld leiht gegen gesetzliche > * Sicherheit sofort aus

Philipp Kaaß,

Holzhändler.

Augenkrankeii!

Das mit allerhöchst Fürstl. Concelsion beliehene

neltkeiulimte uirklieb ävl,te

IZr. 8

von desien ausgezeichneter Wirksamkeit man sich schon seit 1822 überzeugte, wird ü kllucon 10 Sgr. immer frisch versandt durch den alleinigen Fabri­kant Traug. Ehrhardt in Großbreiteubach in Thüringen und habe ich dem Herrn Gust. Luppold in Wildbad ein Depot hievon über­geben.

Tausende von Lob erhebenden Briefen und Attesten aus allen Gegenden der Welt sprechen über den außer­ordentlich glücklichen Erfolg.

Keine Marktschreiern,

sondern nur als streng reelles Mittel kann bei Augenkranken das ächte vr. ^Vkrte'« Augen- wafser von Traug. Ehrhardt die Unterzeich­nete empfehlen.

Vier Jahre lang litt ich an furchtbarem Augenübel, selbst nach vollzogener Operation konnte ich keine Heilung finden, bis ich zuletzt meine Zuflucht zu obengenanntem Augenwasser nahm und durch dasselbe mit Gottes Hülfe jetzt meiner Leiden überhoben bin. Dies allen Augen­kranken zur Nachricht.

Frau Häusler Peter in Geilsdorf.

Kronik.

Deutschla nd.

Württemberg.

Seine Königliche Majestät haben gnädigst zu befehlen geruht, daß das Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 13. März d. I., die Civilprozeßordnung vom 3. April d. I. und die Strafprozeßordnung vom 17. desselben Mo­nats (Reg.-Bl. S. 61 ff., 191 ff-, 205 fl.,) mit dem 1. Februar 1869 in Wirksamkeit zu treten haben.

Stuttgart, 2. Juli. Das gestrige Regier­ungsblatt Nro. 25 enthalt das Zollvereinsgcsetz wegen Abänderung einzelner Bestimmungen der Zollordnung und der Zollstrafgesetzgebung.

Ausland.

Der Courrier de Bourges schreibt: Seit Menschengedenken ist der Weinstock im mittleren Frankreich nicht so frühzeitig gewesen als in diesem Jahre. Im Jahre 1822, weiter zurück reicht die Erinnerung der jetzigen Generation nicht, trat der Weinstock erst zu Anfang Juni in Blüthe, während er dieses Jahr am 20. Mai zu blühen begann, was man noch gar nie ge­sehen hat. Auch sind jetzt die Traubenbeeren

schon vollkommen ausgebildet und von einer ge­wissen Größe. Die jungen neugepflanzten Wein­reben versprechen viel. So wie die Dinge stehen und gehen, läßt sich für die Qualität des Weins ein ganz ausnahmsweises Jahr erwarten.

Miszellen.

Der Cifenbahnfeind.

Eine Geschichte von Franz v. Sonnenfcld.

(Fortsetzung.)

6 .

Ueber das in der Regel so finstere Antlitz von Buchenfrieds Peter hatte man in letzter Zeit öfter einen heitern, freundlichen Sonnenblick ziehen sehen, wie ja im April zuweilen auch zwischen dahin- schwebenden Wolken hindurch lachender Sonnen­schein die Muttererde heiter schmückt Kein Zwei­fel, daß ihn nicht eine freudige Angelegenheit beschäftigte; Las merkten die Seinen Alle und erwarteten jeden Augenblick Kunde davon zu er­halten.

In der That befand sich Peter seit dem Basler Frohnfastenmarkt in jener heimlich frohen Stim­mung, wie sie nur ein unerwartetes Glück uns verleihen kann. Als er einst am Morgen in der Nachcmpfindung eines goldenen Traumes im Bette herzlich lachte, fragte ihn seine Frau, was er habe? Und er erwiderte:

Wir werden sehr glücklich, Marie!"

Wie so das? hast in d'Lottcrie gesetzt?"

Bewahr' der Himmel," antwortete Peter, aber das große Loos gewonnen ebne Einsatz; heißt das nicht ich, aber es kommt doch in unsere Familie."

Red' deutlicher," forderte ihn die Frau in ihrer freudig erregten Neugierde auf.

Das kann ich jetzt nicht," beschwichtigte Peter,du sollst aber bald Näheres vernehmen."

Verabrcdetermaßen wollten Peter und der Pflugwir hle weder Mutter noch Tochter von dem Heirathsplan eher etwas wissen lassen, als bis der förmlich gestellte Heirathsantrag selber das Siegel der Verschwiegenheit lösen und ein Band für die Zukunft knüpfen sollte. Daß der Antrag von der Mutter gerne und von der Tochter freu­dig angenommen werde, daran zweifelten Vater und Freier keinen Augenblick. Um damit dieselben zu überraschen, hatten die beiden Männee einen Sonntag-Nachmittag ausersehcn. Nach dem Mit- tagcssen ging Peter dem erwarteten Freier eine ziemliche Strecke entgegen und reichte dem Hoff­nungsvollen schmunzelnd die Hand.So, das ist recht, Laß Ihr richtig Wort gehalten habt; nun soll die Sache bald im Reinen sein."

Als ob dem Pflugwirthle auf seinem Freiers­gange doch ein leiser Zweifel an dem Gelingen seines Hcirathsplanes aufgesticgeu wäre, sagte er etwas zaghaft zu Peter:Es wäre vielleicht auch gut gewesen, wenn Ihr Anna auf meinen Antrag vorbereitet, wenn Ihr sie zuerst ausgcforscht hät­tet. Vielleicht. . . ."

Ach was vielleicht!" erwiderte der siegcsgc- wiffe Peter,meine Anna ist kein Kind mehr, daß sie Euren Werth nicht zu schätzen wüßte." Und für sich dachte er im Stillen:So geschcidt ist Anna jedenfalls, daß sie ein Präsent von 20,000 fl. nicht ansschlagen wird."

Peter und der Pflugwirthle wunderten also ! guten MuthS dem Dörfchen zu. In Peters Hause