Beilage zum Euzthäler Nro. SS
Mittwoch, den 24. Juli 1867.
Amtliches.
F o r st a m t Wildbe r g.
Revier Hirscha u.
Holzverkauf.
Montag den 29. d. Mts. im Staatswald Hohriß I, Abtheilung Zellerkopf: 17 St. tannenes Langholz,
8 '/s Klftr. buchene Prügel,
1 „ birkene „
„ aspene „
76 „ Nadelholz-Scheiter n. Prügel,
'/r „ tanneue Rinde,
16'/2 „ tanneue Neisprügel,
4500 St. buchene Wellen,
50 „ birkene und aspene Wellen.
Zusammenkunft Morgens 9 Uhr im Schlag. Den 19. Juli 1867.
K. Forstamt.
Privatnachrichten.
Neuenbürg.
Aufforderung.
Indem ich gesonnen bin von hier wegzuziehen so fordere ich alle Diejenigen auf, welche eine Forderung an mich zu machen haben, Ihre Rechnung an mich einzusenden.
Carl Fischer, Neuenbürg.
Versteigerung.
Wegen Wegzugs von hier beabsichtige ich am Jakobi Feiertag den 25. Juli eine Versteigerung gegen gleich baare Bezahlung in meinem bisher besessenen Hause Nr. 1 in der Hafnersteige von
Morgens 8 Uhr an abzuhalten wobei vorkommt:
Frauenkeider, Mannskleider, ein Mantel, Betten, Schreinwerk aller Art, Faß- und Bandgeschirr und allgemeiner Hausrath.
Carl Fischer, Hafner. Neuenbürg.
Zchulpapiere iwd Zchriflheste
nach der neuen Lineatur bei
Jak. Meeh.
Kronik.
Deutschland.
Von dem ritterschaftlichen Schulwesen in Mecklenburg gibt der streng orthodoxe mecklenburgische Prediger Starck ein haarsträubendes Bild. Er bemerkt: „Wie die ritterschaftlichen Schulen von Anfang unseres Jahrhunderts bis in die neuere Zeit hinein beschaffen gewesen sind, das beweisen die Verwünschungen der Männer (von Frauen gar nicht zu reden) die schon ziemlich bejahrt nach Amerika wandern, am aller- ; meisten darüber, daß sie Schreiben und Rechnen i
gar nicht, Lesen nur kümmerlich, Gottes Wort nur auswendig gelernt haben, das beweisen die vielen Väter und Mütter die sich ihrer Kinder Briefe von drüben müssen lesen lassen. Man hat es eine Zeitlang für Pflicht gehalten, die Kinder, die zur Arbeit geboren seien, von der Schreib- und Rechenkunst als einem Gift fern zu halten, und der Referent erinnert sich noch lebhaft eines alten würdigen Schulmeisters, der vor etwa 40 Jahren darüber klagte, daß seine gnädige Frau ihn mit der Reitpeitsche hedroht habe, wenn er einem Dorfkind Schreibunterricht ertheile."
Württemberg.
Stuttgart, 18. Juli. Nicht unwichtig ist der mit dem Hauptfinanzetat verbundene, vom K. Finanzministerium ausgehende Gesetzesentwurf, der darauf abzielt, die Kontrole des zu verbrauchenden Malzes nach dem Gewicht und nicht mehr wie bisher nach dem Maße, zu üben. Es liegt eine solche Umwandlung um so näher, als der Handel ja schon seit Jahren nach dem Gewicht geschieht und als auf diesem rascheren und sicheren Wege eine große Anzahl von Streitigkeiten zwischen dem Steueraufsichtspersonal und den Bierbrauern, und das Nachmessen vermieden werden können. Die Schwierigkeit der Sache liegt nur in dem beiderseitig befriedigenden Re- duktionsmaßstab.
Stuttgart, 18. Juli. Bei den Forstämtern machen sich schon die Wirkungen des reichen Obstsegens bemerklich, der für diesen Herbst in Aussicht steht. Die Reviere sollen Tausend und Tausend von Stützen abgeben. Die Forstbehörden sind ermächtigt, diesen Gesuchen zu entsprechen. Mit den geringeren Sorten der 1866r Weine wird fast um jeden Preis zu räumen gesuch. Er wird zu 27 fl. ja zu 25sl. pr. Eimer ausgsboten.
Stuttgart, 20 . Juli. Daß ungeachtet des jetzt so gesuchten Geldes das Grundeigenthum in unserer Stadt noch im Werth steht,
! beweist das Anbot von 10,000 fl., welches dem Besitzer des Brunnenplatzes neben der Hauptwache für dieses nur 3'/s Rth. haltende Bauplätzchengemacht worden ist; beziffert pro württ. Morgen nahezu 1 , 100,000 fl. gewiß ein artiges Sümmchen.
Stuttgart, 21 . Juli. Gestern reisten von hier 12 Mitglieder des hiesigen Arbeiterbildungsvereins zum Besuche der Ausstellung nach Paris ab. Ein Theil davon hatte von der Centralstelle sür Gewerbe und Handel, ein Theil von dem Verein zum Wähle der arbeitenden Klassen Unterstützung zu diesem Zwecke erhalten, für die Uebrigen sind von dem Arbeitervereine selbst die nöthigen Mittel zu dieser Reise aufgebracht worden. (Schw. M.)
Neuenbürg, 20 . Juli. Heute fand die erste halbjährliche Generalversammlung der Ge- werdebank statt. Aus den hiebei mitgetheilten Notizen entnehmen wir folgendes: