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Mit dem Heutigen beginnen die Winter-Ue- bungen je Samstags 7*/s Uhr. — Um aber Ersprießliches leisten zu können und Störungen zu vermeiden, ist dringend nöthig, daß sich die einzelnen Mitglieder einer regelmäßigen und prä- cisen Theilnahme befleißigen.
Kronik.
Deutschland.
Endlich ist der Abschlich des Friedens zwischen Preußen und Sachsen vollendete That- sache. Am 21. wurde derselbe in Berlin unterzeichnet. Sachsen ist genöthigt worden, sowohl auf dem Königstein, als in Dresden, Leipzig und allen Hauptpunkten des Landes neben den eigenen Truppen auch preußische als Besatzung aufzunehmen. Dadurch beherrscht Preußen in Wahrheit das ganze Königreich.
Frankfurt, 19. Okt. Dis ehemaligen Bundesbeamten sind nun als Mitglieder der Bundesliquidationskommission verpflichtet worden. So ist z. B. der württemb. Oberkriegskommissär Habermaß zum Kan leidirektor dieser Kommission ernannt worden. R. v. Mohl trat als Civilbevollmächtigter Badens in die nämliche Kommission.
Berlin, 24. Okt. Der Staatsanz. publi- zirt das Parlamentswahlgesez und die norddeutschen Bündnißverträge. — Die Nordd. Allg. Z. schreibt: Die Wahlausschreibung und Parlamentsberufung wird erst nach Beendigung der preußischen Landtagssession erfolgen. Wegen der Vorlagen behufs Einführung der preußischen Verfassung in den neuen Landestheilen findet wahrscheinlich ein außerordentlicher Landtagszusammentritt in der Zeit vor dem 1. Okt. 1867 (dem Termin des Provisoriums für die neueu Provinzen) statt.
Karlsruhe, 22. Okt. Die Karlsr. Ztg. meldet, daß Oskar Becker auf Fürsprache des Königs von Preußen von dem Großherzog begnadigt worden ist mit der Bedingung das Land sofort zu verlassen und nie mehr das Gebiet eines deutschen Staates zu betreten.
Württemberg.
Stuttgart. In der zweiten Kammer begründete noch vor der Vertagung der Abgeordnet« Hopf seinen Antrag auf Wiederherstellung des Wahlgesetzes vom 1. Juli 1849, zunächst zum Behuf der Wahl einer Versammlung welche die Verfassungsrevision zu berathen hätte. Die Kammer wies den Antrag der zu erwählenden Verfassungscommission zu. Außerdem wurde noch zur Begutachtung des zu erwartenden Weideablösungsgesetzes eine Culturgesetzgebungs-Commis- sion gewählt. — Es heißt: die von dem Kriegsminister in Aussicht gestellte aktenmäßiae Darstellung des Mainfeldz gs solle nicht sehr lange auf sich warten lassen. Außerdem soll aber auch in Bälde aus der Feder Wilhelm Zimmermanns eine Schrift über das Treffen bei Tauberbischofsheim erscheinen.
Stuttgart, 19. Okt. Der heutige „Staatsanzeiger" meldet amtlich: daß Graf Linden pen- sionirt, Hr. v. Spitzemberg Gesandter in Berlin, Hr. v. Ow Gesandter in Florenz und Bern, Hr. v. Thumb Gesandter in Wien, Hr. v. Soden Geschäftsträger in Karlsruhe wird. In seinem nichtamtlichen Theile meldet der Staatsanzeiger, daß die Unterhandlungen mit Hrn. v. Beust als zukünftiger Munster des Aeußern in Wien so gut wie abgeschlossen seien.
Die 7. ordentliche Generalversammlung des Stuttgarter Konsumvereins fand letzten Samstag Abend statt. Der Verein ist noch immer in raschem Wachsthum begriffen. In dem letztverflossenen Vierteljahr sind 97 neue Mitglieder beigetreten und wurden für 18,395 fl. Marken umgesetzt gegen 5292 fl. in dem entsprechenden Quartal des vorigen Jahres. Der Nutzen, welcher im verflossenen Vierteljahr erzielt wurde, beläuft sich auf 1513 fl. 50 kr. oder mehr als 8 pCt. des Umsatzes, welche nach den Vorschriften der Statuten zur Vertheilung kommen.
Ulm, 18. Okt. Mit dem Abzug der Oest- reicher seien auch die noch hier aufbewahrten Bundesgelder und Bundesurkunden wieder nach Frankfurt zurückgebracht worden, wo die zur Auseinandersetzung über das bisherige Bundeseigenthum niedergesetzte Kommission darüber Verfügung treffen wird.
Biber ach, 21. Okt. Während der durch den Krieg hervorgerufenen Geldklemme hat sich unsere Gewerbebank trefflich bewährt; die letzten 3 Monate entziffern einen Kassenumschlag von 136,129 fl. Depositengelder werden zu 4 Proz. verzinst.
Neuenbürg, 23. Okt. Zu den Abnormitäten dieses Jahres gehört ein derzeit blühender Apfelbaum am Schloßberg..
Ausland.
Bern, 19. Okt. Hr. Direktor Zangger übermittelt dem Bundesrath einen umständlichen Bericht über den Stand der Rinderpest in den von ihm besichtigten Kantonen. Es ergibt sich daraus, daß der gegenwärtige Stand der Krankheit durchaus nichts Beunruhigendes mehr darbietet und daß man ihr z. B. in Chur schon vollständig Meister geworden ist. Der Bundesrath stellt den Kantonen, sowie den benachbarten Staaten diesen Bericht zu, indem er gegenüber den letztem gleichzeitig die Hoffnung ausspricht, daß der lästigen Viehsperre an der Schweizer- gränze baldigst ein Ende gemacht werde.j
New-Uork, 10. Okt. Ein schreckliches Unglück ist geschehen: der Dompfer Evening Star ist auf der Fahrt nach New-Orleans gescheitert, 300 Menschen verloren dabei das Leben.
Miszellen.
(Reinigung des Silbers.) Man lege die verschiedenen angelaufenen Silberwaaren */s Stunde lang in eine Auflösung von 4 Thei- len unterschweflig sauren Natron, 2 Theilen Salmiak, 1 Theil wässerigen Ammoniak (Salmiakgeist) in 40 Theile Wasser ein.
Mit einer Beilage.
Redaktion, Druck und Verlag von Jak. Mech in Neuenbürg.