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Primt-Eilwagen-Course.

Abfahrt Wildbad.

8 Ubr 50 Min. Morgens.

8 30

Abfahrt Pforzheim.

12 Uhr 40 Min. Mittags.

3 10 Nachmittags.

Abgang in Neuenbürg.

8 Uhr Min. Morgens.

10

2 Uhr - Min. Mittags.

4 15 Nachmittags.

Ankunft Pforzheim.

9 Uhr 20 Min. Vormittags. 11 ,, 15 ,, »

Ankunft Wildbad.

3 Uhr 30 Min. Nachmittags. 6 Uhr Abends.

Gegen veralteten Husten und Brustleiden.

(Auszug aus einem Brief an Hrn. F. I. Ger- lach in Siegburg.)

Ich kann nicht umhin, Ihnen meinen auf­richtigen Dank für den von Ihnen erhaltenen weißen Brust-Syrup aus der Fabrik von G. A. W. Mäher in Breslau darzubringen, da meine Frau nach Verbrauch von l'/s Flasche von genanntem Brust - Syrup von ihrem langjährigen Husten, verbunden mit Verschleimung und gänzlicher Appetitlosigkeit, in kurzer Zeit vollständig geheilt worden ist. Im Interesse ähnlich Leidender halte ich es für meine Pflicht, obiges Mittel bestens zu empfehlen.

Remschoß bei Siegburg, den 10. De­zember 1855.

Wimar Orth.

Nur ächt zu beziehen durch Lnrl li fixen - stein in Neuenbürg.

I - I

Kronik.

Deutschland.

Frankfurt, 22. Juni. Der Kurfürst wird von Preußen als Kriegsgefangener behandelt; der Verkehr mit den Ministern ist ihm untersagt.

Frankfurt, 27. Juni. In der heutigen Bundestagssitzung wurde beschlossen, die Verwal­tung von Kurhessen Namens des Kurfürsten durch einen Bundeskommissär führen zu lassen. Prinz Karl von Bayern ist zum Oberbefehlshaber der Bundestruppen unter den obersten Leitung Bene- deks und nach gemeinschaftlich festgestelltem Ope­rationsplan erwählt. Die Bundestruppen und die mit ihnen vereinigten Oestreicher werden die deutschen Farben tragen.

Gießen, 24. Juni. Wenn das Franks. I. berichtet, die Württemberger hätten die Wetzlarer Bahn aufgerissen, so ist das unwahr. Der Di­rektor der Wetzlarer Bahn erklärte selbst, daß sie auch nicht für einen Pfennig Schaden gethan hätten. Ueberhaupt konnte er das zuvorkom­mende, äußerst höfliche Benehmen der Truppen gegen die preußischen Beamten, welche wie über­haupt die an der Grenze angehaltenen Preußen im Interesse der Sicherheit allerdings überwacht werden mußten, nicht genug rühmen. Den Ge­danken an eine Zerstörung der Bahn und des Telegraphen wiesen sie energisch von sich zurück. Nur mußten die preußischen Beamten verspre­chen, keine politischen Nachrichten befördern zu wollen.

Berlin, 27. Juni. Ein preußisches Korps wird heute über Hof nach Baiern einrücken.

Berlin, 23. Juni. Eine der vorhergesehe­nen Folgen des Krieges, die bald allem Anscheine nach ihre amtliche Verwirklichung erhalten wird, ist, daß Preußen die Zollvereinsverträge sowohl zwischen den deutschen Regierungen als mit Oest- reich für aufgelöst erklären wird. Als die vor­aussichtliche Frist der Auflösung wird der 1. Juli angegeben. Die Verträge zwischen dem Zoll­verein und den auswärtigen Regierungen sollen für Preußen und seine neuen Verbündeten in Geltung bleiben. Die preußische Bundesreform hat bekanntlich die Bildung eines neuen Zoll­vereins mit einem neuen Zollparlament in Aus­sicht genommen.

Pardubitz (östlich von Prag, auf der Straße nach Brünn), 27.. Juni, Nachmittags. Seit 10 Uhr Vormittags zwischen Neustadt und Nachod (zwischen Königingrätz auf böhmischer und Gratz auf schlesischer Seite) anhaltendes Geschütz­feuer, Preußen bei Skalitz zurückgeworfen, wo die Kavallerie in Aktion tritt. Abends 6 Uhr: Preußen geschlagen in vollem Rückzuge, Todte, Verwundete am Platze gelassen. Die Preußen verloren in dem Gefechte bei Skalitz viele Ge­fangene und 18 Kanonen. Nach der Schlacht kam ein preußischer Major als Parlamentär und verlangte Waffenstillstand, was Benedek abschlug.

Krakau, 27. Juni. Die Preußen haben heute früh Oswiezim neuerdings angegriffen, wurden jedoch mit schweren Verlusten zurück­geworfen. Der östreichische Verlust ist ebenfalls groß.

Karlsruhe, 18. Juni. Dem Vernehmen nach sind auf Anregung des großh. Handels­ministerium die Vertreter der größeren Geldin­stitute unserer Stadt: der Versorgungsanstalt, der städtischen Leihhaus- und Ersparnißkasse, so­wie der Privatsparkasse, deren Vermögen sich nach Millionen beziffert, zusammengetreten, um die Mittel und Wege zu berathen, wie den in Folge der Kriegsereignisse im Geschäftsverkehr eingetretenen Verlegenheiten zu begegnen ist.

Mannheim, 23. Juni. Die in Ruhrort geladenen Kohlenschiffe dürfen noch ungehindert rheinaufwärts an ihre Bestimmungsorte abgehen. Das Kohlengeschäft ist in Folge dieser Zeitver­hältnisse gegenwärtig ein außerordentlich beweg­tes, da Jedermann sich noch bei Zeiten vorse­hen will.

Der Unterbau der Nheinbrücke beiMann- h eim ist so weit vollendet, daß die Bauiuspektion an Gebe. Benkiser Nachricht geben konnte, daß ihren Arbeiten kein Hinderniß im Wege stehe. Die vorgesehene Zeit der Beendigung der Grund­arbeiten und Pfeiler war der 1. Juli gewesen. Unsere geneigten Lejer, welche Zeit und Muße zu einer kleinen Reise haben, machen wir auf diesen interessanten Riesenbau, dessen in öffent­lichen Blättern rühmend erwähnt worden, auf-