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klebt und sonst am Leib nimmer haftet nnd warum der Wegbreit (Illantago inajor) immer auf's ansichtigste am Wege wächst, (noch hundertlei könnt man solcher Fragen, deren Antwort auf flacher Hand liegt, aufstellen) — der weiß auch auf die überschriftliche Frage ohne Umschweif die Antwort.
Um nicht übermäßiges Unbehagen bei dem Knacken dieser Nüsse zu veranlassen, will ich die Antworten zu Nutz und Frommeil der Leser hierher setzen.
Die Brennessel nämlich wächst nicht blos um der klugen Hühner willen, daß sie drein legen sollen, nur an den menschlichen Wohnungen und nie fern davon im Wald, Feld und Haide, und noch weniger um der Gänse willen, sondern für die Menschen, denen in den brennenden mit ätzender Flüssigkeit gefüllten Stacheln das wirksamste Mittel gegen Rheumatismus (Gichtflüsse) dargcboten ist, das der Baunscheidt zu Bonn in seinem Lebenswecker nachgemacht hat, der den Leidenden für schweres Geld einen Apparat verkauft, womit sie die Haut mit Nadeln ritzen und dann Gichtöl (oleum Erockonis) in die wunden Stellen reiben, was zwar wirkt, aber lange nicht so heilsam ist, wie der natürliche Baunscheidtismus der Brennessel, die Jedermann den ganzen Sommer über, und auch den Winter hindurch in Scherben gepflanst umsonst haben kann, wobei unser Herrgott ein besserer Doktor ist als der Baunscheidt zu Bonn, der mit seinem Lebenswecker eine halbe Million reich geworden, was dem Hoff in Berlin mit seinem Malz-Extrakt auch schon beinahe passirt ist.
Die Klette klebt aber am Haare, um den Menschen eine Andeutung zu geben, daß in dieser Pflanze, besonders im Safte der Wurzel das beste Heilmittel für krankes Haar, der Haupt- bestandtheil von Moras haarstärkendem Mittel. Der Wegbreit aber bietet in seinen Blättern das beste Wundenpflaster und in seiner Wurzel gegen Zahnschmerz, und der Fieberklee ist das wirksamste einheimische Mittel gegen das Fieber, das durch die Sumpfluft, wo dies Heilmittel wächst, erzeugt wird. So hat unser Herrgott den Menschen die klarsten Andeutungen gegeben und der Hund scharrt sogar auf hartem Steinpflaster hinter sich, um den Menschen eine Lehre zu ge
ben, was sie mit dem Dünger machen sollen, daß sie ihn nämlich mit Erde bedecken, was für das Feld und gegen die Verbreitung der Cholera Morbus, die jetzt von allen Seiten schreckt, das allerbeste ist. Möge man in den Städten und aus dem Lande die Lehre, die uns der Hund gibt, nur recht verstehen und befolgen und allen Unrath sogleich unter die Erde bringen, daß er keine pestartigen Seuchen verbreite und auf dem Felde zu unserer Ernährung nütze, wobei besonders darauf zu achten, daß die Gülle oder Jauche (Düngerlauge) nicht ungenützt bei Regenfluth durch die Dörfer fließt, sondern wohl verwahrt auf das Feld in die Erde gebracht wird. (Drfztg.)
(Gegen Phosphorvergift un ge n.) Diese kommen in der neueren Zeit in Folge der Leichtigkeit, sich durch Zündhölzchen den Phosphor zu verschaffen, häufiger vor. Das beste Mittel dagegen ist calcinirte Magnesia, welche man in siedendes Wasser einrührt und so warm als möglich in großen Gaben trinken läßt. Bej jedem Eingeben muß tüchtig aufgerührt werden. Dieses Mittel ist nicht allein Antidot des Phosphor, sondern es führt denselben auch aus dem Körper ab. Fettige Substanzen, also auch Milch, sollten vermieden werden, da sie die Wirkung des Phosphors verstärken. Hat man im ersten Augenblicke nichts Anderes zur Hand, so läßt man reichlich starken schwarzen Kaffee trinken. Wunden, die durch brennenden Phosphor entstehen und oft sehr gefährlich sind, werden sobald als möglich mit Campherspiritus öfters ausgewaschen; auch gibt man denselben innerhalb alle zehn Minuten 5 —6 Tropfen.
Preise der Lebensbedürfnisse in Stuttgart
auf dem Wochemnarkt am 15. Dezember:
1 Pfd. Butter 24 kr.
t Pfd. Rindschmalz 32 kr. t Pf. Schweineschm. 26 kr. 1 Maas Milch 8 kr.
5 Eier für 8 kr.
1 junge Gans 1 fl. 24 kr. 1 Ente 36 kr.
1 Huhn 24 kr.
1 Paar Tauben 14 kr. 34 Pfd. Welschkorn
1 fl. 48 kr. 34 Pfd. Erbsen 2 il. 42 kr.
34 Pfd. Linsen 3 fl. - kr.
34 Pfd. Wicken 3 fl. - kr. 40 Pfd. Kartoffeln 48 kr. 1 Kl. Buchenholz 23 fl.
1 Kl. Birkenholz 21 fl.
1 Kl. Tannenholz 16 fl.
1 Ctr. Heu 1 fl. 36 kr. 1 Bund Stroh 14 kr. 1 Pf. Mastochsenfl. I6.kr.
1 Pf. Schweines!. 16 kr.
1 Pf. Kalbfleisch 14 kr.
6 Pf. Kernenbrod 30 kr.
6 Pf. Schwarzbrot» 28 kr.
2 Kreuzerweckcn 7V» Loth
Einladung zum Adonnement ans den EnWäler
für das erste und zweite Quartal 1867.
Mit diesem Monat geht das vierte Quartal zu Ende und sind Diejenigen, welche neue Bestellung aus das erste und zweite Quartal machen wollen, freundlich gebeten, ihre Bestellungen rechtzeitig zu machen; Auswärtige wie gewöhnlich bei ihren Postämtern.
Seit Errichtung der Landpost geschieht die Versendung des Enthälers im ganzen Oberamtsbezirke in gleicher Weise wie nach auswärts durch die Kgl. Postanstalt. Sämmtliche auswärtigen Leser wollen deßhalb ihre Bestellungen immer unmittelbar bei den Postämtern ihres Postbezirks, also: z. B. in Neuenbürg, Wildbad, Calmbach, Höfen und Hrrrenalb machen. Es können die Postboten solche Bestellungen auch mündlich an das Postanit bringen.
Der Preis des Blattes ist auch im entfernteren Bezirksorte 1 fl. 1 kr. halbjährig und 31 kr. vierteljährig.
Für Bekanntmachungen der verschiedensten Art ist der Enzthiiler sehr zweckdienlich; die erleichterte schnelle Versendung, wie die fortwährende Zunahme des Blattes sichern besten Erfolg und es kann mit vollem Rechte dem ferneren Wohlwollen der geehrten Leser empfohlen werden.
Are Aedaction.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Meeh in Neuenbürg.^