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Aach IlebkuWrigei» Leiden geholfen!

Seiner Wohlgeboren dem Herrn G. A. W. Mayer in Breslau.

St. Johann bei Salzburg, den 20. April 1866.

Von Dank sowohl, wie von Pflicht aufgefordert, richte ich diese Zeilen an Sie, hoffend, daß sie mit andern Zeugnissen Aufnahme finden.

Kann ich auch nicht, wie ich es wünsche, nach Verdienst über die Vortrefflichkeit Ihres weißen Brust-Syrups schreiben, so glaube ich doch erwähnen zu müssen, daß alle früher versuchten Mittel, wie Dorsch-Leberthran-Oel, verschiedene Brustthee, Kräuter, Aloe u. s. w., mich ohne Hilfe ließen. Da machte ich auch einen Versuch mit Jbrem weißen Brust-Syrup und kaufte solchen bei Hrm Fidelis Egger in Ried. Ich spürte gleich eine auffallend wohlthätige Wirkung, und nach dem Ge­brauch von vier halben Flaschen war mein 7jähriges Brustübel gehoben. Solche, welche sich oft in ihren Erwartungen, wie ich, getäuscht, können nur ven diesem Mittel noch Rettung hoffen. Meine Krankheit war bereits eine chronische geworden, und dennoch verschaffte mir dieses Mittel Heilung, wo andere so sehr angepriesene Präparate schon Anfangs der Krankheit ganz wirkungslos blieben oder magenverderbende Einflüsse zeigten. Nehmen Sie deßhalb meinen wärmsten Dank und herzlichen Gruß.

Joseph 18 o 1 d, Maler u. Photograph.

Dieser ausgezeichnete Brust-Syrup ist stets frisch vorräthig in N e u en b ü r g bei C. Büxenstein , in Wildbad bei G Luppotd.

Da ein nachgeahmter Brust-Syrup in den Handel eingeschmuggelt wird, so wolle man darauf achten, daß jede ächte Flasche die Firma des Erfinders und FabrikantenG. 4t W. Mayer in Breslau" trägt.

Kronik.

Deutschland.

Pforzheim, 31. Jan. In den letzten Tagen fanden die ersten Verhandlungen der Ent­eignungskommission wegen Erwerbung des Ge­ländes für den Bahnhof zu den beiden hier mün­denden württembergischen Bahnen aus dem Enz- thal und Nagoldthal unter dem Vorsitze des Hrn. Geh. Referendärs Cron, in Anwesenheit königl. württembergischer Beamten hier statt. Wie wir hören, ist man dabei auf große Schwierigkeiten gestoßen, da durch die weiter nothwendigen Ge­bäulichkeiten und Schienenstränge die nördlich des jetzigen Bahnhofs gelegenen gewerblichen Be­sitzungen und Felder von der Stadt getrennt und mehrere sehr vielfach benützte Feldwege nahe­zu unbrauchbar werden sollen. Man ist deßhalb auf den Ausweg verfallen, die Wilhelmsstraße mittelst eines Stollens unterhalb der Schienen­stränge durchlaufen nud nördlich derselben in das freie Feld ausmünden zu lasse . Der Umfang des beabsichtigten Güterbahnhofes, welcher von der Jspringer bis über die Karlsruher Straße hinausreichen soll, läßt erkennen, welche große Erwartungen die königl. württembergische Regie­rung insbesondere von dem Güterverkehr der neuen Bahnen hegt. (L. Z.)

Karlsruhe, 1. Febr. Nach dem Bericht des großh. Konsuls zu Havre sind im Jahr 1866 folgende süddeutsche Auswanderer über den ge­nannten Seehafen befördert worden: Badener 3360, Württemberger 1880, Hessen 417, zusam­men 5657 erwachsene Personen. Außerdem ist die Zahl der von zwei Nhedern (es sind in Havre 6 Rheder mit dem Transport deutscher Auswan­derer befaßt) beförderten Kinder und Säuglinge folgende: Badener 234, Württemberger 45, Hessen 50.

Karlsruhe, 2. Februar. Seine Königl. Hoheit der Großherzog haben uach höchster Ent- schlwßung aus großh. Staatsministerium vom 31. Jan. d. I. Nro. 112, gnädigst geruht, auf Grund der nach dem Gesetz vom 29. März 1838 gepflogenen Verhandlungen der Expropriations­

konimission die Zugslinie für die Eisenbahn von Pforzheim nach Wildbad, wie sie auf den Ge­markungen Pforzheim, Brötzingen, und Büchen­bronn in der Statur profilirt und abgesteckt ist, als festbestimmt zu erklären und zur Ausführung zu genehmigen, in der Voraussetzung, daß Hin­sichtlich der mit dem Unternehmen in Verbindung stehenden Aenderungen an Wegen nnd Wasser­läufen den Seitens der Betheiligten gestellten Forderungen und Anträgen, soweit sie von ge­nannter Kommission für begründet erkannt und unterstützt worden sind, entsprochen wird.

Miszellen.

(H a f e r e r n t e.) Wenn man den Hafer nach dem Abmähen längere Zeit in Schwaben auf dem Felde liegen läßt, so gehen die Körner beim Dreschen leicyter aus dein Stroh. Diesen Vortheil kennen alle Bauern; die Nachtheile aber, welche darin best hen, daß man Körner auf dem Felde verliert und den Futterwerth des Strohes vermindert, scheinen wenig beachtet zu werden. Wenn man aber, gute Witterung vor­ausgesetzt, den Hafer schon einige Tage nach dem Mähen ausbindet und dann uach Hause führt, so erhält man ein nahrhaftes Futter an Körnern und Stroh. Die Körner, welche beim Dreschen nicht aus den Rispen gehen, sind nicht verloren, sondern werden verfüttert. Landwirlhe, welche nicht blos an das leichtere Dreschen, son­dern auch den Futterwerth ihres Haberstrohes denken, werden das zweite Verfahren einhalten.

(Mittel gegen Wechselfieber und Cholera.) Dr B. Seelmaier aus München erprobte über >0 Jahre in seiner Praxis und auf Reisen in Europa und Amerika folgendes Mittel: Ree V, Unze gesättigter Chinoidinlösung, 15 Gran schwefel­oder salzsauren Chinins, 1 Drachme Klaproth'- scher Eisentinktur, V- Drachme (oder eine Lösung von Emetin im Verhältniß,) '/» bis V, Gran Morphium aceticum Von dieser Mischung sind nach passenden Pausen 3 bis 25 Tropfen in Was­ser oder Wein zu nehmen.

Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.