333
Beilage zum Gnzthäler Nro. 24.
Mittwoch, den 19. September 1866.
Privatnachrichten.
Neuenbürg.
Wir erlauben uns, Verwandte, Freunde und Bekannte zu unserer am
Sonntag, den 23. September
stattfindenden Hochzeit in das Gasthaus zum Bären dahier freund- lichst einzuladen.
Carl Fischer. Sophie Rothfuß,
Zieglers Tochter.
N e u s a z.
Zu unserer am Feiertag Math- thäus den 21. Sept. stattfindcnden Hochzeit laden wir Verwandte, Freunde und Bekannte in das Gasthans zur Sonne dahier ganz ergebenst ein-
Jak. Fr. Pfeiffer. Friederike Kult.
Calmbach.
Wegen Aufgabe meines Mehlgeschäfts verkaufe ich von heute an bei Garantie für fern- dige Waare:
Nr. 1. Ctr. L fl. 2. 51 kr.
,, 2. ,, ,, ,, 2. 36 „
Nachmehl und Kleie billigst.
Carl Chmanrr.
Neuenbürg.
Stark IV- Vrtl. Stupfel-Klce ani Obern- hauser Weg auf der Ebene hat zu verkaufen Karl Kappler.
Neuenbürg.
10 bis 12 Wagen Dung hat billig zu Verkaufen
Adlerwirth Meeh.
Neuenbürg.
Einen kräftigen jungen Menschen nimmt in die Lehre auf
—_ Karl Karcher, Bierb rauer.
Neuenbürg.
Etwa 6—7 Wagen Dung hat sofort billig zu verkaufen
Christian Müller.
Schwann.
Ein tüchtiger Fuhrknecht, dem auch die Besorgung des Viehes anvertraut werden kann, findet sogleich eine Stelle.
Wo? sagt die Redaktion.
Unübertrefflich bei Keuchhusten.
Hiemit bezeuge ich der Wahrheit gemäß, daß meine Kinder, welche an einem hartnäckigen Keuchhusten litten, sowohl, als auch meine Frau, welche während ihrer Schwangerschaft seit mehreren Monaten von heftigen Brust- und Halsschmerzen geplagt wurde, nach dem Gebrauch des weißen Brust-Syrups von G. A. W. Mayer in Breslau vollständig von diesem Hebel befreit sind. Allen ähnlich Leidenden kann ich das genannte Mittel als ein sofort wohlthätig wirkendes bestens empfehlen.
Thorn, den 20. April 1866.
I. L. Dekkcrt, Kaufmann.
Die kleine Flasche dieses Brust-Syrups kostet 15 Sgr., die große 1 Thlr. Zu haben bei
in Neuenbür g.
Kandwirthschastliches.
Die gegenwärtige Lage der Landwirthe Württembergs. *)
In gegenwärtiger Zeit, wo in der Landwirth- schast niedrige Produktenpreise, hohe Arbeitslöhne, Pacht- und Güterpreise Zusammentreffen, wo viele Landwirthe voll Besorgniß in die Zukunft blicken, liegt mehr denn je Veranlassung vor, die bezüglichen Verhältnisse des engeren Vaterlandes zu untersuchen, etwaige Schäden in jenen rückhaltslos auszudecken und nach besten Kräften Rath zu ertheilen, wo solcher nöthig und vielleicht willkommen ist.
In Deutschland und Frankreich hat man bis vor Kurzenr den Anbau von Getreide als das Hauptziel der landwirthschaftlichen Produktion, die Viehzucht aber vorwiegend als das Mittel dazu angesehen. Es war auch diese Anschauung eine wirthschastlich wohlbegründcte, indem sie sich auf das Preisverhältniß von Brod und Fleisch bezog. Mit der Aenderung dieses Preisverhält- nisies trat aber die Nothwendigkeit ein, jener gemäß den landwirthschaftlichen Betrieb neu einzurichten. Während nämlich bei steigenden Arbeitslöhnen die Getreidepreise fielen, wiesen die steigenden Preise des Viehs und der Viehprodukte den Landwirth darauf hin, unter Einschränkung des Getreidebaus die Viehzucht immer mehr zu begünstigen.
*) Im Auszug aus dem Hohenheimer Programm für 1866 von Professor O. Boßler.