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Todesblumcn.
Ich ging am Morgen auf die Au', Auf Blumen lag der frische Thau, Und in die reine Morgenluft Sie hauchten aus den zarten Duft.
Und draußen sah ich ganz allein Zwei Rinder geh'» ins Feld hinein.
So bitter weinend, brachen sie Die Blumen in des Morgens Früh'.
Da zogs mich zu den Kindern hin:
Warum pflückt mit so schwerem Sinn Die Blümlein ihr auf Wies' und Au,
Betropft von frischem Mergenthau?
„Die Mutter in der Kammer dort Liegt still und bleich und ohne Wort,
Wohl gestern in des Morgens Früh',
Da starb »ns armen Kindern sie.
So wollen wir ihr nun ins Grab Noch geben einen Kranz hinab;
Drum brechen weinend aus der Au'
Die Blümlein wir im Mergenthau!"
Kronik.
Deutschland.
Ein politisches Glaubensbekenntnis;.*)
Darmstadt , 2. Aug. Es war voraus- zusehen, daß durch die Erfolge der preußischen Waffen auch die preußische Partei in Süddeulsch- land wieder auf den Kampfplatz gerufen werde.. Sie war eine Zeit lang durch die Macht der wahrhaft nationalen Bewegung zur Seite gedrängt, welche Oesterreich von dem gemeinsamen Vaterland nicht abgerissen haben wollte. Das Ziel dieser Bewegung ist nicht erreicht worden; die großdeutsche Partei ist unterlegen. Oesterreich scheidet aus dem Bunde aus, und es tritt nun die ernste Frage an uns heran: wie wir uns der zu erwartenden Neugestaltung gegenüber zu verhalten haben? Thatsächlich ist zunächst zu constatiren, daß unser Volk, der Mittcl- und namentlich der Bauernstand, dem eine wirkliche Einsicht in die nothwendigen Folgen der veränderten Sachlage nicht innewohnt, mit wahrhaft rührender Treue an dem durch die Gewalt der Waffen überwundenen Standpunkt festhält. In diesen Kreisen lebt noch zur Zeit nur ein Gefühl, das der tiefsten, wie man glauben könnte, unversöhnlichsten Entrüstung gegen Preußen, das all' den Jammer und das Elend dieser Tage verschuldet hat, um schließlich Oesterreich aus Deutschland hinauszudrängen und den übrigbleibenden Rumpf auch noch in zwei Theile zu zerreißen, deren einer zu schwach zum Leben und zu stark zum Sterben ist. Nicht als ob dieses selbige Gefühl nicht auch in den politisch-intelli- gentern Kreisen unseres Volks lebendig wäre; aber diese müssen sich sagen, und sagen sich, daß es in der Politik mit gegebenen wirklichen Verhältnissen zu rechnen gilt.
Ist dem aber so, dann ist eins gewiß: scheidet Oesterreich aus dem Bunde aus, sind wir in dem nationalen Kampf es im engern Verbände mit uns zu erhalten, unterlegen, dann müssen wir entschieden jedem Versuch entgegentreten das außerösterreichische Deutschland abermals zu thei- len. Man kann erwidernd fragen: Sollen mir nun für eine politische Gestaltung Deutschlands kämpfen, die zu vereiteln wir alles, selbst das Blut der Söhne unseres Landes, eingesetzt haben? Die Antwort darauf, so traurig sie dem Besiegten lauten mag, kann nur die sein: wir sind unterlegen, und es ist unsere heilige Pflicht gegen
Dem Art. im letzten Blatte lassen wir einen zweiten aus der „Allg. Ztg." folgen.