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Neuenbürg.

Unterzeichneter hat eine Stiege, Heerd, Kunsthäfen, Oefen und alte Fenster billig zu verkaufen. ^ .

F. Scknepf.

Neuenbürg.

500 600 fl. Pflegschaftsgeld sind gegen gesetzliche Sicherheit auszuleihen.

Zu erfragen bei der Redaktion d. Blattes.

Neuenbürg.

Turn-Verein.

Samstag, den 14. Juli Turn- tag. Zusammenkunft Abends 8 Uhr bei Albert Lutz.

Der Turnwart.

Neuenbürg.

Ein mir zugelaufener Wachtel-

kanu binnen 14 Tagen bei

_ mir gegen Kostenersatz in Empfang

genommen werden.

Neuenbürg.

Sonntag, den LS. Juli

Gesellige Unterhaltung

aus -er ZchieschMc,

wozu die verehrlichen Mitglieder, sowie sämmt- liche Vereine und Einwohner Neuenbürgs ein­geladen sind.

Der Ertrag der Einnahme wird dem Sa­nitäts-Verein zur Verfügung gestellt.

Schützenmeister Amt.

Engelsbrand.

Zwei zum Ritt taugliche Far- ren, 1^/2 und 2jährig, sind dem Verkauf ausgesetzt von

Fricdr. Burghard, Stiftungspfleger.

Neuenbürg.

Für Capitalisten.

Obligationen des württembergischen Capi- talistenvereins, 1 zu 1000 fl., oder 2 zu 500 fl. zu 4^2°/» verzinslich werden gegen baar aus einer Pflegschaft sofort umzusetzen gesucht.

Näheres bei der Nedaction.

Neuenbürg.

In meinem Hause ist ein Schirm stehen ge­blieben, den der Eigenthümer binnen 14 Tagen abholen kann.

Burghard zum Bären.

Kronik.

Deutschland.

Einemeinen kurzen Krieg will alles Volk" betitelten Artikel des Schw. Merk, entnehmen wir die folgenden beachtenswerthen Schlußworte:

Was besonders unser altwürttembergisches Volk gegen die preußische Politik erbitterte, war die mehrjährige Mißhandlung der preußischen Verfassung, welche sich in Schleswig-Holstein nur wiederholte. Unsere alte Verfassung gehört zu den Heiligthümern, gleichsam zur Religion unseres

Volkes, welche diese durch Verletzung jeder deut­schen Verfassung verletzt fühlt. Eben darum sind wir mit der großen Mehrzahl des preußi­schen Volks auf Einem Boden, und nur gestei­gerte Leidenschaft könnte uns nachhaltig entfremden. Von Neuem erhebt Frankreich warnend den Finger gegen Deutschland, daß wir unsere Verfassung, die ihm angenehmer ist als uns, nicht zu sehr ändern, eine Warnung, welche eine Nation von Ehr- und Kraftgefühl sich nicht gefallen lassen darf. Soll dieses Gefühl Angesichts einer solchen Verwarnung im deutschen Volk und in seinen Häuptern erst dann über die Leidenschaft Meister werden, wenn noch weitere Zehntausende unserer Brüder verblutet haben? Die beiderseitigen Heere haben sich mit einer solchen Tapferkeit geschlagen, daß dem Ehrgefühl aller gewiß auch nach dem Urtheil des strengsten Ehrengerichts Genüge ge« than ist. Und durch die wenn auch noch so ehrenvoll vvn den Italienern verlorene Schlacht ist wohl auch nach dieser Seite hin der Friede eher ermöglicht, welcher unsere Kräfte für Wah­rung der Integrität Deutschlands erhält. Unser mächtigster, darum unser gefährlichster Nachbar ist uud bleibt Frankreich. Möge das deutsche Volk seiner nie so vergessen, daß es dieses ver­gäße. Die Stunde kann nicht früh genug schlagen, wo sich der Norden und der Süden Deutschlands die Hand bieten mit dem Wahlspruch: wer, sei er hoch oder nieder, sich unter Frankreichs Schutz begibt, wer ihm auch nur einen Fuß breit deut­schen Bodens zukommen läßt, der ist der Feind des deutschen Volks, der verfällt in seine, nicht bloß in die Acht des Bundestages. Aber eben so gewiß muß im Innern dem Kleinen wie dem Großen sein Gewicht, dem Volk eben so gut wie dem Fürsten sein Recht gesichert werden. Dann kann nicht nur Deutschland, dann kann auch Mitteleuropa selbst nach kurzem Kriege sich einxs langen, gesegneten Friedens erfreueu.

Frankfurt, 10. Juli. (A. C.) Ange­sichts der mannigfachen beunruhigenden, ja sogar vielfach abenteuerlichen Gerüchte, welche bei dem Wiedereintreffen des 8. Armeecorps in hiesiger Gegend unsere Stadt durchziehen, haben wir uns bemüht, von officieller Seite Mittheilungen zu erhalten, welche die Bevölkerung über den wahren Sachverhalt aufzuklären geeignet sind. Wir erfuhren dann hierbei in einer, wie be­merkt, absolut zuverlässigen Weise das Fol­gende. Das 8. Armeecorps war in Folge verschiedener ungünstiger Ereig­nisse im Laufe verflossener Woche (Ereignisse, welche von dem Befehlshaber unab­hängig waren, indem sie, zum DH eil wenig­stens, mit den Erfolgen der Preußen wider die Oesterreicher und Bayern zusammenhingen) zum Aufgeben eines zuerst festgestellten Opera­tionsplanes geuöthigt, uud mußte schleunigst die Vertheidigung der Mainlinie, auf welche Preußen gegenwärtig anzurücken droht, sichern. Die Truppen des 8. Armeecorps sind daher sämmt- lich schlagfertig in den betr. Positionen aufge­stellt worden, um nicht allein mit ungeschwächter Kraft dem feindlichen Angriff begegnen, sondern im Verein mit Bayern alsbald selbst die Offen­sive ergreifen zu können. Insbesondere soll Frank­furt und Mainz mit aller Energie vor einem Ueberfall geschützt werden und wäre es hiernach