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Die Würltembergische Depositenbank
in Stuttgart
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Neuenbürg.
Eine im Kleidermachen
erfahrene Näherin wünscht noch mehrere Kunden.
Wohnhaft bei Schreinermeister Lutz.
^ Schwa n n.
Zwei Bijoutier,
welche auf courante Braches und Boutons eingeübt, finden sogleich dauernde Beschäftigung.
M. Bohlinger.
Neuenbürg.
Zchulgelds-CinMgs-NrMer
empfiehlt den Gemeindepflegen Jak. Me eh.
Kronik.
Deutfchla nd.
— Wie verschiedene Blätter melden, hat Se. Maj. der König von Preußen die württ. Offiziere, die am Donnerstag ihre Heimreise antraten, zur Tafel gezogen. Beim Abschied sprach der König den Offizieren gegenüber den Wunsch aus, es möchte Se. Maj. der König von Württemberg mit dem Ergebniß ihres Aufenthalts in Berlin zufrieden sein.
In Pforzheim verunglückte auf der Enz- thal-Eisenbahn ein Arbeiter, der zwischen die Puffer gerieth.
Pforzheim, 15. Juni. Am vergangenen Samstag Abend schoß ein Dienst mann auf eine Obsthändlerin auf dem Markte, und verwundete dieselbe so bedeutend, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.
Rede des Abgeordneten Volk in der Sitzung des Zollparlaments am 18 . Mai.
(Fortsetzung.)
Wenn ich, m. H., auch bei der Konstellation, wie sie bei den Zollparlamentswahlen war, der einzige aus dem Kreise Schwaben und Neuburg gewesen bin, der, meiner politischen Richtung angehörend, vom Bodensee hierher geschickt worden ist, so kann ich Ihnen doch sagen, daß, wenn man auch da nach Köpfen durchzählen würde, man es vielleicht nicht auf 2000 brächte, damit die ganze Waage Umschlagen würde; Sie sehen also, daß wenn ich auch nur von Baiern spreche, ich mit dem Worte „wir Schwaben" immer auch noch so von 30—40,000 Schwaben sprechen kann, und daß das nicht ausschließlich schwäbisch ist, was hier nach einigen Exemplaren so genannt wird. (Große anhaltende Heiterkeit). Ich bin, m. H., schon vollständig überzeugt, daß es nüt dem Beiseitesteheu unserer schwäbischen Freunde auch seine gute Bewandtniß hat; sie werden, wenn Sie gerade die politische Stellung Schwa
bens und namentlich Württembergs zur deutschen Frage betrachten, wohl sich noch in Erinnerung zurückrufen — und wir wollen es den Schwaben nicht vergessen, daß sie im Jahre 1849 bis zu einem Grade für die Reichsverfassung gewesen sind, bis zu einem Grade, welchen ich hier nicht weiter nach kriminalistischen termiuis teeliuieis bezeichnen will. (Heiterkeit. Sehr wahr!) Wenn dieß einmal der Fall war, so thut man, glaube ich, den Schwaben Unrecht, wenn man sagt, sie hätten nicht ebenfalls so viel Vaterlandsliebe, wie andere Leute, und sie hingen an ihrem deutschen Vaterlande nicht gerade so, wie die anderen; sie thun, deß bin ich vollständig überzeugt, sie thun das Alle, sie thun es zur Zeit nur auf eine etwas andere Weise, als wir (Heiterkeit), und sie suchen nur zur Zeit etwas andere Wege, als diejenigen sind, welche wir zur Zeit für die praktischen und für die gangbaren halten. (Bravo). Aber über denselben Berg, meine Herren, wollen wir Alle hinüber, und über dieses Endziel ist eigentlich unter Allen ein nennenswertster Differenzpunkt, glaube ich, nicht. (Lebhafter Beifall). Es ist das Verhältniß Oesterreichs namentlich von einem Herrn aus Schwaben hier hereingezogen worden; es ist daran erinnert worden, daß wir ja ein ganzes Deutschland nicht hätten, weil 9U, Millionen deutscher Brüder abseits lägen und außerdem die Deutsch-Luxemburger. Wie viel von den Luxemburgern deutsch sprechen, weiß ich nicht', und wie viel von ihnen geneigt wären, sich stark an uns anzuschließen, das weiß ich auch nicht. Aber das weiß ich gewiß, daß es in Oesterreich Millionen Herzen gibt, welche warm für Deutschland schlagen. Ich habe dort wahre, treue und liebe Freunde, und ich bin vollständig überzeugt, daß es auch dort Leute genug gibt, einsichtige Leute jetzt genug gibt, welche der Ueberzeugung sind, daß eine Operation nothwendig war, wie sie vorgenommeu worden ist, damit man aus dem Wesen des Bundestages heraus in einen frischen jungen deutschen Staat hineinkomme. (Bravo). Es würde nicht angehen, m. H., von dieser Tribüne aus über die Zukunft des österreichischen Staates zu philosophicen oder zu phantanren. Ich bin es dieser Stelle schuldig, daß ich meine Anschauungen und Wünsche — und es sind die Anschauungen und Wünsche von Vielen, Vielen, welche ebenfalls in Oesterreich sind — hier unterdrücke. Aber das, glaube ich, m. H., darf ich Ihnen versichern, daß das deutsche Element in Oesterreich dadurch, daß das übrige Deutschland sich zu einem Staatslebcn zusammenschließt, nicht verloren, sondern gewonnen hat. (Bravo. Sehr richtig!) Es ist nicht an dem, m. H., daß die Deutschen in Oesterreich jetzt schlimmer daran wären, als sie unter dem Bundestage waren. Und man weiß nicht, wie das Schicksal spielt. Aber je mehr wir unfern deutschen Staat